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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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eine kostenlose Vorstellung bieten?«
    Sie blickte umher. Tatsächlich waren hinter einigen Fenstern schemenhaft neugierige Nachbarn zu erkennen. »Na, dann kommen Sie schon«, sagte sie.
    Oben inspizierte sie als Erstes den Laptop, doch Quizmaster hatte noch nicht geantwortet.
    »Sieht so aus, als ob Sie ihn verschreckt hätten«, sagte Hood, der gerade auf dem Monitor den Dialog der beiden überflog.
    Siobhan ließ sich auf das Sofa fallen und griff sich ihr Glas. »Und was haben Sie mir heute Abend zu bieten, Einstein?«
    »Ach ja, die berühmte Edinburgher Gastfreundschaft«, sagte Hood und beäugte ihr Glas.
    »Aber müssen Sie denn nicht fahren?«
    »Doch, aber ein Glas kann nichts schaden.«
    Siobhan stand seufzend auf und ging in die Küche. Hood kramte derweil aus einer Tragetasche diverse Landkarten und Reiseführer hervor.
    »Was haben Sie da?«, fragte Siobhan, reichte ihm ein Glas und schenkte ihm etwas Wein ein. Dann setzte sie sich wieder auf das Sofa, leerte ihr eigenes Glas, füllte es wieder nach und stellte die Flasche mit dem restlichen Wein auf den Boden.
    »Sind Sie sicher, dass ich Sie nicht störe?« Er versuchte sie auf den Arm zu nehmen. Doch sie war nicht in der richtigen Stimmung.
    »Sagen Sie mir einfach, was Sie herausgefunden haben.«
    »Also gut, wenn Sie sich wirklich nicht durch mich gestört...«Ihr Blick ließ ihn verstummen. Er starrte auf das Kartenmaterial vor sich auf dem Tisch. »Also, ich hab noch mal in aller Ruhe über das nachgedacht, was diese Anwältin gesagt hat.«
    »Harriet?« Siobhan runzelte die Stirn. »Sie sagte, dass Law ein schottisches Wort für Hügel ist.«
    Hood nickte. »Scots Law«, wiederholte er. »Das heißt, wir suchen nach einem englischen Begriff, der dasselbe bedeutet wie das schottische ›Law‹.«
    »Und der wäre?«
    Hood faltete ein Blatt Papier auseinander und begann laut vorzulesen: »Hill, heights, bank, brae, ben, fett, tor...« Er zeigte ihr das Blatt. »Das Wörterbuch ist voll davon.«
    Sie nahm ihm das Blatt aus der Hand und las selbst. »Wir haben doch aber schon sämtliche Landkarten durchforstet«, beklagte sie sich.
    »Aber wir wussten ja gar nicht, wonach wir suchen sollten. Bei manchen der Reiseführer sind Hügel und Berge hinten im Index verzeichnet. Bei den anderen schauen wir uns auf jeder Seite die Koordinaten B4 an.«
    »Und was genau suchen wir?«
    »Nach Zusammensetzungen wie Deer Hill, Stag's Brae, Doe Bank, bei denen der erste Teil ›Hirsch‹ und der zweite Teil ›Hügel‹ bedeutet.«
    Siobhan nickte. »Sie nehmen an, dass sounds dear also deer bedeuten soll?«
    Grant trank einen Schluck Wein. »Ich nehme eine ganze Menge an. Aber es ist besser als nichts.«
    »Und das konnte nicht bis morgen warten?«
    »Nicht, wenn Quizmaster plötzlich beschließt, dass wir auf Zeit spielen.«
    Er nahm den ersten Autoatlas vom Tisch und blätterte im Index.
    Siobhan beobachtete ihn über ihr Weinglas hinweg. Allerdings hast du von dieser Frist erst erfahren, nachdem du hier aufgekreuzt bist, dachte sie. Außerdem war sie noch immer durch die beiden E-Mails irritiert, die Grant ihr per Handy geschickt hatte. Sie sann darüber nach, wie mobil Quizmaster wohl sein mochte. Immerhin hatte sie ihm ihren Namen genannt und die Stadt, in der sie arbeitete. Bei den heutigen elektronischen Kommunikationsmitteln konnte es für ihn eigentlich kein Problem sein, ihre Adresse ausfindig zu machen. Wahrscheinlich brauchte er dazu bloß fünf Minuten im Internet zu recherchieren.
    Hood schien nicht zu bemerken, dass sie ihn noch immer anstarrte. Vielleicht ist Quizmaster dir viel näher, als du bislang geglaubt hast, Mädchen, dachte Siobhan.
    So saß sie eine Weile grübelnd da und legte dann eine Maxisingle von Mogwai auf, die zum Entspannendsten gehörte, was die Band je zu Stande gebracht hatte. Dann fragte sie Hood, ob er einen Kaffee wollte. Er saß gegen das Sofa gelehnt mit ausgestreckten Beinen auf dem Boden und hatte vor sich auf den Oberschenkeln eine Landkarte ausgebreitet, die er aufmerksam studierte. Er blickte zu ihr auf und blinzelte ein paar Mal, als ob sie gerade das Licht angemacht hätte.
    Er hob sein Glas und prostete ihr zu.
    Als sie einige Minuten später die Tassen hereinbrachte, erzählte sie ihm von Ranald Marr. Plötzlich verfinsterte sich sein Gesicht.
    »Und wieso erzählen Sie mir das erst jetzt?«
    »Weil ich der Meinung war, dass auch das bis morgen Zeit hat.« Diese Antwort schien ihn allerdings nicht zufrieden zu

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