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Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)

Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)

Titel: Puppenbraut: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May B. Aweley
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Schloss. Eine nette Funktion, die im Unterbewusstsein von Patientenfreundlichkeit zeugen sollte.
     
    Etwas Wichtiges fiel ihr ein. Um ihr Kind nicht absichtlich aus seinen Träumen herauszureißen, ging sie ins Badezimmer, zog das Handy aus ihrer Tasche und wählte Ivys Telefonnummer.
     
    „Ivy, wo bist du?“, schnitt sie die freundliche Begrüßung der Babysitterin ab.
     
    „Ich bin gleich bei euch, warum? Wir waren eigentlich um 18 Uhr mit Doreen verabredet. Ich bin aber bestimmt etwas eher da!“ Sie hörte eine Anspannung in Raffaellas Stimme, die ihr fremd war. „Ist etwas passiert?“
     
    Es folgte Stille. Ell stammelte ein paar Informationen zusammen, bevor ihre Stimme zusammenbrach. „Doreen wurde entführt... Cassy liegt nach einem Schlag am Hinterkopf im Krankenhaus. Ich weiß nicht mehr weiter. Ivy, ich brauche dich, damit ich nach Ree suchen kann. Ich kann Cassy nicht allein lassen...“ Tränen flossen ihr unkontrolliert über die Wangen. Sie war mit ihren Nerven am Ende.
     
    Ivy versuchte, diese wahnsinnigen Informationen zu begreifen. Es gelang ihr nur mühsam, doch sie verstand immerhin, dass sie sofort dorthin eilen musste. „In welchem Krankenhaus seid ihr?“
     
    „Boerum Hospital Centers, Station 4, Raum 402. Bitte, komm schnell!“ Ohne eine Antwort abzuwarten, klappte sie ihr Handy zu.
     
    „Sie dürfen hier nicht telefonieren!“ Eine dünne Stimme überraschte sie. Während sie mit Ivy sprach, hörte sie nicht, wie eine drahtige Krankenschwester das Badezimmer betrat.
     
    „Verzeihen Sie bitte! Es war nur die Babysitterin meiner Tochter. Ich habe sie angefordert, damit sie sich um sie kümmern kann. Ich möchte mich auf die Suche nach meiner Frau machen“ Ihre Stimme klang immer noch etwas angeschlagen. Mit einem Ärmel ihrer Bluse wischte sie sich die Tränen weg. Jetzt musste sie für ihr Kind stark sein. Und stark für Doreen.
     
    Die Schwester brummte unschlüssig. Sie entschied sich, das Badezimmer zu verlassen, um eine erneute Mahnung zu vermeiden. Diese Mutter tat ihr leid. Raffaella folgte ihr.
     
    „Ach, übrigens! Wir haben festgestellt, dass sich Ihre Tochter nicht an die Ereignisse des Tages erinnern kann. Falls sie aufwacht, fragen Sie sie bitte nicht aus. Sie hat beruhigende Medikamente bekommen und bleibt hier erstmal zur Beobachtung! Ach, noch etwas! Das Einzige, was sie ständig murmelte, war etwas von einem Hund. Mehr nicht. Das hat auch die Polizei im Protokoll aufgenommen.“
     
    „Sie sprach sicherlich davon, dass wir uns einen Hund anschaffen wollten!“, sagte Raffaella mit einer Überzeugung, die von der Krankenschwester mit Schulterzucken quittiert wurde. Zu Ells vollkommener Freude ließ die Frau sie im nächsten Augenblick mit Cassy allein. Endlich hatte sie ihr Kind wieder für sich. Für eine erstmal unbestimmte Zeit wurde das Gebäude voller wimmelnder Menschen durch vier kahle, geweißte Wände abgeschottet. Ihr neues Zuhause. Eine Umarmung war das Einzige, was ihnen beiden jetzt ein wenig persönlichen Trost spendete.
     
    Die Tür öffnete sich erneut ohne Vorwarnung, als wenn sie einer Illusion von Zweisamkeit im Krankenhaus trotzen wollte. Ein Polizist erschien.
     
    „Guten Tag, Ma’am. Mein Name ist Lionel Gray vom NYPD. Wir wurden mit einer Personenüberwachung beauftragt. Könnte ich Ihre Identität überprüfen?“
     
    Raffaella Bertani zog ihren Dienstausweis aus der Tasche und zeigte ihn dem jungen Polizisten. Die Reaktion auf diesen Wisch war immer gleich – voller Respekt!
     
    „Wenn Sie möchten, kann ich das Zimmer verlassen und im Korridor...“ Er beendete den Satz nicht.
     
    Cassys Stimme hatte plötzlich einen schrillen, flehenden Ton bekommen. Sie schlief dennoch.
    „Nein, bitte, lassen Sie mich! Neeeeeein!“ Die Augen schienen mit einer panikartigen Pupillenbewegung dem Traum zu folgen. Raffaella drückte ihr Kind an ihre Brust. In ihrer Verzweiflung wiegte sie ihren Engel und flüsterte ihr Mantra: „Schschschsch. Alles wird gut. Ich bin bei dir...Schschsch... Alles wird gut!“
     
    Lange nachdem der Polizist den Raum verlassen hatte, um ihnen beiden ihre Privatsphäre zu geben, hielt sie ihr großes, schlafendes Baby in den Armen. Bis der Körper ihres Kindes wieder schlaff auf die Kissen fiel. Scheinbar nahm die Anspannung ab, damit konnte sie ihre Tochter endlich ins Bett legen. Während sie erneut versuchte, ihre Tränen wegzuwischen, öffnete sich die Tür erneut. Ein Ell bekanntes Gesicht hatte ganz

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