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Puppengrab

Puppengrab

Titel: Puppengrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Brady
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zappeln, bis wir den Anruf zurückverfolgen können.«
    »Dafür ist er zu clever«, mischte sich Harrison ein. »Gehen Sie ran, Mann, gehen Sie ran. Der Mistkerl wird nicht ewig warten.«
    Ein Nerv zuckte an Neils Wange. Er blickte zu Copeland hinüber, der ihm kaum merklich zunickte.
    Dann griff er nach dem Hörer und drückte den Knopf. »Hier spricht Sheridan«, sagte er.
    Eine Sekunde lang herrschte Stille. Dann erklang Bankes’ amüsierte, herablassende Stimme durch den Raum. »Sie ist eine Fälschung, ihr Idioten, aber ich hatte trotzdem meinen Spaß.«

[home]
    33
    S heridan?« Das war Copelands Stimme. »Was hat er gesagt?«
    Sie ist eine Fälschung …
Neil gefror das Blut in den Adern. »Rufen Sie Carter an.«
    »Was?«, fragte Copeland.
    »Carter!«
    Hektisch wählte Copeland Carters Rufnummer auf seinem Handy. Neil wartete. Er konnte kaum atmen.
    »Sie geht nicht ran«, stellte Copeland fest und versuchte es erneut. »Verdammt.«
    »Er hat sie erwischt«, sagte Neil und stürzte zur Tür. »Los!«
    Schlagartig geriet alles in Aktion. Was zunächst chaotisch wirkte, war die gut strukturierte Reaktion auf Neils Worte – explosionsartig kam Bewegung in die Mannschaft. Copeland bellte Befehle, die Telefonapparate am Ende des Flurs klingelten wie ein Echo. Einsatzteams hasteten aus dem Gebäude, und Rick brüllte in sein Handy, während er Neil über den Parkplatz hinterher rannte. Er befahl dem nächstgelegenen Team, sich zu Beths Haus am Ashford Drive zu begeben.
    »Er konnte unmöglich zu Carter gelangen«, rief Harrison, als er sie einholte. »Wir haben ein halbes Kampfgeschwader in dieser Straße postiert.«
    Neil hielt für einen winzigen Moment inne und betrachtete alle, die gerade versuchten, zu Carter Kontakt aufzunehmen: Copeland probierte, sie auf dem Handy zu erreichen, und schüttelte den Kopf, während es klingelte und klingelte. Brohaugh sprach über sein Headset mit einem der Beobachtungsteams am Ashford Drive. Und Harrison war gerade dabei, eine weitere Einheit zu kontaktieren.
    Brohaugh sah Neil an. »Sie sagen, dass alles völlig ruhig ist.« So lautete auch die Auskunft zwei weiterer Einheiten, die vor Ort postiert waren. O’Ryan bellte indessen in ihr Telefon, um an eine Aufnahme von Bankes’ Anruf zu gelangen.
    Neil zögerte. Er musste nachdenken. Die Beobachtungsteams vor Beths Haus hatten nichts gesehen. Vielleicht hatte er sich in Sachen Carter getäuscht, und Bankes lockte sie in eine Falle.
    »Er sagte, sie sei eine Fälschung. Er kann nur von Carter gesprochen haben.«
    »Könnte aber auch sein, dass er uns täuscht«, warnte Copeland. Er presste sich sein Headset ans Ohr und schob sich das Mikrophon vor den Mund. »Wartet auf das SWAT -Team, bevor ihr das Haus sichert. Dann schickt ihr das Rettungsteam rein.« Zu allen anderen sagte er: »Los geht’s.«
     
    Copeland betrat das Haus dreißig Sekunden vor Neil. Als er auf dem Weg nach draußen wieder an ihm vorbeikam, ließ sein leichenblasses Gesicht keinen Zweifel offen, was er gesehen hatte.
    Neil drehte sich der Magen um. »Dieses Schwein. Dieses
dreckige
Schwein.« Einen Augenblick lang blieb er auf der Veranda stehen. Dann riss er sich zusammen.
    Lexi Carter lag auf dem Küchentisch.
    »Ach, du Scheiße«, sagte Rick, der einen Schritt hinter ihm stand. Er fuhr sich durch die Haare, machte ein paar hastige Schritte in die andere Richtung und kam dann zurück. »Verdammte, verdammte Scheiße.«
    Neil hörte ihn nicht. Der penetrante Geruch von Blut und menschlichem Fleisch hing ihm in der Nase. Eine Reihe von Leuten betrat das Haus am SWAT - und Rettungsteam vorbei und begann mit der Arbeit. Neil hatte das Gefühl, sie befänden sich in einer anderen Dimension. Wie Aasgeier versammelten sich die Kollegen von der Spurensicherung und sperrten den Tatort ab. Blitzlichter zuckten in unregelmäßigem Rhythmus. Vom stakkatohaften Klicken der Kameras abgesehen, herrschte in Beths Haus Totenstille.
    »Wurde Carters Mann schon benachrichtigt?«, fragte Neil, doch niemand antwortete. Er bemerkte, dass seine Worte nur ein Wispern gewesen waren, und fragte erneut, diesmal lauter.
    »Übernehmen Sie das«, sagte irgendjemand. »Sie kennen den Mann doch, oder?«
    »Reggie«, antwortete Neil. »Er ist Englischlehrer. An den Wochenenden boxt er.«
    Auf einmal brannte bei ihm die Sicherung durch. Neil wirbelte herum und heulte laut auf. Irgendjemand hatte eine schwarze Nylontasche im Flur abgestellt, und Neil trat sie beiseite. Er

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