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Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)

Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)

Titel: Puppenbraut: Psychothriller (German Edition)
Autoren: May B. Aweley
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Sie mich gehen! Ich werde niemanden etwas sagen, versprochen!“ Langsam drang ihre miserable Lage zu ihr durch. „Wollen Sie mich vielleicht vergewaltigen? Was wollen Sie?“ Die Erinnerung kam mit einem Schlag wieder. „WO IST MEINE TOCHTER?“
     
    „Reg dich nicht auf, Mutter!“ Bei diesem Satz spürte sie das erdrückende Gefühl in ihrer Brust. ‘Was hat dieser Mistkerl Cassy bloß angetan?’, dachte sie verzweifelt. Ein Emotionschaos aus ansteigender Wut und panischer Angst verhinderte, dass sie die aufkommende Beklemmung in der Brust verlangsamen konnte.
     
    „Ich... brauche... meine Tasche... schnell!“, keuchte Doreen flehend. Glücklicherweise folgte er ihrem Wunsch. „Den Inhalator, bitte!“ Lautes Röcheln ließ sich aus ihrer Lunge vernehmen. Eine Salve aus trockenem Husten überkam sie. „Sprühen... Sie... es... jetzt... in den Mund!“ Das Atmen fiel ihr mittlerweile sehr schwer. Sie wollte die kostbare Luft nicht zum Sprechen vergeuden. Ree schloss die Augen. In diesem Moment spürte sie, wie die kalte, das Leben spendende Flüssigkeit ihre Atemwege befreite. Noch immer japsend schrie sie den Mann an: „Was hast du mit meiner Tochter gemacht?“
     
    „Deine Tochter war doch gar nicht dabei. Sie ist zur Buchhandlung zurückgelaufen. Sie wollte ein Buch haben! Aber jetzt bist du bei uns. Deine Tochter, Zoey, braucht dich!“, log er. Auf gar keinen Fall wollte er, dass sie noch sauer auf ihn war.
     
    Das Mittel, das er ihr verabreicht hatte, ließ ihr keine Erinnerungen an die Entführung, daher glaubte sie ihm. Doreen musste sich einfach an einer Sache festklammern, wenn sie diese Hölle wieder lebendig verlassen wollte.
     
    „Ich habe eine Überraschung für dich, Mutter!“ Diesmal klang die Stimme des Mannes sanfter. „Deine Tochter ist hier!“
     
    „Wer ist hier?“, fragte Doreen verwirrt und betete, dass er nicht Cassy damit meinte. Er lief zu einer Tür und öffnete sie.
     
    Zuerst passierte nichts. Nach einer Weile aber kam eine kleine Person aus dem Raum. Die wunderschönen, blauen Augen leuchteten sie an. Trotz der Spuren von Schlägen im Gesicht würde Doreen sie jederzeit wiedererkennen. Sie schluckte. Bei dem Anblick liefen ihr Tränen übers Gesicht, als sie ihre Leidensgenossin begrüßte:
     
    „Hallo, Zoey. Du kennst mich nicht. Ich bin Doreen Bertani und kenne deine Mutter. Sie sucht...“ Weiter kam sie nicht, weil sie ein weit ausholender Schlag ins Gesicht daran erinnerte, dass Schweigen manchmal der bessere Berater war. Nun war ihr alles klar. Sie waren geliefert! Als sie ihre Augen schloss, sah sie für einen winzigen Augenblick einen wunderschönen Sternenhimmel, der sogleich verschwand.
     
    *****
     
    Ein leises Schluchzen weckte Doreen Bertani aus ihrem Schlaf. Sie wollte ihre Hand bewegen, doch sie hing am Pfosten des Bettes fest. Die Kabelbinder fraßen sich bei der kleinsten Bewegung in ihre Handgelenke hinein. Mit einem Mal erinnerte sie sich, wo sie sich befand.
     
    „Zoey!“, flüsterte sie leise. „Zoey? Komm her, mein Kind, bitte. Setz dich zu mir ans Bett, Schätzchen! Bitte, weine nicht! Ich muss dich etwas fragen.“
     
    Zögernd folgte das Mädchen der Bitte. Verstohlen schaute sie im Halbdunkeln des Zimmers ihre Mitgefangene an. Vom Schlag lief ihr ein wenig Blut ins Gesicht. Ihr Haar klebte daran. Zoey konnte dem Drang nicht widerstehen, dieser armen Frau sanft die Strähnen vom Gesicht zu entfernen. Doreen lächelte, sofern man es so bezeichnen konnte. Eine Mischung aus Ergriffenheit über die Geste bis hin zu nackter Angst. Vor diesem Kind musste sie jedoch die Fassung behalten.
     
    „Danke, Schatz!“, keuchte Doreen, ergriffen über die kleine Wohltat.
     
    „Sie kennen meine Mommy?“, fragte die Kleine vorsichtig.
     
    „Ja, Zoey. Ich kenne deine Mommy. Amy Andrews, nicht wahr? Und dein Daddy heißt doch Larry.“ Sie konnte die Tränen nicht unterdrücken. Automatisch erschien ihr das Bild von Raffaella und Cassy vor den Augen. Was machten sie gerade? War Cassy wirklich entkommen? Hatte sie jemand nach Hause gebracht? War Amy schon aus der Klinik raus? Suchte man bereits nach ihnen? Und vor allem: Suchte man sie an der richtigen Stelle?
     
    „Ist meine Mommy böse auf mich?“, fragte die Kleine noch leiser als vorhin.
     
    ‘Mein Gott, was hat dieser Mistkerl diesem Kind bloß erzählt?’, dachte Doreen. „Nein, deine Mommy ist überhaupt nicht böse, Zoey. Schatz, wir suchen dich überall! Deine Mommy und dein
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