Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
Vom Netzwerk:
und Neil trat einen Schritt zurück. Sollte Rick das hier regeln.
    Neil stellte sich dem Sheriff vor und flüsterte: »Wir müssen sie hier rausschaffen. Es könnte sich um einen Tatort handeln.«
    »Deswegen halten meine Jungs sie ja fest«, erwiderte Grimes. »Am Anfang ist sie völlig aufgelöst herumgerannt.«
    »Was glaubt sie, was passiert ist? Hat sie Angst, dass Bankes ihn umgelegt hat?«
    »Wenn das tatsächlich passiert ist, hätte Mo noch Glück gehabt.«
    »Warum?«
    »Die Frau kam mit einer Remington dreißig-irgendwas hier rein und wollte Mo das Gehirn wegpusten.«

[home]
    28
    H ammonds Ehefrau erzählte Rick schließlich, was los war: Mo war zuletzt am vorgestrigen Tag gesehen worden. Er hatte Aftershave benutzt und trug ein sauberes Hemd, was ihr angeblich bewies, dass er auf dem Weg zu »einer Tussi« war, die »ihre Beine für ihn breit macht«. Neil hörte ihr fünf Minuten lang zu, dann sprach er mit Sheriff Grimes.
    »Hier hat ein Special Agent in Charge aus Quantico angerufen«, sagte Grimes schnaubend. »Wir sollen nichts anfassen, weil er erst ein Team schickt, das alles nach Fingerabdrücken absucht. Als ob wir nicht wüssten, was zu tun ist.«
    Neil machte eine entschuldigende Geste, er kannte das Spiel. »Es gibt in diesem Fall jede Menge Tatorte. Und an einigen war nicht mehr viel zu holen, als der SAC jemanden hinschickte. Er ist ein bisschen nervös.«
    »Ach so«, sagte Grimes, und sein Blick fiel auf Neils Narbe. Offensichtlich fragte er sich, in welcher Liga Neil spielte: bei den echten Kämpfern gegen das Böse oder den Bürokraten.
    »Drogenhändler, ist neun Jahre her«, sagte Neil und fuhr sich mit dem Finger über die Narbe. »Er hat daneben gezielt und meine Wange erwischt, statt mir gleich den ganzen Schädel wegzuschießen.«
    »Glück gehabt«, stellte Grimes fest, und damit war das gegenseitige Beschnuppern beendet. »Kommen Sie, ich führe Sie herum. Hier draußen hat Mo seine reguläre Ware herumstehen …«
    Der Laden war gepflegt, alle Vitrinen abgewischt und die Regale aufgeräumt. Es gab eine Toilette, ein spartanisch eingerichtetes Büro und einen Lagerraum, in dem sich weitere Waffen, Munition und Kartons mit alten Unterlagen befanden. Außerdem einen alten Dell-Computer und einen Bürostuhl mit zwei zerbrochenen Rollen.
    »Was hat hier gestanden?«, fragte Neil, dem ein sauberer Fleck in der Ecke auffiel, der sich vom staubigen Boden abhob.
    »Keine Ahnung. Sie könnten Andy fragen, der Typ hat Mo im Laden ausgeholfen. Ich lasse ihn von einem Deputy herholen. Vielleicht kann er uns auch sagen, welches Flittchen Mo vögelt.«
    Sie gingen nach draußen und suchten die Umgebung des Ladens nach Fuß- oder Reifenabdrücken ab. »Es hat viel geregnet in den letzten Tagen«, sagte Grimes.
    »Sieht nach Spuren von gestern oder heute aus«, sagte Neil und zeigte auf den Schlamm seitlich des Kieswegs, wo Autos über die Begrenzung gefahren waren. »Können Sie davon Abdrücke machen lassen?«
    Grimes nickte begeistert, er war nun einer vom Team. »Klar.«
    »Also«, sagte Neil, die Hände in die Hüften gestützt, während er den Blick über das restliche Gelände schweifen ließ, »seit Mo weg ist, wurde hier nicht mehr geschossen, oder?«
    »Nun, ich glaube, Andy hatte den Laden gestern aufgemacht. Er arbeitet immer freitags.«
    »Was geschieht mit der Beute?«
    »Hm?«
    »Die Leute kommen her, um Tiere abzuschießen, stimmt’s? Was geschieht damit?«
    »Oh, da ist Mo ganz strikt. Wer abschießt, nimmt auch mit. Es dürfen keine Kadaver zurückgelassen werden.«
    Neil hörte zu, doch sein Verstand war schon ein paar Schritte weiter. Er ging los, quer über die Schießbahnen.
    »Was tun Sie da?«, fragte der Sheriff.
    »Die Bussarde.«
    »Bussarde?« Grimes blickte hoch. »Ach, die kriegt man hier oft zu sehen. Irgendwelche Arschlöcher lassen immer die Innereien zurück.«
    »Neben den Zielscheiben?«
    Ein Zögern. »Äh, nein. Ich glaube, Mo stellt ungefähr alle zwei Wochen neue Zielscheiben auf, da wäre es ungünstig, hier etwas liegen zu lassen.«
    Eben dies war Neils Gedanke.
    Grimes blieb stehen. »Sie denken doch nicht etwa …« Er beendete den Satz nicht, sondern beschleunigte seine Schritte, um Neil einzuholen.
    Sie überquerten die Schießbahnen in Richtung der weiß-roten Zielscheiben, die an Heuballen befestigt waren. Einige waren fast unversehrt, andere kaum noch zu erkennen. Die Heuballen selbst wirkten ziemlich heruntergekommen, und auf dem Erdwall

Weitere Kostenlose Bücher