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Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)

Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)

Titel: Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)
Autoren: May B. Aweley
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Daddy machen sich furchtbare Sorgen um dich! Wir müssen schauen, wie wir hier herauskommen, mein Engel.“ Plötzlich überkam sie ein starker Husten. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihre Kehle vollständig trocken war. „Gibt es hier irgendwo Wasser, Zoey?“, fragte sie heiser. Ihre Kopfschmerzen waren nun auf ein erträgliches Niveau abgeklungen.
     
    Die Kleine sah zum Tisch hin und nickte. Nach einem Augenblick folgte sie der unausgesprochenen Anweisung. Gierig trank Doreen das abgestandene Wasser aus der Plastikflasche. Schluck für Schluck schmeckte sie die wohltuende Flüssigkeit, als wäre es das Kostbarste, was sie seit Langem getrunken hatte. Vorsichtig setzte Zoey die Flasche wieder ab.
     
    „Danke, Schätzchen.“ Doreen verschnaufte kurz, bevor sie weitersprach. Wie spielend leicht gelang es ihr doch, das Kind vom Weinen abzulenken. Zum Glück, denn sie hatten nicht viel Zeit. Jetzt musste sie alle Informationen sammeln, die sie nur bekommen konnte. Noch hatte ihre letzte Stunde nicht geschlagen. Ergeben würde er sie niemals bekommen.
     
    „Zoey, hör mir jetzt bitte ganz genau zu. Ich muss ein paar Dinge von dir wissen. Deine Eltern suchen schon nach dir. Auch meine...ähm...beste Freundin und meine Tochter suchen nach uns. Und sie werden uns finden! Doch vorher musst du mir ein paar wichtige Fragen beantworten, in Ordnung?“
     
    Das Mädchen nickte. Verstohlen schaute sie auf den Boden, als würde sie gerade etwas Falsches tun. Doreen musste jetzt handeln. Zum Trösten war später Zeit.
     
    „Kannst du aufstehen und schauen, ob hier alle Türen geschlossen sind, bitte? Sei dabei vorsichtig!“, erteilte sie ihre Anweisungen.
     
    „Die sind verschlossen“, antwortete Zoey leise. „Ich habe es schon versucht. Immer, wenn er meinen Raum offen ließ. Die Eingangstür schließt er immer ab!“
     
    ‘Sehr schön’, dachte Doreen. Ihm war also sehr wichtig, dass sich die Kleine um sie kümmerte. Wahrscheinlich hatte ihn die Sache mit dem Inhalator etwas erschreckt. Sehr gut, dass sie ihn etwas verwirrt hatte!
     
    „Was ist das für ein Raum dahinter?“ Sie hob den Kopf, um sich umzusehen.
     
    „Da schlafe ich”, antwortete Zoey prompt.
     
    „Ok, Schatz. Sehr schön! Gibt es dort Fenster?“ ‘Wäre zumindest eine Idee!’, dachte Ree.
     
    „Ein Fenster wie in diesem Raum. Aber alles ist vergittert. Ich habe auch schon versucht zu schreien. Da wird er sehr böse!“ Die Miene der Kleinen verfinsterte sich.
    ‘Was musste dieses Kind bisher über sich ergehen lassen’, dachte Doreen traurig.
    „Hat er dich geschlagen, Zoey?“, fragte sie, obwohl der Blick auf ihr Gesicht die Frage eigentlich beantwortet hatte.
     
    „Nein... Naja, manchmal.“ Tränen der Scham liefen ihr über das Gesicht.
     
    Doreen holte ganz tief Luft, bevor sie die nächste Frage stellte, vor deren Antwort sie sich fürchtete. „Hat er dir sonst etwas angetan, was du nicht wolltest, Zoey? Du kannst mir wirklich alles erzählen, Schatz.“
     
    Zoey zögerte einen kurzen Augenblick. „Er... Er hat gesagt, dass wir für immer zusammenbleiben. Aber erst, wenn wir verheiratet sind. Und dass es mir besonders viel Spaß machen würde, weil es keine Sünde mehr ist, wenn man dann ‘Erwachsenensachen’ macht. Ich will aber nicht mit ihm für immer zusammen sein!“
     
    Augenblicklich schluchzte die Kleine so herzzerreißend, dass es Doreen in der Seele wehtat. Am liebsten hätte sie das Kind umarmt, doch ihre Arme waren gefesselt. Was Zoey aber soeben sagte, bedeutete, dass dieses miese Schwein sie noch nicht angefasst hatte. Offenbar glaubte er irgendwie an Gott und Sünde. Bis zu diesem eingebildeten Ritual würde er sie also nicht anfassen! Das war immerhin etwas.
     
    „Zoey, Schatz. Das ist jetzt ganz wichtig! Schau dich mal bitte um, ob du hier oder in dem Zimmer, wo du sonst schläfst, etwas findest, womit ich diese Kabelbinder an meinen Gelenken abmachen könnte. Egal was. Ein Glas, eine Gabel, ein Messer, eine Schere oder irgendetwas Ähnliches. Bring am besten alles, was du findest, zu mir!“
     
    In gleichen Augenblick setzte sich das Kind in Bewegung. Doreen versuchte vergeblich, die Fesseln loszuwerden. Sie taten weh, doch ohne sie durchzuschneiden, hatte sie nicht die geringste Chance. Als Zoey eine kleine Puppe, einen Teller und einen Becher aus Plastik und etwas altes Brot brachte, waren ihre Hoffnungen wie weggewischt. Trotzdem fragte sie nochmal nach, um die Fassung nicht zu verlieren:
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