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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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werde ich mich bei Ihnen bestimmt nicht bedanken. Sie haben dieses merkwürdige Geständnis doch freiwillig abgelegt. Und Sie werden schon Ihre Gründe dafür gehabt haben.« Sie verstummte.
    »Nur weiter!«, ermunterte er sie.
    »Sie hatten doch bestimmt irgendwelche Hintergedanken dabei.«
    »Nein, ausnahmsweise nicht.«
    »Und was sollte das Ganze dann?«
    »Es ging am schnellsten so und war am einfachsten. Hätte ich nur eine Sekunde nachgedacht, dann hätte ich vielleicht die Klappe gehalten.« Er goss Wasser und Milch in die Tassen und reichte ihr eine davon. Siobhan betrachtete den Beutel, der oben auf der Flüssigkeit schwamm. »Können Sie mit dem Löffel rausnehmen, wenn der Tee stark genug ist«, schlug er vor.
    »Lecker.«
    »Und Sie möchten wirklich kein Schinkenbrötchen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Aber deshalb können Sie sich ja...«
    »Vielleicht später«, sagte er und ging voraus ins Wohnzimmer. »Und im Basislager alles ruhig?«
    »Sagen Sie über Carswell, was Sie wollen, aber Leute motivieren, das kann er. Alle glauben, dass er Sie durch seinen Appell dazu gebracht hat, Ihre Schuld einzugestehen.«
    »Und jetzt arbeiten die Kollegen härter denn je, wie?« Er sah sie an, und sie nickte. »Ein ganzer Trupp glücklicher Gärtner, die von keinem bösen Maulwurf mehr gestört werden.«
    Siobhan grinste. »Ziemlich abgedroschen, was er da von sich gegeben hat, oder?« Sie blickte im Zimmer umher. »Und wo bleiben Sie, wenn die Wohnung verkauft ist?«
    »Haben Sie zufällig noch ein Zimmer frei?«
    »Kommt darauf an, für wie lange.«
    »War nur ein Scherz, Siobhan. Ich komme schon zurecht.« Er trank einen Schluck von seinem Tee. »Und was genau führt Sie nun her?«
    »Sie meinen, außer Ihrem Wohlergehen?«
    »Daran habe ich gleich nicht geglaubt.«
    Sie stellte ihre Tasse auf den Fußboden. »Ich hab wieder eine Mail bekommen.«
    »Quizmaster?« Sie nickte. »Und was hat er diesmal geschrieben?«
    Sie zog ein paar Blätter aus der Tasche, faltete sie auseinander und reichte sie ihm. Ihre Finger berührten sich, als er die Papiere entgegennahm. Auf dem ersten Blatt eine E-Mail von Siobhan:
    Warte immer noch auf Stricture.
    »Diese Mail habe ich gleich heute Morgen geschickt«, sagte sie. »Ich hatte gehofft, dass er vielleicht noch nichts davon gehört hat.«
    Rebus überflog das zweite Blatt. Eine Nachricht von Quizmaster.
    Ich bin enttäuscht von Ihnen, Siobhan. Jetzt spiele ich nicht mehr mit.
    Dann Siobhan:
    Glauben Sie nicht alles, was Sie lesen. Ich möchte immer noch weiterspielen.
    Quizmaster:
    Und dann Ihre Vorgesetzten über alles informieren?
    Siobhan:
    Diesmal nur Sie und ich. Das ist ein Versprechen.
    Quizmaster:
    Wie soll ich Ihnen denn noch trauen?
    Siobhan:
    Habe ich Ihnen etwa nicht vertraut? Im Übrigen wissen Sie genau, wo Sie mich finden können. Während ich über Sie nicht das Geringste weiß. »Danach hat er mich eine Weile warten lassen. Der Text auf dem dritten Blatt ist vor ungefähr« - sie sah auf die Uhr -»vierzig Minuten eingegangen.«
    »Und dann sind Sie direkt hierher gekommen?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Mehr oder weniger.«
    »Und Sie haben Grips nichts davon erzählt?«
    »Der wird von der Kripo gerade dringend für einen anderen Fall gebraucht.«
    »Und auch sonst niemandem?« Sie schüttelte den Kopf. »Und wie komme ich dann zu der Ehre?«
    »Jetzt, da ich hier bin, weiß ich das inzwischen selbst nicht mehr genau«, sagte sie.
    »Unser großer Rätselexperte ist doch Grant.«
    »Ich glaube, der rätselt im Augenblick vor allem darüber, wie er seinen Job behalten kann.«
    Rebus nickte bedächtig und las noch einmal den Text auf dem dritten Blatt:
    Add Camus to ME Smith, they're boxing, where the sun don't shine, and Frank Finley's the referee.
    »Na«, sagte er, »jetzt haben Sie mir den Text gezeigt...« Er machte Anstalten, ihr die Blätter zurückzugeben, »allerdings verstehe ich leider nur Bahnhof.«
    »Tatsächlich?«
    Er nickte. »Frank Finley war, glaube ich, ein Schauspieler, der lebt noch, meine ich. Ich glaube, er hat im Fernsehen Casanova dargestellt, und dann hat er in einem Film Barbed Wire and Bouquets oder so ähnlich mitgespielt.«
    »Bouquets of Barbed Wire?«
    »Auch möglich.« Er überflog das Rätsel ein letztes Mal. »Camus ist ein französischer Schriftsteller. Ich dachte immer, dass man seinen Namen wie ›Came as‹ ausspricht, bis ich das mal im Radio oder im Fernsehen gehört habe.«
    »Aber im Boxsport kennen Sie sich

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