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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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schleifte ihn zu einem Baumstumpf und ließ ihn die Finger ausbreiten. Dann richtete er seine . 45 er aus und tat, als ziele er auf den kleinen Finger.
    »Nein, nein, nein! Ist ja gut«, willigte der Mann hastig ein, während sein Teint einen grünlichen Stich bekam.
    »Wer hat dich beauftragt, Beth Denison zu observieren?«, wiederholte Neil.
    »
Sie
selbst!«, winselte der Kerl. »Ich habe auf ihre Tochter aufgepasst. Denison befürchtet, dass ihr Ex-Mann ihrer Tochter auflauern könnte.«
    Neil hielt inne. Er brauchte einen Moment, um zu verarbeiten, was er eben gehört hatte. Vom Parkplatz her tönten Sirenen zu ihnen herüber. Er ließ den Arm fallen und hievte Herring ruckartig auf die Füße. Dann nahm er vertraute Geräusche wahr – Schritte, gezogene Pistolen und wütende Stimmen.
    »Halt! Polizei! Lassen Sie die Waffe fallen!«
    Neil sah auf und ließ Herring los. Seine Waffe baumelte von der Spitze seines Zeigefingers herab. »Schade aber auch«, sagte er.
     
    Silver Spring, Maryland
13  Meilen entfernt
    Chevy saß in Mos Truck am äußeren Rand des Parkplatzes vor der katholischen St.-Mary-Kirche an der Bezirksgrenze. Sein eigener Wagen stand im Parkhaus für Dauerparker am Flughafen – dort würde er zumindest für eine Weile sicher sein. Er wusste nicht, was in der Kirche vor sich ging. Eine Probe, ein Gottesdienst, ein Gemeindetreffen. Was auch immer es war, die Veranstaltung schien vor einer halben Stunde beendet worden zu sein. Der Parkplatz war leer, abgesehen von drei oder vier Wagen, die hier am Rand standen. Angestellte, vermutete Chevy, oder eingefleischte Kirchgänger würden die letzten im Gebäude sein. Er wettete darauf, dass zumindest einige unter ihnen Frauen waren. Und dass die letzte allein war.
    Er drehte den Lautstärkeregler des Kassettenrecorders auf und ließ sich in die weiche, komfortable Polsterung zurückfallen. Aufgeschreckte Tiere zu töten, war offensichtlich ein einträglicheres Geschäft, als er sich vorgestellt hatte: Mos Truck war ein im Jahr 2009 zugelassener Geländewagen mit einer Innenausstattung aus weichem Leder, einem Führerhaus, in dem man zu zweit sitzen konnte, und einem Armaturenbrett, das an ein Cockpit erinnerte.
    Hochmodernes Soundsystem.
    »Nein. Bitte. Ni-i-i-cht. Bitte tun Sie mir nicht weh …«
    Seine letzte Errungenschaft aus Indiana. Phantastisch.
    Chevy schloss die Augen und sog die Schreie der Frau in sich auf. Es war einer von seinen besseren Morden gewesen. Und er war froh: Beim nächsten Mal würde er nicht den Luxus haben, sich Zeit lassen zu können. Diesmal musste alles schnell und einfach gehen. Keine Zeit für Aufnahmen, nicht einmal Zeit, um die Leiche verschwinden zu lassen. Nur
bumm,
Abgleich mit der Puppe und nichts wie weg.
    Er zog die nächste Versicherungspolice und das dazugehörige Bild hervor:
1866 Benoit. Kopf und Brustplatte aus Biskuitporzellan, fein gearbeiteter Holzkörper. Neue Bluse, die anderen Kleidungsstücke sind jedoch original. Hervorragender Zustand. Geschätzter Wert: 30   000 bis 35   000  $.
    Ja, diese dürfte überhaupt kein Problem sein.
    Sie kam aus der Seitentür der Kirche. Chevys Wahl fiel in dem Moment auf sie, als er sie sah. Sie ging in Richtung des Gebäudeteils, in dem eine Vorschule oder Ähnliches untergebracht war. Dort verschwand sie, tauchte jedoch fünf Minuten später wieder auf, eine große Papiertüte in der Hand. Als sie den Parkplatz überquerte, kam sie genau in seine Richtung. Chevys Nerven spannten sich an. Er richtete sich auf und ging die Autos durch, die noch dastanden: zwei SUVs, ein Minivan, zwei Sedans. Wenn ihr einer der größeren Wagen gehörte …
    Er sah sich auf dem Parkplatz um. Seine Nerven begannen zu kribbeln. Niemand da. Sie ging an der ersten Limousine vorbei, dann am ersten SUV . Chevys Knie zitterten vor Erregung. Nicht der Honda, nicht der Honda. Einer der anderen, nur nicht der kleine Honda …
    Sie drückte einen Knopf in der Hand, und die Lichter des Dodge Caravan leuchteten auf. Chevy spürte, wie die Aufregung ihn übermannte. Der Minivan: perfekt.
    »Jenny«, sagte er mit erregter Stimme. »Ich bin gleich zurück.«
    Bevor er aus dem Truck stieg, überprüfte er, ob er alles dabeihatte: die neue Pistole von Mo Hammond – eine kleine . 22 er, den Ehering an seinem Finger. Oh, und er durfte die Blusen nicht vergessen. Er griff unter den Sitz, wo er eine Tüte von J. C. Penney’s verstaut hatte.
    Die Frau war rund dreißg Meter entfernt. Lässig

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