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Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Puppenspiel - Inspektor Rebus 12

Titel: Puppenspiel - Inspektor Rebus 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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sich anschauen sollten.«
    »Bilder?«
    »Fotos, auf denen Leute zu sehen sind, die in Miss Balfours Nähe wohnen beziehungsweise gemeinsam mit ihr studieren.«
    Devlin nickte bedächtig, schien aber alles andere als begeistert. »Sie meinen nach dem Ausschlussverfahren?«
    »Falls Sie sich dadurch nicht überfordert fühlen.«
    Devlin seufzte. »Wäre es vielleicht möglich, zur Unterstützung der Konzentration eine Tasse nicht allzu starken Tees...?«
    »Das kriegen wir hin.« Rebus sah zu Tibbet hinüber, der mit seiner Maus beschäftigt war. Als er sich ein wenig weiter nach vorne beugte, sah er auf dem Bildschirm ein Gesicht, das -mit Ausnahme der Hörner - ziemlich deutlich an Devlins erinnerte. »Detective Tibbet kümmert sich gleich darum«, sagte Rebus.
    Bevor er sich von seinem Stuhl erhob, drückte Tibbet extra noch einmal auf »Speichern«. Als Rebus auf dem Revier in der St. Leonard's Street eintraf, lagen bereits ein paar weitere dürftige Ermittlungsergebnisse vor. Es ging dabei um die Garage in der Calton Road, in der David Costello seinen MG-Sportwagen untergestellt hatte. Obwohl sich die Kriminaltechniker aus Howdenhall dort umgesehen hatten, war ihnen nichts Besonderes aufgefallen. Dass sich an und in dem Wagen überall Flip Balfours Fingerabdrücke nachweisen ließen, war in der Tat nicht sonderlich überraschend. Ebenso wenig, dass man im Handschuhfach einige Dinge fand, die ihr gehörten: einen Lippenstift, eine Sonnenbrille. Darüber hinaus hatte man in der Garage nicht eine verwertbare Spur gefunden.
    »Nicht mal eine Gefriertruhe mit Vorhängeschloss?«, fragte Rebus. »Und auch keine Falltür, die zu einem Folterkeller führt?«
    Ferne Daniels schüttelte den Kopf. Er spielte den Botenjungen und transportierte zwischen den Revieren am Gayfield Square und in der St. Leonard's Street ständig die neuesten Unterlagen hin und her. »Ein Student mit einem MG-Flitzer«, sagte er und schüttelte wieder den Kopf.
    »Ach, vergessen Sie den Wagen«, sagte Rebus. »Allein die Garage kostet doch im Monat mehr als Ihre Wohnung.«
    »Mein Gott, Sie könnten Recht haben.« Die beiden lächelten einander säuerlich an. Auf dem Revier war der Teufel los: Seit die Medien am Vorabend in den Nachrichten Ausschnitte von der Pressekonferenz - allerdings ohne Ellen Wylies Auftritt - gebracht hatten, gingen ständig neue Hinweise aus der Bevölkerung ein.
    »Inspektor Rebus?« Rebus drehte sich nach der Stimme um. »Bitte in mein Büro.«
    Tatsächlich war es ihr bereits gelungen, dem Büro ihren Stempel aufzudrücken. Der Duft in dem Zimmer war entweder auf den Blumenstrauß oben auf dem Aktenschrank zurückzuführen oder aber auf ein Spray, das sie versprüht hatte. Sogar den Stuhl des Farmers hatte sie schon durch ein praktischeres Modell ersetzt. Anders als der Farmer, der sich gerne in seinem Stuhl herumgelümmelt hatte, saß Gill kerzengerade da, als ob sie jeden Augenblick aufstehen wollte. Sie streckte Rebus einen Zettel entgegen, und er musste sich wohl oder übel vom Besucherstuhl erheben, um das Papier in Empfang zu nehmen.
    »Ein Ort namens Falls«, sagte sie. »Schon mal davon gehört?« Er schüttelte langsam den Kopf. »Ich auch nicht«, gab sie zu.
    Rebus überflog die Notiz. Es handelte sich um einen telefonischen Hinweis: Jemand hatte in Falls eine Puppe gefunden.
    »Eine Puppe?«, sagte er.
    Sie nickte. »Ich möchte, dass Sie der Sache nachgehen.«
    Rebus lachte laut. »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?« Ihr Gesicht blieb völlig ausdruckslos. »Oder haben Sie die Absicht, mich zu bestrafen?«
    »Weshalb?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht, weil John Balfour mich betrunken in der Wohnung seiner Tochter angetroffen hat.«
    »So kleinlich bin ich nun auch wieder nicht.«
    »Nein?«
    Sie starrte ihn an. »Was gibt's? Ich höre.«
    »Ellen Wylie.«
    »Was ist mit ihr?«
    »Sie hat das nicht verdient.«
    »Dann gehören Sie also auch zu ihren Fans?«
    »Sie hat das nicht verdient.«
    Gill Templer legte die Hand an das Ohr. »Ist hier irgendwas mit der Akustik nicht in Ordnung?«
    »Ich wiederhole das so oft, bis Sie mir endlich zuhören.«
    Die beiden starrten einander schweigend an. Als dann das Telefon läutete, schien Gill zunächst nicht abheben zu wollen. Schließlich griff sie - den Blick noch immer fest auf Rebus gerichtet - nach dem Hörer.
    »Ja bitte?« Sie lauschte einen Augenblick. »Ja, Sir. Ich komme.« Sie wandte den Blick von Rebus ab, hängte den Hörer wieder ein und stieß einen

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