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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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mir.
    Beth wischte sich mit den Handballen die Tränen von den Wangen. Sie ging nach oben, sah nach Abby, die selbstvergessen vor dem Fernseher hockte, und holte die 9 -mm-Pistole aus ihrem geheimen Versteck in der Aufsatzkommode. Sie überprüfte das Magazin und ließ es zuschnappen. Dann sah sie nach, ob eine Extrapatrone in der Kammer vorhanden war.
    Sie hatte ihre Konzentration zurückgewonnen, und es war mehr ihr Verstand, der sie lenkte, als ihre Gefühle. Beth zog einen Koffer aus dem Wandschrank im Gästezimmer. Er war bereits gepackt. Sie musste nur noch Abbys Zahnbürste, ein paar Schmusetiere, die sie sonst vermissen würde, und Heinz’ Leine und sein Futter einpacken. Beth holte die Sachen aus dem Badezimmer, ein paar Stofftiere und ein Kissen für Abby und schnappte sich einen Stoffigel, den Heinz besonders mochte. Sie stopfte alles in den Koffer.
    Drei Minuten später hatte sie ihre Handtasche, den Hund, die Spielsachen und den Koffer in den Suburban geladen. Sie ging nach oben.
    »Hey!«, beschwerte sich Abby, als Beth den Fernseher ausstellte.
    »Wie oft hast du diesen Film schon gesehen?«, fragte Beth und bemühte sich zu lächeln.
    Abby kicherte. »So ungefähr dreißigeinhunderttausend Mal.«
    »Genau das habe ich mir gedacht. Also, hör zu. Wie würde es dir gefallen, wenn wir schon heute Abend zu Tante Cheryl und Onkel Jeff fahren und nicht erst morgen früh?«
    »Heute Abend? Jetzt?«
    »Jetzt. Also los. Geh noch schnell ins Bad, die Fahrt ist lang.«
    »Okay!« Abby rannte los, und zwei Minuten später waren sie unterwegs. Sobald sie die Stadt verlassen hatten, rief Beth Cheryl an.
    Die ersten Lügen waren schrecklich für sie gewesen. Jetzt fielen sie ihr nicht mehr so schwer.

[home]
    16
    N eil kam in Ricks Büro gepoltert, um dessen Schreibtisch Polizeibeamte wie die Fruchtfliegen schwirrten. Als sie Neils erschöpftes Gesicht sahen, zuckten sie zusammen. Doch sie waren zu sehr auf das konzentriert, was gerade geschah, um einen Kommentar abzugeben.
    »Was ist hier los?«, fragte Neil, während er sich mit den Ellbogen einen Weg zu Rick bahnte.
    »Immer mit der Ruhe.« Rick legte die Stirn in Falten. »Wer hat dich denn zusammengeflickt?«
    »Schon okay«, erwiderte Neil, während er sich an den Nacken fasste, von dem aus es zehn Stiche bis zu seinem Schädel waren. Eine kleine Aufmerksamkeit von Beths Privatdetektiv Joshua Herring. »Was ist passiert?«
    »Denison hat gerade einen Anruf bekommen. Wir haben ihn noch nicht gehört. Dein Verbindungsmann hat mich angerufen, weil dein Handy aus ist. Ich bat ihn, die Aufnahme direkt zu uns zu schicken.« Rick tippte Neil mit dem Zeigefinger auf die Brust. »Allerdings ist es
dein
Job, dem Chief zu erklären, wie wir daran gekommen sind.«
    Der Chief war der Letzte, an den Neil jetzt dachte. Wieder ein Anruf?
    Und diesmal nicht anonym. Beth hatte den Anrufer als einen Mann namens Chevy Bankes identifiziert. Während Neil im Krankenhaus gewesen war, hatten sie auf dem Revier Informationen über den Kerl zusammengetragen. Doch bis jetzt konnten sie sich keinen Reim auf die Verbindung zwischen Bankes und Beth machen.
    Doch offensichtlich
gab
es eine Verbindung. Er hatte sie gerade wieder angerufen. Und diesmal hatten sie die Leitung angezapft.
    Auf Ricks Schreibtisch klingelte das Telefon. »Sacowicz.« Rick hörte zu, das Gesicht angespannt. »Bleib an ihr dran. Verlier sie um Himmels willen nicht! Ich schicke Verstärkung.«
    Er legte auf und sah Neil an. »Denison macht sich aus dem Staub. Sie hat einen Koffer, den Hund und ihre Tochter ins Auto gepackt und fährt in Richtung Norden auf der I- 95 .«
    »Wie bitte?« Neil brauchte fünf Sekunden, bis er verstand, was die Worte bedeuteten. Als er begriff, hätte er am liebsten auf etwas eingedroschen. »Verdammter Mist! Sie hat mir versprochen, zu Hause zu bleiben.«
    Er spürte, wie ihm die anderen Beamten bohrende Blicke zuwarfen. Noch bevor ihm dämmerte, was sie dachten, sprach es jemand laut aus: »Also steckt Beth
doch
mit Bankes unter einer Decke. Der Bastard hat sie angerufen, damit sie sich mit ihm trifft.«
    »Das wissen wir nicht«, erwiderte Rick. »Lasst uns abwarten, bis wir die Aufnahme hören. Billings bleibt an ihr dran.«
    »Nur Billings?«, fragte Neil.
    »Nein.« Rick deutete mit dem Finger auf einen Officer namens Fernandez. »Kreist sie ein. Setzt euch vor sie, hinter sie, um sie herum. Und riskiert bloß nicht, sie zu verlieren oder den Mann, mit dem sie sich trifft.« Mit

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