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Psychose: Thriller (German Edition)

Psychose: Thriller (German Edition)

Titel: Psychose: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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sagen. Noch nicht. Unter uns gesagt nehmen wir Agent Stallings gerade genau unter die Lupe. Ebenso wie jeden, der vor meiner Ankunft am Unfallort gewesen ist. Aber bisher hat uns das nirgendwo hingebracht. Und wie du weißt, ist das Ganze vor über einem Jahr passiert.«
    »Irgendetwas stimmt da nicht«, stellte sie fest.
    Hassler starrte sie an und in seinen Augen spiegelte sich ihre Unruhe wider.
    »Ganz meine Meinung.«

    Theresa brachte ihn zu seinem Wagen und stand dann auf der feuchten Straße und ließ sich nass regnen, während sie beobachtete, wie seine Scheinwerfer immer kleiner wurden, bis sie schließlich hinter dem Hügel verschwanden.
    Entlang der Straße sah sie die Weihnachtsbeleuchtung in den Häusern ihrer Nachbarn. Ben und sie hatten sich in diesem Jahr noch nicht die Mühe gemacht und sie bezweifelte, dass sie es noch tun würden. Es wäre ihr so vorgekommen, als würden sie diesen Albtraum schließlich akzeptieren, als würden sie letzten Endes glauben, dass er nie mehr nach Hause kam.

    Später, nachdem alle nach Hause gegangen waren, lag sie auf der Couch, inmitten der Überreste der Party, und versuchte, die Welt davon abzuhalten, sich um sie zu drehen.
    Sie konnte nicht schlafen, fand keine Ruhe.
    Immer, wenn sie die Augen aufschlug, sah sie auf die Wanduhr, deren Minutenzeiger immer weiter auf drei Uhr zuschlich.
    Um Viertel vor konnte sie die Übelkeit und die Schwindelgefühle nicht länger ertragen, rollte sich vom Sofa, rappelte sich auf und ging langsam in die Küche.
    Sie nahm eins der letzten sauberen Gläser aus dem Schrank und füllte es unter dem Wasserhahn.
    Doch sie musste es leer trinken und noch zweimal nachfüllen, bis ihr Durst endlich gestillt war.
    In der Küche herrschte das reinste Chaos.
    Sie dimmte das Licht und begann, die Spülmaschine einzuräumen, da es irgendwie beruhigend auf sie wirkte. Als sie sie angestellt hatte, ging sie mit einem Müllsack durchs Haus und sammelte die Bierbecher, Pappteller und weggeworfenen Servietten ein.
    Um vier Uhr früh sah das Haus bereits deutlich besser aus und sie fühlte sich schon viel nüchterner, auch wenn es hinter ihren Augen zu pochen schien – der erste Vorbote der sich anbahnenden Kopfschmerzen.
    Sie nahm drei Kopfschmerztabletten und stand dann in der frühmorgendlichen Stille am Fenster, um dem Regen zu lauschen, der auf den Balkon tropfte.
    Dann ließ sie heißes Wasser ins Spülbecken ein, gab etwas Spülmittel hinzu und beobachtete, wie die Blasen an der Oberfläche entstanden.
    Sie tauchte ihre Hände ins Wasser.
    Ließ sie dort, bis sie die Hitze kaum noch ertragen konnte.
    An derselben Stelle hatte sie auch in dieser letzten Nacht gestanden, als Ethan spät von der Arbeit nach Hause gekommen war.
    Sie hatte die Haustür nicht gehört.
    Auch nicht seine Schritte.
    Sie hatte gerade eine Bratpfanne geschrubbt, als sie auf einmal seine Hände an ihrer Taille und seinen Atem in ihrem Nacken gespürt hatte.
    »Entschuldige, T.«
    Sie schrubbt weiter und erwidert: »Neunzehn oder auch zwanzig Uhr, das ist spät. Es ist zweiundzwanzig Uhr, Ethan. Ich weiß nicht mal, wie man das nennen soll.«
    »Was macht unser kleiner Mann?«
    »Der ist im Wohnzimmer eingeschlafen, wo er darauf gewartet hat, dir seine Trophäe zu zeigen.«
    Sie hasst es, dass das Gefühl seiner Hände auf ihrem Körper ausreicht, um ihren Ärger verpuffen zu lassen. Diese blinde Anziehungskraft hatte sie schon gespürt, als sie ihn das erste Mal in der Bar in Tini Bings gesehen hatte. Das war ein unfairer Vorteil.
    »Ich muss morgen früh nach Boise fliegen«, raunt er ihr ins Ohr.
    »Er hat Samstag Geburtstag, Ethan. Er wird nur einmal im Leben sechs.«
    »Ich weiß. Es gefällt mir auch nicht. Aber ich muss dahin.«
    »Du weißt, wie er sich fühlen wird, wenn du nicht da bist? Wie oft er mich fragen wird, warum du nicht …«
    »Das ist mir klar, Theresa, okay? Glaubst du, das würde dir mehr wehtun als mir?«
    Sie schiebt seine Hände weg und dreht sich um, um ihm ins Gesicht zu sehen.
    »Hat dieser neue Auftrag irgendetwas damit zu tun, dass du
sie
suchen musst?«
    »Ich werde dieses Spiel jetzt nicht spielen, Theresa. Ich muss in fünf Stunden aufstehen, um meinen Flieger zu erwischen. Ich habe noch nicht mal gepackt.«
    Er hat die Küche schon fast verlassen, als er stehen bleibt und sich noch einmal umdreht.
    Einige Sekunden lang sehen sie einander in die Augen, zwischen ihnen der Esstisch, auf dem der Teller mit dem kalten Essen steht, der

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