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Purpurfalter

Purpurfalter

Titel: Purpurfalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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wackelte. Loreenas Körper erbebte. Schweiß tropfte ihr von der Stirn. Nur langsam bekam sie wieder Luft. Ihre Beine zitterten auch noch, als Mogall ihrem Schoß Ruhe gönnte.
    Da spähte plötzlich ihr Bruder um die Ecke. „Wo bleibst du denn?“
    „Lomas! Ich bin unterwegs“, antwortete sie hastig. Er durfte unter keinen Umständen in den Korridor kommen. Mogall war gewarnt. Er würde nicht unter ihrem Kleid hervorkommen. Aber wie sollte sie es schaffen, dass Lomas ihn nicht sah?
    „Mach schon“, ermahnte er sie.
    Sie winkte ihn fort. „Geh, ich komme nach.“
    „Nein, ich gehe nicht noch einmal ohne dich.“
    Loreena überlegte eifrig. In diesem Augenblick leckte Mogall über ihre Klitoris. Erschreckt winselte sie. Dieser Teufel! Sie spürte seine Zungenspitze am Eingang ihrer Vagina. Was tat er denn? Wollte er unbedingt entdeckt werden?
    Sie fasste ihren Rock mit beiden Händen, breitete ihn aus und stieg über Mogall hinweg. Schnell lief sie den Korridor entlang auf Lomas zu. Es musste zu komisch aussehen. Aber das war ihr egal. Als sie bei ihrem Bruder ankam, lief sie sofort mit ihm die Treppe hinunter.
    „Das ist gerade noch einmal gut gegangen“, hechelte sie außer Atem.
    „Hat Graf Schomul etwas bemerkt?“ Ihr Bruder schaute sie besorgt an.
    Sie schüttelte das Haupt. „Nein, Mogall hat ihm eine Lüge aufgetischt und er hat sie geschluckt.“ Frivol dachte sie an die Schnürsenkel an ihren Brustwarzen und die Feuchtigkeit zwischen ihren Schenkeln.
    „Woher kam der blonde Vampir plötzlich? Ich habe ihn nicht kommen sehen.“ Fragend schaute Artin die Männer an. „Nach meiner Flucht aus dem Zimmer hockte ich lange hinter der Vase. Ich hörte ihn nicht einmal nahen.“
    Alle zuckten die Achseln. Niemand hatte Mogall durch den Gang gehen sehen oder aus seinem Zimmer treten hören.
    „Unheimlich, diese Vampire“, flüsterte Lomas.
    „Nein, nein, das glaube ich nicht“, wetterte Artin. „Wir haben den Gang die ganze Zeit im Blick gehabt. Wir hätten ihn sehen müssen. Die Vampire können sich schließlich nicht unsichtbar machen.“
    „Er stand plötzlich im Türrahmen.“ Nachdenklich rieb sich Loreena. „Ich habe ihn auch nicht gehört, obwohl ich auf jedes kleinste Geräusch gelauscht habe, um sicher zu gehen, dass ihr den Raum verlassen hattet.“
    „Seltsam“, pflichtete ihr Bruder bei.
    Grimmig blickte Artin in die Runde. „Irgendetwas stimmt nicht.“
    Die Männer waren ratlos und knirschten mit den Zähnen.
    „Wirklich seltsam“, hauchte Loreena und wusste, dass sie etwas vergessen hatte. Sie griff in die Tasche ihres Kleids und spielte gedankenverloren mit dem Ziegenkäse. Angestrengt dachte sie nach. Eine Ahnung quälte sie. Eine Ahnung, die sich nicht näher beschreiben ließ. Doch je mehr sie grübelte, je weiter rückte dieses Gefühl in die Ferne. Der Ziegenkäse zerbröselte. Loreena nahm ihre Hand aus der Tasche und verabschiedete sich, um in ihrem Gemach alleine und in Ruhe das Geschehen dieser Nacht zu reflektieren.
    ~~~
    Loreena seufzte und stieg bedächtig die Treppenstufen ins Erdgeschoss hinab. Niemand begegnete ihr. Wie leergefegt war dieser Teil der Festung Tide. Stille herrschte jedoch nicht vor. Vom Ballsaal drangen Musik und Stimmen zu ihr hinüber. Nur noch wenige Schritte. Lediglich den Innenhof musste sie überqueren. Schon würde sie in die Menge eintauchen.
    Sie drehte sich um. Sehnsüchtig schaute sie zum Treppenabsatz hinauf und wünschte sich, in ihrem Gemach bleiben zu können. Aber nicht auf dem Bankett zu erscheinen, würde erneut böses Blut erzeugen, sowohl bei ihrem Vater als auch bei Schomul. Hatten sich die Wogen wirklich geglättet? Der Graf hatte angespannt gewirkt in der letzten Nacht. Er wusste, dass das Fest auf Tide eine Gradwanderung war. Die Situation konnte jeden Augenblick kippen, denn die Vampire fragten sich, weshalb er Ingrimm nicht endgültig unterwarf. Und die Menschen wünschten sich, die Blutsauger aus ihrem Reich zu vertreiben.
    „Ich muss meinem Vater zur Seite stehen.“
    Für einen Moment schloss sie die Augen. Sie atmetet tief ein und aus. Zögernd drehte sie sich wieder dem Ausgang zu und schlenderte zur Tür, die in den Hof führte. Eine eiskalte Brise wehte ihr entgegen. Der Himmel war sternenklar. Prall stand der Mond über Küstenmark. Loreena sichtete einen Uhu, der auf einer Turmspitze saß und unheimlich gurrte. Sie fröstelte und musste niesen, deshalb trat sie in die wärmeren Mauern Tides zurück.
    „Ist

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