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Psychose: Thriller (German Edition)

Psychose: Thriller (German Edition)

Titel: Psychose: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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tot ist?«
    Diese Frage hätte sie nüchtern niemals gestellt.
    Hassler schwieg einige Sekunden lang und starrte in sein bernsteinfarbenes Bier.
    »Ethan … war ein guter Agent«, sagte er schließlich. »Vielleicht mein bester. Und das sage ich nicht einfach so.«
    »Und du denkst, dass wir inzwischen von ihm gehört hätten …«
    »Genau. Es tut mir leid.«
    »Nein, es ist schon …« Er reichte ihr ein Taschentuch und sie weinte einen Augenblick hinein, um sich dann damit die Augen auszuwischen. »Diese Ungewissheit … Das ist das Schlimmste. Ich habe gebetet, dass er noch am Leben ist. Jetzt bete ich nur noch um eine Leiche. Irgendetwas Körperliches, das mir Antworten geben und mir helfen kann, mit all dem abzuschließen. Kann ich dich etwas fragen, Adam?«
    »Natürlich.«
    »Was ist deiner Meinung nach passiert?«
    »Das ist jetzt glaube ich nicht die richtige Zeit …«
    »Bitte.«
    Hassler trank seinen Becher aus.
    Dann ging er zum Krug, schenkte sich erneut etwas Bier ein und setzte sich wieder neben sie.
    »Gehen wir erstmal von dem aus, was wir wissen, okay? Ethan ist um acht Uhr dreißig am vierundzwanzigsten September letzten Jahres mit einem Direktflug aus Seattle in Boise angekommen. Er hat das dortige Büro in der Innenstadt im U.S. Bank Building aufgesucht und sich mit Agent Stallings und seinem Team getroffen. Die Besprechung dauerte zweieinhalb Stunden und dann sind Ethan und Stallings gegen elf Uhr fünfzehn aus Boise aufgebrochen …«
    »Und sie wollten nach Wayward Pines, weil sie …«
    »Unter anderem sollten sie das Verschwinden der Agenten Bill Evans und Kate Hewson aufklären.«
    Allein die Erwähnung dieses Namens wirkte auf Theresa, als würde man ihr ein Messer zwischen die Rippen rammen.
    Hassler fuhr fort. »Du hast zuletzt mit Ethan gesprochen, als er dich um dreizehn Uhr zwanzig mit dem Handy aus Lowman, Idaho, angerufen hat, wo sie zum Tanken angehalten hatten.«
    »Die Verbindung war schlecht, weil sie sich in den Bergen befanden.«
    »Zu diesem Zeitpunkt waren sie noch eine Stunde von Wayward Pines entfernt.«
    »Das Letzte, was er zu mir gesagt hat, war: ›Ich rufe dich heute Abend vom Hotel aus an, Schatz.‹ Ich wollte mich noch von ihm verabschieden und ihm sagen, dass ich ihn liebe, aber die Verbindung war abgebrochen.«
    »Und du warst die Letzte, die noch Kontakt zu deinem Mann hatte. Zumindest von denen, die noch leben. Den Rest kennst du.«
    Das tat sie, und sie wollte es auch nicht noch einmal hören.
    Um 15:07 Uhr war Agent Stallings auf einer Kreuzung in Wayward Pines vor einen Lkw gefahren. Er war sofort tot und aufgrund des heftigen Zusammenpralls und der stark eingedrückten Beifahrerseite hatte man den Wagen zu einer Werkstatt gebracht, um Ethans Leiche herauszuholen. Doch da hatte man die Tür und einen Teil abgerissen, nur um festzustellen, dass niemand auf dem Beifahrersitz saß.
    »Ich bin noch aus einem anderen Grund vorbeigekommen, Theresa, denn es gibt Neuigkeiten. Wie du weißt, waren wir mit der Untersuchung, die an Stallings’ Lincoln vorgenommen worden war, nicht einverstanden.«
    »Daran erinnere ich mich.«
    »Also habe ich beim wissenschaftlichen Analyseteam des FBIs CODIS einen Gefallen eingefordert. Die leisten unglaubliche Arbeit, sie sind die Besten und sie haben den Wagen gerade eine Woche lang unter die Lupe genommen.«
    »Und …«
    »Ich kann dir den Bericht morgen per E-Mail schicken, aber langer Rede kurzer Sinn: Sie haben nichts gefunden.«
    »Wie meinst du das?«
    »Das heißt, sie haben nichts gefunden. Keine Hautzellen, kein Blut, keine Haare, nicht einmal Schweißrückstände. Wenn Ethan drei Stunden lang auf dem Weg von Boise nach Wayward Pines in dem Wagen gesessen hätte, dann hätte das Team zumindest eine molekulare Spur von ihm gefunden.«
    »Wie ist das möglich?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    Theresa griff nach dem Treppengeländer und kam langsam auf die Beine.
    Sie ging zu der Bar, die sie auf der Anrichte aufgebaut hatten.
    Ein Gin Tonic war ihr viel zu viel Arbeit, also schaufelte sie einfach etwas Eis in ein Glas und füllte es mit Wodka auf.
    Sie trank einen großen Schluck und kam dann taumelnd wieder zur Treppe zurück.
    »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, Adam«, sagte sie und trank noch einen Schluck in dem Wissen, dass sie nach diesem Drink richtig betrunken sein würde.
    »Ich auch nicht. Du hast gefragt, was meiner Meinung nach passiert ist.«
    »Und?«
    »Ich kann dir dazu nichts

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