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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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verschiedensten Nachforschungen an, um uns ein möglichst genaues Bild von Philippa zu machen. Ich glaube, die beiden waren früher mal gut befreundet, oder?«
    »Ja, sogar ziemlich gut.«
    »Wenn ich recht informiert bin, haben beide Familien auch ziemlich nahe beieinander gewohnt?«
    »Ja, am Hast Lothian Way.«
    Rebus hatte eine Eingebung. »Und wie sind die Mädchen morgens zur Schule gekommen?«
    »Oh, Claires Vater hat sie meist hergefahren. Entweder er oder Philippas Mutter. Eine feine Frau, sie tut mir ja so...«
    »Dann hat Claires Vater also in Edinburgh gearbeitet?«
    »Oh ja. Als Anwalt, glaube ich.«
    »War das auch der Grund, weshalb die Familie damals weggezogen ist? Wegen dem Beruf des Vaters?«
    »Meine Güte, nein. Ich glaube, sie mussten das Haus verkaufen.«
    »Wieso verkaufen?«
    »Also, ich möchte ja keinen Klatsch verbreiten, aber er ist ja schon tot, deshalb kann ich es ja sagen.«
    »Wir behandeln jede Information streng vertraulich«, sagte Rebus und sah Siobhan an.
    »Na ja, der arme Mann hat sich meines Wissens auf spekulative Finanzgeschäfte eingelassen und dabei alles verloren: sein Geld... sein Haus... alles. Ich glaube, er war immer schon so ein bisschen eine Spielernatur und offenbar war er dieses Mal zu weit gegangen.«
    »Und wie ist er gestorben?«
    »Ich glaube, das haben Sie schon erahnt. Er hat sich kurze Zeit später am Meer in einem Hotel eingemietet und dort eine Überdosis Tabletten genommen. Ist ja auch ein jäher Absturz, von einer florierenden Kanzlei direkt in den Bankrott.«
    »Ja, das stimmt«, pflichtete Rebus ihr bei. »Vielen Dank für ihre Auskunft.«
    »Bitte. Ich muss jetzt auch Schluss machen. Wir haben êleich Konferenz.« Aus ihrem Ton schloss Rebus, dass ihr die Veranstaltung nicht besonders wichtig war. »Wie schrecklich:
    zwei Familien, die durch eine solche Tragödie auseinander ge rissen werden.«
    »Wiederhören«, sagte Rebus und legte auf. Er sah Siobhan an.
    »Spekulative Finanzgeschäfte?«, wiederholte sie.
    »Und auf wen hätte er dabei mehr vertrauen sollen als auf den Vater der besten Freundin seiner Tochter?«
    Siobhan nickte. »John Balfour steht gerade im Begriff, seine Tochter zu Grabe zu tragen«, erinnerte sie ihn.
    »Dann müssen wir eben mit jemand anderem von der Bank sprechen.«
    Siobhan lächelte. »Und ich weiß auch schon, mit wem.« Ranald Marr hielt sich zurzeit auf Junipers auf, dem Anwesen der Balfours, also fuhren die zwei nach Falls hinaus. Siobhan bat Rebus, einen kurzen Zwischenstopp an dem Wasserfall einzulegen. Ein Touristenpaar hatte dieselbe Idee gehabt. Der Mann machte gerade ein Foto von seiner Frau. Dann fragte er Rebus, ob der ein Bild von ihm und seiner Frau machen könne. Er hatte einen Edinburgher Akzent.
    »Und was führt Sie hierher?«, fragte Rebus und spielte den Ahnungslosen.
    »Vermutlich dasselbe wie Sie«, sagte der Mann und posierte neben seiner Frau. »Und achten Sie darauf, dass der kleine Wasserfall ins Bild kommt.«
    »Sie sind also wegen des Sarges hier?«, fragte Rebus und spähte durch den Sucher.
    »Na ja, das Mädchen ist ja sowieso tot.«
    »Ja, schrecklich«, sagte Rebus.
    »Sind wir auch richtig im Bild?«, fragte der Mann besorgt.
    »Absolut«, entgegnete Rebus und drückte auf den Auslöser. Doch in Wahrheit hatte er das Objektiv auf den Himmel und die Bäume gerichtet.
    »Noch ein Tipp«, sagte der Mann und nahm seine Kamera
    wieder entgegen. Er wies mit dem Kopf zu einem der Bäume hinüber. »Die Frau dort drüben hat den Sarg gefunden.«
    Rebus folgte dem Blick des Mannes. An einem Baum hing ein Werbeschild für Bev Dodd's Töpferei. Auf einer handgezeichneten Karte war der Weg zu ihrem Haus vermerkt. »Töpferwaren, Tee und Kaffee.« Offenbar hatte sie ihre geschäftlichen Aktivitäten ausgeweitet.
    »Hat sie Ihnen den Sarg gezeigt?«, fragte Rebus und kannte die Antwort bereits. Der Sarg aus Falls befand sich zusammen mit den übrigen Kisten auf dem Revier in der St. Leonard's Street in sicherer Verwahrung. Dort hatte die Töpferin auch bereits ein rundes Dutzend Nachrichten für Rebus hinterlassen, doch da er genau wusste, was sie wollte, hatte er kein einziges Mal zurückgerufen.
    Der Tour ist schüttelte enttäuscht den Kopf. »Nein, den hat die Polizei immer noch beschlagnahmt.«
    Rebus nickte. »Und was schauen Sie sich als Nächstes an?«
    »Ich hatte gedacht, dass wir noch kurz nach Junipers rüberfahren«, sagte die Frau. »Vorausgesetzt, dass wir es überhaupt finden. Hat

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