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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Stammgäste jedes Wort mitbekamen. Gill schien sein Unbehagen zu spüren.
    »Sollen wir lieber ins Büro gehen?«
    Wieder reagierte er mit einem Achselzucken. »Und was ist mit Ihnen?«, fragte er. »Macht der neue Job Spaß?«
    »Ich krieg das hin, glaube ich.«
    »Darauf wette ich.« Er zeigte auf ihr Glas, fragte, ob er ihr noch etwas spendieren dürfe. Doch Gill schüttelte nur den Kopf. »Ich muss jetzt los. Das war nur ein Drink auf dem Weg nach Hause.«
    »Bei mir eigentlich auch.« Rebus sah umständlich auf die Uhr.
    »Mein Wagen steht direkt vor der Tür.«
    Rebus schüttelte den Kopf. »Ich geh lieber zu Fuß, ist gesünder.«
    Harry gab hinter der Bar allerlei merkwürdige Geräusche von sich, während Gill sich wieder den Schal um den Hals wickelte.
    »Dann vielleicht bis morgen«, sagte sie.
    »Sie wissen ja, wo mein Büro ist.«
    Sie ließ den Blick in dem Lokal umherschweifen, inspizierte die vergilbten Wände, die verstaubten Robert-BurnsStiche und nickte dann. »Ja«, sagte sie, »das weiß ich.« Dann hob sie zum Abschied kurz die Hand, und weg war sie.
    »Ihre Chefin?«, fragte Harry. Rebus nickte. »Darf ich mal mit Ihnen tauschen?«, fragte der Barmann, und die übrigen Stammgäste fingen an zu lachen. Von hinten erschien jetzt wieder ein Student und las von einem Zettel seine Bestellung ab.
    »Drei helle Bier«, wiederholte Harry, »zwei Lager, ein Gin, ein Bitter Lemon, zwei Becks und einen trockenen Weißwein.«
    Der Student schaute auf seine Liste und nickte dann beeindruckt. Harry zwinkerte seinem Stammpublikum zu.
    »Das mögen ja Studenten sein«, sagte er. »Sind trotzdem nicht die Einzigen, die was in der Birne haben.« Siobhan saß in ihrem Wohnzimmer und starrte auf die Nachricht auf ihrem Laptop. Es handelte sich um die Antwort auf eine E-Mail, die sie Quizmaster geschickt hatte. Sie hatte ihm darin mitgeteilt, dass sie nun an dem zweiten Rätsel arbeitete.
    Übrigens habe ich zu erwähnen vergessen, dass Sie von nun an gegen die Uhr arbeiten. Sie haben genau vierundzwanzig Stunden.
    Siobhan fing an zu tippen: Ich finde, wir sollten uns mal treffen. Ich habe nämlich ein paar Fragen. Sie drückte auf »Senden« und wartete. Die Antwort erfolgte umgehend.
    Das Spiel wird Ihre Fragen beantworten.
    Wieder bearbeitete sie die Tastatur: Hat Flip einen Helfer gehabt? Ist sonst noch jemand an dem Spiel beteiligt?
    Sie wartete mehrere Minuten. Nichts. Als sie sich in der Küche gerade noch ein halbes Glas von dem chilenischen Rotwein eingoss, meldete der Laptop, dass eine Nachricht eingegangen war. Sie raste ins Wohnzimmer zurück und verschüttete etwas Wein über ihre Hand.
    Hallo, Siobhan.
    Sie starrte auf den Bildschirm. Als Absender war lediglich eine Reihe von Zahlen vermerkt. Bevor sie noch antworten konnte, signalisierte der Computer ihr, dass sie schon wieder eine Nachricht erhalten hatte.
    Sind Sie da? Ihr Licht ist an.
    Sie stand starr vor Entsetzen vor dem Computer und sah auf dem Bildschirm nur noch ein Flackern. Dann ist er also hier! Direkt vor der Tür! Unten parkte ein Auto mit eingeschaltetem Licht.
    Grant Hoods Alfa.
    Er winkte zu ihr hinauf. Sie rannte schimpfend aus der Wohnung, die Treppe hinunter und stürzte aus dem Haus.
    »Finden Sie das vielleicht witzig?«, fauchte sie.
    Hood stieg gerade aus seinem Wagen und schien überrascht über ihre Reaktion.
    »Ich hatte eben E-Mail-Kontakt mit Quizmaster«, erklärte sie. »Deshalb hab ich im ersten Augenblick geglaubt, dass Sie er sind.« Sie hielt inne und kniff die Augen zusammen. »Wie haben Sie das eigentlich genau angestellt?«
    Hood hielt ihr stolz sein Mobiltelefon unter die Nase. »Ein WAP-Handy«, erklärte er verlegen. »Habe ich heute erst bekommen. Hat irrsinnig viele Funktionen das Teil, unter anderem kann man damit auch mailen.«
    Sie schnappte ihm das Handy aus der Hand und betrachtete es. »Mein Gott, Grant.«
    »Tut mir Leid«, sagte er. »Ich wollte doch bloß...«
    Sie gab ihm das Telefon zurück und wusste ganz genau, was er gewollt hatte: mit seinem neuesten Spielzeug angeben.
    »Was haben Sie um diese Zeit überhaupt hier zu suchen?«, fragte sie.
    »Ich glaube, ich habe das Rätsel geknackt.«
    Sie starrte ihn ungläubig an. »Schon wieder?« Er hob die Schultern. »Und wieso fällt Ihnen das immer ausgerechnet mitten in der Nacht ein?«
    »Vielleicht weil ich dann am klarsten denken kann.« Er sah zu ihren Fenstern hinauf. »Werden Sie mich hereinbitten, oder möchten Sie den Nachbarn weiterhin

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