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Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Puerta Oscura - 01 - Totenreise

Titel: Puerta Oscura - 01 - Totenreise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lozano Garbala
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festzuklemmen, damit von draußen niemand hereinschauen konnte …
    Drinnen fiel ein gelbliches Licht auf Möbel und Kisten, die Dunkle Pforte jedoch lag im Dunkeln.
    Auf einmal richtete sich Daphne auf und verdrehte die Augen. Jules und Dominique sahen sie gespannt an. Sie wussten, was geschah: eine neue Trance befiel die Wahrsagerin, und sie warteten, ob sie wieder mit dem Jenseits in Verbindung treten und Nachrichten von Pascal übermitteln würde.
    »Bestimmt versucht er, mit uns in Verbindung zu treten«, dachte Dominique. Er blickte auf Daphne, deren Körper sich versteifte, und trotz der Dramatik des Augenblicks schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf und beinahe musste er lächeln: Diese Kommunikationsweise … sie war noch effizienter als zu chatten oder Mails zu schreiben.
    »Hoffentlich ist es Pascal«, unterbrach Jules seine Gedanken. »Vergiss nicht, dass ein Medium Vermittler für alle möglichen Geister sein kann.«
    Dominique ging auf diese Bemerkung nicht weiter ein und konzentrierte sich ganz auf Daphne. Nach ein, zwei Minuten wurde sie ruhiger und ihr Blick verriet, dass sie unter dem Einfluss eines anderen Wesens stand.
    »Sucht … Mathieu«, formulierten ihre Lippen mit einer undefinierbaren Stimme. »Ich brauche … seine … Kenntnisse … Sucht Mathieu …«
    Die Worte kamen ganz verzerrt und wie von einem Roboter gesprochen hervor. Jules und Dominique, die sich zu Daphne gebeugt hatten, interpretierten sie mehr, als dass sie sie verstanden. Jedenfalls war klar, dass Pascal sich auf diese Weise meldete. Doch was hatte Mathieu mit Pascal und mit ihnen und der Dunklen Pforte zu tun?
    Die Verbindung brach ganz plötzlich ab, und die beiden mussten warten, bis Daphne wieder aus der Trance erwachte. Sobald sie bei sich war, berichteten sie ihr.
    »Diesmal hat man dich ganz schlecht verstanden«, sagte Jules, »viel schlechter als beim ersten Kontakt.«
    »Ein gutes Zeichen«, erwiderte sie. »Das bedeutet, dass euer Freund sich weiter entfernt hat von uns, also ist er vorangekommen und vielleicht schon in Michelles Nähe. Pascal hat das Zwischenreich offenbar verlassen und befindet sich jetzt im Reich der Finsternis. Aber nun zu uns hier in dieser Welt: Wer ist Mathieu?«
    Jules war genauso neugierig wie sie.
    »Ein Schulfreund«, sagte Dominique. »Er hat Michelle als Letzter gesehen. Du kennst ihn bestimmt vom Sehen, Jules. Ein großer, blonder Typ, sehr muskulös. Er ist in deiner Altersstufe, in einer anderen Klasse. Und er hat echt Ahnung von vielen Dingen, er ist sehr belesen.«
    Jules nickte. »Ja, ich glaube, ich weiß, wen du meinst.«
    »Er hat aber noch nichts von der Dunklen Pforte gehört, nehme ich an«, bemerkte Daphne, die noch immer Kräfte sammelte.
    »Er hat keine Ahnung.« Dominique fiel das Gespräch wieder ein, das Pascal und Mathieu geführt hatten; über Zerberus, den Hund mit den drei Köpfen, der den Eingang zur Unterwelt bewacht. »Moment mal. Ich glaube, ich weiß, warum ihn Pascal kontaktieren will.«
    »Schieß los«, bat Jules ungeduldig.
    »Mathieu kennt sich auch mit Mythologie und Geschichte gut aus«, sagte Dominique und kratzte sich nachdenklich am Kinn. »Er wird ihn bestimmt etwas fragen wollen, was mit seinem Aufenthalt im Jenseits zu tun hat; vielleicht etwas Historisches, eine alte Legende. Wir wissen nicht genug darüber, und wir haben nicht einmal einen Internetanschluss hier oben. Unter diesen Umständen ist Mathieu die beste Quelle.«
    Als Daphne das hörte, erhob sie sich und ging auf dem Dachboden auf und ab.
    »Schade, dass ich meine Bücher nicht hier habe«, murmelte sie. »Ich ahne, was eurem Freund Pascal bevorsteht … Er versucht, in die zweite Zone zu kommen … Er ist beim Kronosfelsen.«
    ***
    Verärgert blickte Marguerite auf ihre Armbanduhr. Sie lehnte neben dem Eingang des Wohnhauses in der Rue Camille Peleta n. Zweimal hatte sie bereits geklingelt, doch ohne Erfolg. Erlaubte sich der Lehrer etwa, sie zu versetzen? In diesem Fall konnte er sich auf etwas gefasst machen.
    Vor ein paar Stunden noch hatte sie sich gefragt, ob Varney womöglich etwas mit Delaveaus Tod zu tun hatte. Doch es war unmöglich, dass Varney Verdacht geschöpft hatte. Warum kam er also nicht, vor allem nachdem sie ihm mitgeteilt hatte, dass eingebrochen worden war? Das ergab keinen Sinn. Vielleicht war irgendetwas Unvorhergesehenes passiert, und weil er ihre Handynummer nicht besaß, konnte er sie nicht anrufen. Außerdem hatte er ihr ja gesagt, dass es ihm an diesem

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