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Psychose: Thriller (German Edition)

Psychose: Thriller (German Edition)

Titel: Psychose: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blake Crouch
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vordrang. Er fragte sich, wie lange er es noch aushalten konnte, bis seine Beine nachgaben.
    Langsam drehen, Ethan. Ganz langsam.
    Er umklammerte den Türgriff fester, wartete, bis Schwester Pam weitersprach, und als sie es endlich tat, bewegte er ihn ganz langsam.
    »Ich weiß, dass Sie meine Stimme hören, Mr. Burke. Ich stehe direkt vor dem Zimmer, in dem Sie sich verstecken. Sind Sie in der Dusche? Unter dem Bett? Vielleicht stehen Sie auch hinter der Tür und hoffen, dass ich einfach vorbeigehe?«
    Sie lachte.
    Die Tür glitt ein Stück auf.
    Er war davon überzeugt, dass sie mit dem Rücken zu ihm dastand und die Tür ansah, hinter der sich Beverly versteckte, aber was war, wenn er sich irrte?
    »Sie haben zehn Sekunden, um rauszukommen, danach verfällt mein großzügiges Angebot, Sie zu betäuben. Zehn …«
    Er drückte die Tür etwas weiter auf.
    »Neun …«
    Fünf Zentimeter.
    »Acht …«
    Zehn Zentimeter.
    Jetzt konnte er wieder in den Korridor sehen, und das Erste, was ihm ins Auge stach, waren die kastanienbraunen Haare an Schwester Pams Hinterkopf.
    Sie stand direkt vor ihm.
    »Sieben …«
    Starrte Beverlys Tür an.
    »Sechs …«
    Sie hielt die Spritze wie ein Messer in der rechten Hand.
    »Fünf …«
    Er öffnete die Tür immer weiter, die lautlos aufglitt.
    »Vier …«
    Kurz bevor sie gegen die Wand schlagen konnte, hielt er sie fest und trat auf die Türschwelle.
    »Drei …«
    Er blickte auf den Boden, um sicherzugehen, dass er keinen Schatten warf, aber der hätte ihn aufgrund der flackernden Glühbirne auch nicht verraten.
    »Zwei und eins. Jetzt bin ich wütend. Ausgesprochen wütend.« Die Krankenschwester holte etwas aus ihrer Tasche und sagte: »Ich bin unten im Untergeschoss, Westflügel, und ich bin mir ziemlich sicher, dass er sich hier aufhält. Ich warte, bis du hier bist. Ende.«
    Aus dem Walkie-Talkie drang ein statisches Rauschen, dann antwortete eine männliche Stimme: »Verstanden. Bin unterwegs.«
    Inzwischen spürte Ethan die Auswirkungen des lähmenden Mittels immer stärker. Seine Knie wurden weich und er hatte schubweise Probleme, klar zu sehen, oder er sah alles doppelt.
    Gleich würden noch mehr Leute herkommen.
    Er musste es jetzt tun.
    Los, los, los
, sagte er sich, war sich aber gleichzeitig nicht mehr sicher, ob er noch genug Kraft oder Geistesgegenwart besaß.
    Er ging mehrere Schritte nach hinten, um einen besseren Anlauf zu haben, holte tief Luft und lief los.
    Sieben Schritte in zwei Sekunden.
    Er prallte mit voller Wucht gegen den Rücken der Krankenschwester, die dadurch über den Gang geschoben und mit dem Gesicht nach vorn gegen die Betonmauer geschleudert wurde.
    Dieser heftige Ansturm hatte sie völlig überrascht, daher war er umso erstaunter über die Schnelligkeit und Präzision ihrer Reaktion, denn sie schwang sofort den Arm nach hinten und rammte ihm die Nadel in die Seite.
    Ein tiefer, durchdringender, starker Schmerz.
    Die Schwester wirbelte herum, während ihr das Blut auf der rechten Gesichtshälfte herunterlief, wo sie gegen die Wand geprallt war, zog die Nadel heraus und attackierte ihn.
    Hätte er etwas erkennen können, dann hätte er sich verteidigt, aber seine Sehkraft ließ sehr zu wünschen übrig, und wie bei einem Ecstasytrip schwebten wirre Bilder vor seinen Augen herum.
    Sie stürzte sich auf ihn und er wollte sie abwehren, schätzte die Entfernung allerdings falsch ein und die Nadel traf ihn in der linken Schulter.
    Die Schmerzen beim Herausziehen hätten ihn beinahe zusammenbrechen lassen.
    Die Schwester traf ihn mit einem perfekt platzierten Tritt in den Solarplexus, in dem so viel Kraft lag, dass er an die Wand hinter sich gedrückt wurde und die Luft ausstieß. Er hatte noch nie zuvor eine Frau geschlagen, aber als Pam näher kam, konnte er den Gedanken nicht abschütteln, dass es sehr befriedigend sein musste, den Kiefer dieser Schlampe mit dem Ellenbogen einzuschlagen.
    Sein Blick erfasste die Nadel in ihrer Hand und er dachte:
Bitte nicht noch mehr davon!
    Er wollte seine Arme hochreißen, um sein Gesicht zu schützen, aber sie fühlten sich an, als bestünden sie aus Zement.
    Träge und schwer.
    »Jetzt wünschen Sie sich wahrscheinlich, dass Sie rausgekommen wären, als ich Sie freundlich darum gebeten habe«, sagte die Krankenschwester.
    Er schlug mit halber Kraft zu, doch sie wich dem weiten Haken problemlos aus und konterte mit einem blitzschnellen Schlag, der ihm erneut die Nase brach.
    »Wollen Sie noch mal die

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