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Purpur ist die Freiheit 01 - Das Leuchten der Purpurinseln

Purpur ist die Freiheit 01 - Das Leuchten der Purpurinseln

Titel: Purpur ist die Freiheit 01 - Das Leuchten der Purpurinseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Cramer
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Euren wilden Lúis. Wir werden schon klarkommen.« Das ist meine Welt, dachte Miguel zufrieden und setzte seinen Weg fort, im Hafen schlägt nun mal das Herz eines Seemannes, dort pulst sein Blut. Zwei Händler eilten an ihm vorüber. Sie unterhielten sich laut, und Miguel horchte auf. » Dieser Hundsfott von einem Berber hat sich angeblich mit dem Stamm der Ma’qil verbündet! Wie es heißt, kontrolliert er damit den gesamten Zuckerrohrhandel. Mãe de Deus, Mutter Gottes, wohin soll das bloß führen?« Solche Neuigkeiten waren bares Geld wert. Jede Veränderung der Machtverhältnisse, jeder neue Vorfall oder Name konnte für einen freien Kapitän wie ihn an Bedeutung gewinnen. Governador Francisco hatte vorhin zudem berichtet, dass der Anführer dieser aufständischen Berber, der Sherif von Tagmaddart, Muhammad Al Qa’im, in der Nähe eine Festung bauen wollte, um Santa Cruz leichter angreifen und womöglich irgendwann einnehmen zu können. Insgeheim hielt er das für einen klugen Plan, zumindest aus Sicht der Sa’adier, der Kommandant hingegen hatte natürlich getobt.
    Immer wieder gab es sowohl entlang der Küste wie auch an diesem schönen Ort gehörigen Ärger, wenn die tollkühnen Kamelreiter der Sa’adier wieder einmal das Fell juckte und sie heranpreschten, um die Portugiesen ins Meer zu treiben. Obwohl sie sich noch jedes Mal ordentlich blutige Nasen geholt hatten, versuchten sie es immer wieder, gottlob bisher vergeblich. Nicht auszudenken, wenn sie eines Tages Erfolg haben sollten. Bis jetzt hatte Dom Francisco zwar noch jeden Angriff abgeschmettert, wollte aber sicherheitshalber schon bald zusätzliche Soldaten ausheben. Er musste also zusehen, dass er bis dahin seine Schiffsmannschaft komplett auf See und damit außer Reichweite der portugiesischen Rekrutierungskommandos hatte, die die Reihen ihrer Truppen mit zwangsweise eingezogenen Soldaten zu füllen gedachten.
    Aber heute war er einfach zu aufgeregt und glücklich, um sich über irgendetwas ernsthaft Sorgen zu machen. Dom Francisco hatte nicht nur nichts gegen eine Heirat einzuwenden gehabt, er hatte ihm sogar Glück dazu gewünscht! Tief sog Miguel die salzige, kohle- und pechgeschwängerte Luft ein, verschränkte die Hände hinter dem Rücken zwischen den Falten seiner weiten Schaube und suchte sich einen Weg zwischen Menschen, Holzstößen, Stoffballen und Säcken hindurch. Jemand grüßte herüber.
    » Gott zum Gruße, Kapitän, ich sehe, die Santa Anna liegt auf Reede. Wann geht’s denn wieder los?«
    » Schon bald, mein Freund, schon bald.« Freundlich winkend eilte Miguel weiter.
    Sein Ziel war nicht sein schönes Haus am anderen Ende der Stadt, auf halber Höhe des Berges, wo die Luft frisch und der Blick über Hafen und Meer ging, sein Ziel war eine der besseren Tavernen, die am Fuße der Kasbah in einem arabischen Garten lag.
    » Cornelisz!«, rief er beim Betreten der niedrigen Wirtsstube, als er des Freundes ansichtig wurde, und riss sein Barett vom Kopf. » Sei gegrüßt, alter Freund! Herr Wirt, bringt einen Krug von Eurem Besten, es gibt etwas zu feiern!«
    Der Wirt, ein alter Mann, der seinen weißen Bart mit Henna färbte, kam dienernd herbeigeeilt und blinzelte ihm vertraulich zu.
    » Ah, der Kapitän hat wohl gute Geschäfte gemacht? Al-hamdullillah, Gott sei Dank, dem Tüchtigen hilft Allah wahrlich gern! Der Wein kommt sofort, und falls Ihr zu speisen wünscht, so habe ich gerade Fleischspieße über der Glut.«
    Der gestampfte Lehmboden der Gaststube, auf dem etliche hölzerne Tische und Bänke standen, war glatt geschliffen und mit frischem Schilf bestreut. Über einer offenen Kochstelle hingen mehrere Kessel, in denen Eintopfgerichte garten, und auf einem Holzbrett lagerte ein Stapel frisch gebackenes Fladenbrot. Alles machte einen reinlichen, appetitlichen Eindruck und duftete verführerisch.
    » Vielleicht später«, sagte Miguel und ließ sich auf eine Bank neben dem Freund fallen. Seine blauen Augen sprühten Funken. » Gott verdamm mich«, stöhnte er lachend, » diese Amtsschreiber sind doch wahrhaftig schlimmer als ein Sack Flöhe! Aber nun ist alles erledigt.« Damit schlug er dem Freund kräftig auf die Schulter.
    Cornelisz schaute ihn fragend an. Wie immer trug er eine djellabah über einem Gewand aus dünnem Baumwollstoff und einfache Ledersandalen und wirkte, als mache ihm die Hitze des Tages nichts aus.
    » Du siehst zufrieden aus«, sagte Cornelisz und musterte den Freund. » Wie die Katze, die endlich den

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