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Puna - Toedliche Spurensuche

Puna - Toedliche Spurensuche

Titel: Puna - Toedliche Spurensuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Scholze
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uns im Haus ist es üblich, für Vertragsänderungen, einen neuen Vertrag auszudrucken. Auch dann, wenn wie in Ihrem Fall nur ein paar Zahlen geändert werden. Da kommen wir nicht Drumherum. Es ist eine reine Formalität. Wenn Sie unterschreiben, kann Frau Rütting den gleich mit in die Rechtsabteilung nehmen. Dann bekommen Sie ihn morgen schon zugestellt«.

    Das Telefon läutete. Markus meldete sich. Am anderen Ende der Leitung war Frodo.
    »Markus, es ist etwas schief gelaufen ...«
    »Was meinst du damit ... ?«
    »Als ich hinkam, war die Tür bereits aufgebrochen. Die Wohnung war chaotisch: Schubladen herausgerissen, offene Schränke, der Inhalt verteilt auf dem Boden ...«
    »Wovon sprichst Du ?«
    »Von der Wohnung von dieser Anja Koswig!«
    »Und?«
    »Mann, da lag eine Frau auf dem Boden. Blutüberströmt. Zwischen all dem Zeug. Was läuft da eigentlich ?«
    »Das kann nicht sein. Frau Koswig war vorhin in der Firma .«
    »Wenn ich es Dir doch sage ... Markus, was ist da los !«
    Markus schwieg einen Augenblick.
    »Frodo, beruhig Dich erst mal. Ich weiß es auch nicht. Vielleicht ein paar Drogenjunkies, die Geld brauchten?«
    »Aber deshalb schlägt man keine Frau so brutal zusammen ...«
    »Das kommt vielleicht darauf an, ob man auf Entzug ist und überrascht wird. Frodo, ich weiß es doch selber nicht«.
    »Du hast von einem simplen Einbruch gesprochen ...«
    »Das sollte es auch sein ...«
    »Ich will mit dem Scheiß nichts zu tun haben - hörst Du? Damit habe ich nichts zu tun !«
    »Ich auch nicht ... Was hast du dann gemacht ?«
    »Anonym die Bullen angerufen. Die Frau lebte noch ...«
    »Von was für einer Frau redest Du eigentlich immer ...«
    »Woher soll ich das wissen. Wenn es nicht Frau Koswig war ... Mann, in was hast du mich da nur reingeritten .«
    »Frodo ...«.

    Auf der anderen Seite wurde die Verbindung unterbrochen. Markus setzte sich und starrte vor sich hin. Was war bloß passiert? Heute Mittag sah es noch nach einer harmlosen Geschichte aus. Nichts wirklich Kriminelles oder besser gesagt, nichts, bei dem man nicht mit einer Entschuldigung wieder rauskommen könnte. Aber eine zusammengeschlagene Frau? Was mochte da geschehen sein. Seine Geschichte von den Drogenjunkies mochte er selber nicht so recht glauben. War das ein Zufall? Kaum tritt Anja Koswig ins Spiel, schon wird ihre Wohnung auf den Kopf gestellt und eine Frau brutal zusammengeschlagen. In was steckte Anja Koswig da bloß drin. Er würde dringend das Gespräch mit Ferdinand Lochner suchen müssen. Noch eine Schwachstelle sollte die Firma nicht haben. Nicht jetzt.

    Anja Koswig führte gerade den Löffel mit bayerischer Creme zum Mund, als sich Ferdinand Lochner entschuldigte. Er griff in seine Innentasche, holte sein Handy heraus und meldete sich knapp. Kurz darauf steckte er es wieder zurück.
    »Frau Koswig, ich habe gerade einen Anruf aus der Firma bekommen. Ich muss noch einmal dringend dorthin zurück«.
    »Das ist doch kein Problem. Ich nehme mir ein Taxi«.
    »Kommt gar nicht in Frage. Ich fahre Sie selbstverständlich vorher nach Hause«,
    »Dann sollten wir aber zuvor besprechen, wie ich nun weiterarbeiten soll. Es bleiben ja nur zwei Richtungen übrig. Soll ich versuchen, weiter in die Vergangenheit zurückzugehen, oder soll ich versuchen, mehr über die Familie Pinto-Staller in Südamerika heraus zu bekommen ?«
    »Frau Koswig, suchen Sie nach Letzterem .«
    »Aber ich muss sie darauf hinweisen, dass wir - selbst wenn Bettina Kinder hatte - unter Umständen keine Interviews machen können, weil es so wenig Kontakte mit Ludwig Staller gegeben hat. Die jetzige Datenlage spricht sehr dafür ...«
    »Ich verlasse mich da auf mein Bauchgefühl. Und das hat mich bisher nicht betrogen. Recherchieren Sie nach Nachfahren der Familie Pinto-Staller .«
    »Und wenn ich hier nichts finde?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass Sie nur in Deutschland suchen sollen. Dann fliegen Sie notfalls nach Südamerika. Frau Koswig, mir läuft ein wenig die Zeit weg und das ganze ist mir sehr wichtig«.
    »Deshalb sollen Sie doch die Entscheidung treffen. Ich fliege notfalls auch nach Südamerika. Daran soll es nicht scheitern. Aber ich will unnötige Kosten für Sie vermeiden ...«
    »Das ist zweitrangig. Finden Sie mir die Nachfahren von dieser Bettina Pinto-Staller oder auch Bettina, so sie denn noch lebt !«
    Ferdinand Lochner entschuldigte sich, stand auf, bezahlte die Rechnung und kam mit der Jacke von Anja Koswig zurück. Beide gingen Sie

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