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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Glastüren, der eine ganze Wand einnahm. Auf den übrigen freien Flächen waren ebenfalls Bücher und Papiere aufgetürmt. Rebus vermutete zwar auf dem Schreibtisch irgendwo einen Computer, konnte aber ein solches Gerät nirgends entdecken: nur Papiere, Ordner, Mappen, Fachzeitschriften, leere Kuverts...
    »Scheint nicht viel wegzuschmeißen«, sagte Claire Benzie. »Komisch, wenn man sich vorstellt, was er mit den Leichen anstellt, die auf seinen Tisch kommen.«
    Siobhan fand die Bemerkung überhaupt nicht komisch.
    »Um Gottes willen, Entschuldigung«, sagte Claire und legt6 sich erschrocken die Hand auf den Mund. »Da sehen Sie mal zu was für einer Taktlosigkeit dieses Studium führt.«
    Rebus dachte an die Autopsien, die er selbst gesehen hatte: Eingeweide, die in Eimern landeten, abgetrennte Organe, die auf eine Waage gelegt wurden...
    Siobhan lehnte sich rückwärts gegen den Schreibtisch. Claire ließ sich auf den Besucherstuhl fallen, der an ein Esszimmermöbel aus den Siebzigerjahren erinnerte. Rebus hatte die Alternative, entweder mitten im Zimmer stehen zu bleiben oder sich auf Curts Stuhl zu setzen. Er entschied sich für die zweite Möglichkeit.
    »So«, sagte Claire und legte ihre Mappen neben sich auf den Boden, »was möchten Sie denn wissen?«
    »Sie sind mit Flip zur Schule gegangen?«
    »Ja, ein paar Jahre.«
    Die beiden hatten bereits das Protokoll durchgesehen, das von Claire Benzies erster Vernehmung angefertigt worden war. Zwei Kollegen vom Gayfield Square hatten mit ihr gesprochen, ihr allerdings kaum etwas entlockt.
    »Und dann haben Sie einander aus den Augen verloren?«
    »Mehr oder weniger. Hier und da mal ein Brief oder eine E-Mail. Und dann hat sie mit Kunstgeschichte angefangen, und ich habe hier in Edinburgh einen Studienplatz bekommen.«
    »Und dann haben Sie sich wieder bei ihr gemeldet?«
    Claire nickte. Sie hatte auf dem Stuhl einen Fuß unter sich geklemmt und spielte mit einem Armband an ihrem linken Handgelenk. »Genau. Ich hab ihr 'ne E-Mail geschickt, und dann haben wir uns verabredet.«
    »Haben Sie sich danach häufig getroffen?«
    »Nein, nicht sehr häufig. Verschiedene Studiengänge, unterschiedliches Arbeitspensum.«
    »Unterschiedliche Freunde?«, fragte Rebus.
    »Ja, überwiegend schon«, pflichtete Claire ihm bei.
    »Haben Sie sonst noch Kontakt zu ehemaligen Mitschülerinnen?«
    »Ja, ein oder zwei.«
    »Und Flip?«
    »Nein, die nicht.
    »Wissen Sie, wie sie David Costello kennen gelernt hat«
    Rebus kannte die Antwort bereits, die beiden waren sich bei einem Abendessen begegnet, wollte aber gerne wissen, wie gut Claire Costello kannte.
    »Ich glaube, sie hat irgendwas von einer Party erzählt...«
    »Mochten Sie ihn gleich?«
    »David?« Sie dachte nach. »Arroganter Typ, sehr von sich eingenommen.«
    Beinahe wäre Rebus rausgerutscht: Also genau das Gegenteil von Ihnen? Doch er blickte nur in Siobhans Richtung, die gerade das Blatt mit den Rätseln aus der Jackentasche zog.
    »Claire«, sagte sie, »hat Flip eine Schwäche für Spiele gehabt?«
    »Spiele?«
    »Rollenspiele... Computerspiele... vielleicht irgendwas im Internet?«
    Claire ließ sich mit der Antwort Zeit. Rebus wurde unruhig. Schließlich konnte man sich in einer solchen Denkpause alles Mögliche zusammenreimen...
    »Wir hatten an der Schule einen Dungeous-&-Dragons-Club.«
    »Und da waren Sie beide Mitglied?«
    »Bis wir entdeckt haben, dass das eine reine Jungenkiste ist.« Sie verzog die Nase. »Dabei fällt mir ein, David war wohl in der Schule auch in so einem Club.«
    Siobhan reichte ihr das Blatt. »Haben Sie diese Rätsel schon mal gesehen?«
    »Welche Rätsel?«
    »Ein Spiel, bei dem Flip mitgemacht hat. Warum lächeln Sie?«
    »Sevenfins high... ja, da war sie super stolz.«
    Siobhan machte große Augen. »Wie bitte?«
    »Sie ist vor einiger Zeit mal in einer Kneipe ganz aufgeregt u mir gekommen... Mensch, ich hab völlig vergessen, wo das war Vielleicht im Barcelona.« Sie sah Siobhan an. »Das ist eine Bar in der Buccleuch Street.«
    Siobhan nickte. »Und?«
    »Sie hat... also sie hat bloß gelacht... und dann hat sie das hier gesagt.« Claire zeigte auf das Blatt. »Sevenfins high is king. Und dann hat sie mich gefragt, ob ich weiß, was das heißt. Ich hab gesagt, dass ich keinen blassen Schimmer habe. ›Das ist Victoria Line‹, hat sie gesagt und schien wahnsinnig stolz zu sein.«
    »Und sonst hat sie nichts gesagt?«
    »Hab ich doch gerade...«
    »Nein, ich meine, dass es sich bei

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