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Psychologische Homöopathie

Psychologische Homöopathie

Titel: Psychologische Homöopathie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip M. Bailey
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geschwungenen Lippen. Die Zähne sind meist groß und auffallend, und die vorderen Frontzähne stehen manchmal etwas vor.
    Die Mehrheit der Phosphor-Menschen hat etwas Spitzbübisches, und die Männer wirken oft ziemlich androgyn.
    Das Haar ist in der Regel glatt und seidig, häufig hellbraun oder rötlich, obwohl es gelegentlich auch blond oder sogar schwarz sein kann.
    Berühmte Phosphor-Persönlichkeiten sind beispielsweise die Schauspielerinnen Michelle Pfeiffer und Julia Roberts und der Schauspieler Martin Short. Das australische Supermodel Elle McPherson ist wahrscheinlich ebenfalls Phosphor wie auch Lyle Lovett, der Exehemann von Julia Roberts, der den typischen übergroßen Mund hat und den etwas »glotzenden« Blick, der bei Phosphor-Menschen verbreitet ist.

Platina
    Grundzug: Hysterie, Stolz, Nymphomanie
    Platina ist ein seltener Konstitutionstyp, der in homöopathischen Kreisen vor allem wegen seiner sexuellen Zwänge bekannt ist. Ich habe nur eine Handvoll Platina-Menschen behandelt, deshalb ist die folgende Beschreibung zwangsläufig recht kurz.
    Platina-Menschen kann man in die Gruppe der geistig mehr oder weniger gesunden und stabilen und die Gruppe der geisteskranken oder an der Grenze zu Geisteskrankheit stehenden unterteilen. Sie haben psychologisch viele gemeinsame Züge, Charakteristika, die bei der psychisch weniger gesunden Platina verzerrt und überzogen werden. Soviel ich weiß, ist Platina ein ausschließlich weiblicher Arzneimitteltyp.
Die gesunde Platina
    Die gesunde Platina ist eine sensible, emotionale Person, die Ignatia in vieler Hinsicht gleicht. Wie Ignatia ist sie leidenschaftlich, nicht nur sexuell, sondern auch in vielen anderen Bereichen. Beim Homöopathen wird sie jedoch wahrscheinlich am meisten über ihr starkes sexuelles Verlangen klagen, das bei Platina intensiver und anhaltender ist als bei jedem anderen Typ. Obwohl es ihr Vergnügen bereitet, wenn sie ihm nachgibt, ist es so fordernd, daß sie es gewöhnlich auch als Belastung empfindet. Diese ansonsten sensible Frau klagt darüber, daß ihre sexuellen Gedanken von Zeit zu Zeit übermächtig werden (Kent: »sexuelle Gedanken drängen sich auf«). Ihr normales Denken wird davon mit plötzlicher Intensität unterbrochen, als ob es sich gar nicht um ihre eigenen Gedanken handelt, und der Zustand ist gleichzeitig durch ein enormes sexuelles Verlangen gekennzeichnet. Als gesunde sensible Frau weiß sie, daß das nicht normal ist, aber vielleicht schämt sie sich zu sehr, um Hilfe zu suchen, oder sie denkt, gegen solche plötzlichen sexuellen Impulse könne man nichts tun. Jedenfalls ist es wahrscheinlich, daß sie ihr Problem vor den meisten Menschen verbirgt.
    Um mit ihren sexuellen Bedürfnissen fertig zu werden, flüchten sich einige Platina-Frauen in häufige Masturbation. Andere widerstehen einfach dem Drang, und wieder andere wenden sich schnell wechselnden Partnern zu.Diejenigen, die ihre sexuellen Zwänge ausleben, sind im allgemeinen psychisch weniger gesund, zum Teil, weil sie ihren unnormalen Impulsen nachgegeben und sich deshalb nicht mehr unter Kontrolle haben, zum Teil aber auch, weil ihre Promiskuität sie der Stabilität einer Zweierbeziehung beraubt und sie den unvorhersagbaren Einflüssen ihrer zahlreichen Partner aussetzt.
    Von außen wirkt die relativ gesunde Platina auf den ersten Blick etwas hochmütig. Sie behandelt andere gerne von oben herab, als seien sie es nicht wert, daß sie sich mit ihnen abgibt (Kent: »hochmütig«, »gleichgültig in Gesellschaft«). Ich habe einmal in einer Gemeinde zusammen mit einer jungen Frau gearbeitet, die anscheinend sehr zurückhaltend war und nur einige wenige handverlesene Freunde hatte. Wenn sich unsere Wege kreuzten, schien sie mir sehr reserviert, und anfangs dachte ich, sie könne mich aus irgendeinem Grund nicht leiden. Eines Tages hatte sie eine üble Grippe, und einer ihrer Freunde bat mich, sie homöopathisch zu behandeln. Ich ging in ihr Zimmer und bot an, ihren Fall aufzunehmen. Statt mir zu danken, fing sie sofort an, ihre Symptome zu beschreiben, und am Ende dankte sie mir auf eine knappe, wenig überzeugende Weise, als wollte sie sagen: »Danke, das ist alles. Sie können gehen.« Später erzählte sie mir, das Mittel habe ihr geholfen, und dankte mir wieder auf eine oberflächliche Art, so als müsse sie eine Pflicht erfüllen. Mir fiel auf, daß sie mich nie anlächelte, wenn wir uns begegneten, und ich fragte mich, warum.
    Dann kam diese Frau eines

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