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Psychologische Homöopathie

Psychologische Homöopathie

Titel: Psychologische Homöopathie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip M. Bailey
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sah ihn nicht wieder, so daß ich nicht herausfinden konnte, ob eine 10M seine Unzufriedenheit mit dem Leben ebenfalls gelindert hätte.
    Viele Tuberculinums finden ein Ventil für ihre Rastlosigkeit, indem sie intensiv Sport treiben. Tuberculinums Rastlosigkeit ist nicht ziellos, sondern wird von einem Bedürfnis nach Anregungen begleitet, so daß die betreffenden Menschen immer wieder aktiv nach neuen Erfahrungen suchen. Ihre sportlichen Aktivitäten befriedigen verschiedene Bedürfnisse: das Bedürfnis, fit zu bleiben, damit sie ihr hektisches Leben unbeeinträchtigt weiterführen können, das Bedürfnis nach stimulierenden Herausforderungen und den bei Tuberculinum stets vorhandenen Spieltrieb.
    Der wahrscheinlich am besten bekannte Aspekt der Rastlosigkeit von Tuberculinum ist seine Reiselust (Kent: »möchte verreisen, will immer irgendwo hingehen«). Viele Tuberculinums reisen jahrelang durch die Welt und arbeiten, wo sie gerade sind. Die ständige Abwechslung eines solchen unsteten Lebens mildert ihre Rastlosigkeit und sorgt dafür, daß keine Langeweile aufkommt, was fast automatisch geschieht, wenn das Leben zu stark vorhersagbar ist.
    Tuberculinum-Menschen eignen sich gut für einen nomadischen Lebensstil, weil sie weder an Orte noch an Menschen starke Bindungen entwickeln. Ihre Distanziertheit erinnert an Sulfur und Lycopodium, aber sie ist im allgemeinen noch größer als bei diesen Typen. Lycopodium ist oft emotional wie praktisch stark von einern Partner oder einer Partnerin abhängig, und dasselbe gilt für Sulfur. Tuberculinum ist unabhängiger und vermittelt sehr oft den Eindruck, daß er niemanden braucht, zumindest nicht emotional oder praktisch. Was er braucht, sind Anregungen, und deshalb umgibt er sich gerne mit interessanten Menschen. Auf seinen Reisen macht er viele anregende Bekanntschaften, aber er vermißt niemanden, wenn er weiterzieht, denn er blickt nicht zurück, und es gibt immer wieder neue Leute kennenzulernen. Tuberculinum ist nicht verschlossen wie Natrium. Ähnlich wie Nux geht er offen mit seinen Gefühlen um, aber entwickelt selten enge persönliche Bindungen. Er lebt heute und liebt heute, und der Teufel hole den nächsten Tag.
    Einige wenige glückliche Tuberculinums finden eine Arbeit, die es ihnen erlaubt, zu reisen und mit einer interessanten Tätigkeit ihr Geld zu verdienen. Ich habe viele Tuberculinum-Reiseführer kennengelernt, ebenso Ski- undTauchlehrer. Sie wirken leicht und luftig, wie jemand, der rnühelos durchs Leben schwebt und nur spielt, statt zu arbeiten. Anders als Natrium-Führer und – Lehrer (der andere Typ, den man häufig in diesem Gewerbe trifft) geben sich die Tuberculinums nicht so große Mühe, ihre Klientel zufriedenzustellen. Sie spielen einfach und zeigen dabei ihre Kenntnisse und Fertigkeiten, aber sie kümmern sich nicht allzusehr darum, was ihre Kunden von ihnen denken. Aus der Fassung zu bringen sind sie nur, wenn ihre Kunden zu spät oder gar nicht kommen oder wenn sie zu langsam sind. Tuberculinum ist kein besonders toleranter Typ und ungeduldiger als die meisten.
    Ein anderer idealer Beruf für viele Tuberculinums ist der eines Auslandskorrespondenten. Dazu gehört nicht nur, daß man viel reist, sondern die Arbeit ist auch ein gutes Training für den objektiven und differenzierenden Verstand von Tuberculinum. Sogar der Journalismus mit einem festen Schreibtisch in der Redaktion ist für manche Tuberculinums attraktiv, weil auch damit viele Reisen, Abwechslung und intellektuelle Anregungen verbunden sind.
    Die meisten Tuberculinums haben jedoch nicht das Glück, ihren Lebensunterhalt auf Reisen verdienen zu können, und viele von ihnen geben schließlich das Umherziehen auf, wenn sie es leid sind, nahe an der Armutsgrenze zu leben und langweilige Gelegenheitsarbeiten zu verrichten. Dann lassen sie sich eine Weile nieder, suchen sich einen regelmäßigen, gutbezahlten Job und eine feste Beziehung, aber allzuoft dauert es nicht lange, bis sie wieder rastlos werden und von neuen Abenteuern träumen. Ihre Rastlosigkeit kann zur Reizbarkeit werden und ein Gefühl der Unzufriedenheit mit allem auslösen, bis sie die Eintönigkeit ihres Lebens nicht länger ertragen und wieder anfangen, umherzuziehen.
    Diesen rastlosen nomadischen Lebensstil findet man auch bei den meisten wilden und unterdrückten Staphisagrias. Es gibt jedoch einen bedeutsamen Unterschied zwischen dem Umherziehen von Tuberculinum und dem von Staphisagria. Tuberculinum sucht

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