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Purpur ist die Freiheit 02 - Die Perlen der Wueste

Purpur ist die Freiheit 02 - Die Perlen der Wueste

Titel: Purpur ist die Freiheit 02 - Die Perlen der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Cramer
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die Fäuste.
    Der jüdische Pfandleiher lehnte sich vor. » Loredan?«, fragte er gedehnt und zog die Brauen hoch. » Salvatore Loredan, ist das wahr? Dann ist es ernst, das dürft Ihr mir glauben. Der kriegt immer, was er will.«
    Sarah fuhr hoch. » Nicht der Bucklige allein? Wer denn noch alles? Wer ist dieser Loredan überhaupt, und wieso interessiert er sich für uns?« Sie forschte in den Mienen der anderen, doch die wichen ihren Augen aus.
    Sarah schlang die Arme um sich, als sei ihr plötzlich kalt geworden. » Was ist mit ihm?«, fragte sie noch einmal, leiser jetzt. » Was will er, was wollen sie beide von mir?« Immer noch antwortete niemand.
    Rebecca schließlich legte ihr die Hand auf den Arm. » Dieser Loredan ist ein Spieler und Spekulant und denkt, er kann sich alles erlauben. Seiner sehr vermögenden Familie entstammen mehrere Dogen. Aber auch er steht nicht über dem Gesetz, demnächst wird er sich vor Gericht verantworten müssen. Also keine Sorge«, versuchte sie Sarah zu beruhigen. Sehr zuversichtlich klang sie allerdings nicht.
    » Ja, schon, er ist ein Schurke, gewiss. Die Frage ist jedoch …« Jacopos dunkle Stimme klang gepresst. » Vor allem ist Loredan um einiges einflussreicher als Andrea Capello!« Der alte Pfandleiher brach ab. Unter seinen buschigen Augenbrauen schnellten prüfende Blicke zu der jungen Signorina herüber.
    Sarah fühlte Unheil nahen. Die Nachricht über die Suche dieses Mannes nach ihr und ihrer Tochter wurde offenbar von allen am Tisch als eine ernste Wendung angesehen, wenn nicht gar als akute Gefahr, sie aber hatte keine Vorstellung, worum es ging. » Kann mir denn keiner sagen, was los ist?« Sie schaute von einem zum anderen.
    Wieder reagierte niemand. Rebecca nahm einen Schluck aus ihrem Glas, Messèr Jacopo stierte auf seine Hände, und auch Emmanuele hatte den Blick gesenkt. Das Schweigen wurde drückend. Der Kapitän schließlich machte ihm ein Ende.
    » Schluss«, knurrte er. » Mit Schwarzmalerei kommen wir nicht weiter.« Er warf Sarah einen Blick zu. Nicht einmal unter der Folter würde er ihr erzählen, welch widerwärtige Gerüchte über Salvatore Loredan und seine Kumpane in Umlauf waren. Kleine Kinder als Objekte ihrer widernatürlichen Lüste – entsetzlich! Eigentlich auch unvorstellbar, was aber sonst konnte einen wie Loredan an Sarahs Tochter interessieren? Oder hatte er noch etwas mit dem Vater zu regeln?
    Seitdem Capellos Magd vor etlichen Monaten Einzelheiten über Sarahs Besuch herumgetratscht hatte, brauchte niemand, den es interessierte, noch besonders viel Phantasie, um die Wahrheit aufzudecken. Capello, eine junge Frau und ein Kind – ecco ! Gedachte Loredan also mit dieser Suchaktion den flüchtigen Kapitän unter Druck zu setzen?
    Wie auch immer, Loredans Name in diesem Zusammenhang, das allein genügte. Und gleichgültig, was sich hinter alldem verbarg, ob es sich nun um Andrea Capello oder Salvatore Loredan handelte, man sollte sich besser sputen. Wenn es nach ihm ginge, würde er Sarah mit der kleinen bambina noch heute von hier fortbringen.
    Mit der flachen Hand schlug er auf den Tisch. » Sie wird die Stadt verlassen, und zwar auf dem schnellsten Wege, das ist nun wohl allen klar. Signora Rebecca, habt Ihr nicht Verwandtschaft in Padua? Doch das können wir noch besprechen, zunächst geht es um etwas anderes.«
    Er nickte Sarah beruhigend zu. » Wir haben uns darüber beraten, dass Signorina Sarah ihr Geschäft weiterhin betreiben können muss, um nicht irgendwann am Hungertuch zu nagen. Natürlich werde ich ihr beistehen, das versteht sich von selbst, aber auf längere Sicht will sie aus eigener Kraft für sich und Margali sorgen. Hieraus entstehen einige Fragen, wie Euch sicher einleuchtet, und vor allem deshalb sitzen wir hier zusammen.«
    Pacelli sah von einem zum anderen. » Allein wird sie ihr Geschäft nämlich nicht ausüben können, jedenfalls nicht im Verborgenen. Mit unserer Hilfe aber … Wobei ich, wie Ihr wisst, oft für Wochen nicht hier sein werde. Wie sieht es dagegen zum Beispiel mit Euch aus, Messèr Jacopo, würdet Ihr als Signorina Sarahs Bevollmächtigter fungieren und weiterhin ihre Bücher führen? Und könnte sie nach wie vor Eure Anschrift verwenden? Ihr seid gut beleumundet, und da sie auch bisher schon darunter firmierte, ergäbe sich nach außen keine Veränderung. Und Ihr, Signora Rebecca, wie ist es, könntet Ihr die Kontakte zu den Schneiderinnen aufrechterhalten? Alles Weitere wie Bestellungen,

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