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Puna - Toedliche Spurensuche

Puna - Toedliche Spurensuche

Titel: Puna - Toedliche Spurensuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Scholze
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dias«, murmelte Anja.
    »Na, haben Sie ausgeschlafen? Ich hoffe, es ging einigermaßen? Wir haben hier leider nicht mehr«. Mit der Hand wies sie in Richtung eines der drei übrigen freien Stühle. »Nehmen Sie Platz, wo sie wollen. Haben Sie Hunger` ?«
    »Nein, danke. Nur Kaffee ...«, antwortete Anja Koswig.
    Maria Assunta goss einen Pott Kaffee ein und setzte ihn vor Anja ab.
    »Leben Sie immer hier ?« , fragte Anja, nach dem sie den ersten Schluck genommen hat.
    »Nein, nur hin und wieder. Meine Freundin schreibt an ihrer Abschlussarbeit über die hydrogeologische Situation hier in der Gegend. Da begleite sich sie hin und wieder hierhin, wenn ich gerade recherchiere. Sie ist seit zwei Tagen im Gelände unterwegs. Von daher passte es doch prima .« .
    Maria Assunta legte die Zeitung vor sich sorgfältig zusammen. »Wann, sagten Sie, kommt ihr Auftraggeber in Uyuni an ?«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, ob er wirklich kommt. Das Gespräch war auf einmal beendet. Er hatte gesagt, dass er kommen wollte ...«
    »Das dürfte nicht das ganz große Problem werden. Es gibt nur die Möglichkeiten Flugzeug, Bahn oder Bus/Auto. So wie Sie ihn beschrieben haben, werden weder die Bahn noch der Bus ein adäquates Fortbewegungsmittel sein. Oder täusche ich mich ?« , fragte Maria Assunta.
    »Da könnten Sie schon recht haben .«
    »Okay. Dann bleibt nur der Flugplatz. Das bekomme ich raus .« .
    Sie verließ kurz den Raum. Anja hörte die Stimme von Maria durch die Wand. Mit sehr großer Geschwindigkeit aber doch so dumpf, dass sie nichts verstehen konnte.
    Kurz danach betrat sie wieder den Raum. »In einer halben Stunde landet ein Flugzeug aus La Paz«. Wenn wir uns beeilen ...«
    Anja machte sich schnell zurecht und verließ kurz darauf mit Maria Assunta das kleine Häuschen am Rande von Uyuni. Ungeachtet der Erlebnisse des Vortages war Maria wieder sehr schnell unterwegs. »Übrigens, ich habe heute Morgen schon einen Anruf wegen Paulino Esteban Pinto Staller bekommen. Ich hatte ja versprochen, nachzufragen ...«
    »Ja ... ? «, fragte Anja nach.
    »Negativ. Über ihn oder seine Mutter ist nichts bekannt. Aber das verwundert mich nicht. Die Aufarbeitung der Militärzeit hier in Bolivien steckt noch in den Kinderschuhen ...«.
    Anja starrte aus dem Seitenfenster. »Und was heißt das ?«
    »Nichts. Absolut nichts. Vermutlich hat er sich nur weit von der Obrigkeit zurückgezogen, um nichts mehr mit den Behörden zu tun zu haben. Wenn wir morgen zu ihm fahren, wird es sicherlich nicht einfach .«

    Nathan Gailman hatte einen Fehler gemacht. Darüber war er sich im Klaren. Er hätte gestern nicht flüchten dürfen. Jetzt hatte er Anjas Spur verloren. Er war noch durch Uyuni gefahren. Aber ihre Spur hatte er nicht wieder gefunden. In den Hotels fand sich ebenfalls kein Hinweis von Anja.
    Bis gestern war er davon ausgegangen, dass er Anja und diese Bolivianerin ausgeschaltet hatte. Kollateralschaden. Was soll’s. Interessiert hier sowie so keinen.
    Hatte er sie jetzt vollständig verloren? Das würde bei seinen Auftraggebern nicht gut ankommen. Und für weitere Aufträge war das ebenfalls nicht besonders förderlich.
    Er stellte seinen Wagen an der Kreuzung der Avenida Sucre mit der Route 5 ab. Die Scheiben auf der Fahrer- und Beifahrerseite waren heruntergelassen. Die wenigen Fußgänger und Autos hatte er gut im Blick. Er zündete sich eine Zigarette an und blies den Rauch nach draußen.
    Draußen gingen kleine Kinder in einer Schuluniform hintereinander die Straße herunter. Unweit wurde ein Geländewagen beladen. Drum herum standen 3 Männer und eine weiße, fast bleiche Frau mit schwarzen Haaren und schwarzer Kleidung. Rucksäcke wurden auf dem Autodach verzurrt. »Touristen«, sagte er sich verächtlich. »Machen einen auf Abenteuer. Aber wehe, etwas läuft nicht nach Plan ...»
    Den kleinen Koffer auf dem Beifahrersitz schob er sich so zurecht , dass er ihn jederzeit öffnen und bedienen konnte.
    Eine ältere Bolivianerin überquerte langsam und gebeugt die Straße. Dabei hob sie kaum sichtbar die staubigen Füße in den staubigen Sandalen an. Langsam. Ohne Eile. Es schien ihr egal zu sein, wann sie auf der anderen Seite ankommen würde. Ihr schwarzer Bombin mit hellbraunem Rand an der Hutkrempe steckte in einer durchsichtigen Plastiktüte.
    Wieder passierte nichts. Hatte er sich das falsche Ende der Route 5 ausgesucht? Hatte Anja Uyuni schon verlassen? Nathan griff hinter den Sitz und angelte eine

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