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Purpurfalter

Purpurfalter

Titel: Purpurfalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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wären Götter und von heiliger Natur.“
    Fedlor winkte ab und lachte leise, als wäre er verliebt. „Die Mitglieder dieser Gemeinschaft sind anders.“
    „Sie sind anders, in der Tat.“ Schomul griff das Hemd seines Freundes und zog ihn zu sich heran. „Ausgestoßene, Abtrünnige; allesamt Werwölfe! Wie können sie etwas Gutes im Schilde führen, wenn selbst die Vampire sie nicht dulden?“
    Fedlor schlang die Finger um Schomuls Handgelenk. „Weil sie sich ihnen nicht unterordnen. Sie huldigen Rappaschumah und niemandem sonst. Die Mächtigen Valkenhorsts heißen dies nicht gut. Wie könnten sie auch? Sie sehen ihre Stellung durch die Wolfsanbeter gefährdet.“
    Schomul ließ von seinem Freund ab und konzentrierte sich auf die Kartoffel, die er mit Hilfe eines Stocks über dem Feuer röstete. „Was geben sie dir? Was erwartest du, Fedlor? Du würdest dich nur von einer Knechtschaft in die nächste begeben.“
    Sein Freund beobachtete den Tanz der Flammen. „Es wäre eine freiwillige Abhängigkeit.“
    „Was weißt du schon von ihnen?“ Gedankenversunken wendete Schomul den Spieß. „Man sagt, sie seien verflucht.“
    „Unsinn.“ Fedlor prustete.
    „Sie haben eine ansteckende Krankheit, die dich befällt, wenn sie dir eine Wunde zufügen.“
    Erneut lachte sein Freund und verstummte erst, als Schomul ihn warnend anblickte.
    „Das sind nur Ammenmärchen, die die Menschen von einer Generation zur anderen weitergeben und nach ihrem Willen verändern.“ Fedlor grinste verschmitzt.
    „Und wie kommt es, dass die Sektenmitglieder Menschen anfallen und diese sich dann verwandeln?“ Abfällig blähten sich Schomuls Nasenlöcher wie Pferdenüster.
    „Alles Unfug!“ Fedlor stützte die Ellbogen auf den Knien ab. „Die Vampire erfinden Geschichten, um Morde zu vertuschen. Rappaschumah duldet nicht, dass seine Diener sich von Menschenblut ernähren. Er ist der Gott der Wölfe und damit der Tiere und der Natur. Nur kranke, schwache und alte Tiere dürfen ausgesaugt werden, um das Überleben zu sichern.“
    Schomul betrachtete die Kartoffel an seinem Spieß und hielt sie erneut übers Feuer. „Ernähren sie sich dann wie die Vampire - von Blut? Man sagt, sie reißen Menschen und Tiere und verschlingen sie mit Haut und Knochen.“
    „Die Sekte des Rappaschumah besteht aus Vampiren.“ Dünn, wie das Säuseln des Windes, klang seine Stimme.
    Schomul fuhr zu ihm herum. „Werwölfe sind Vampire?“
    Sein Freund nickte mit gesenktem Blick.
    Grob umfasste er Fedlors Kinn und zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen. „Ich erwarte eine Erklärung. Mein Verstand wagt nicht, dieser Aussage Glauben zu schenken.“
    „Werwölfe sind Vampire, die dem Gott der Wölfe dienen und durch eine Zeremonie von ihm selbst in ein Wolfswesen verwandelt werden. Näher können sie seinem Ideal nicht kommen. Er kann sie nicht komplett in einen Wolf umwandeln. Das wäre gegen die Gesetze der Natur. So bleiben sie halb Vampir, halb Wolf.“ Fedlor wischte Schomuls Hand von seinem Kinn wie eine lästige Fliege.
    Vorsichtig formulierte Schomul seine nächste Frage. „Kann er auch Menschen umwandeln?“
    Sein Freund schüttelte das Haupt.
    „Nur Vampire?“
    Diesmal bekam er ein Nicken als Antwort.
    „Weshalb?“
    Fedlor stöhnte genervt. „Sie sind widernatürlich und können deshalb von ihm zum Werwolf gemacht werden. Alles Natürliche darf er nicht verändern.“
    Düster blickte Schomul drein. „Dann musst du dich erst in etwas Unnatürliches verwandeln, um ein Sektenmitglied zu werden?“
    Fedlor wagte nicht etwas zu sagen, sondern nickte nur.
    Wütend schmiss Schomul den Spieß fort und packte seinen Freund mit beiden Händen am Hemd. „Bist du von Sinnen? Hast du den Verstand verloren? Du möchtest zu dem Wesen werden, das wir am meisten hassen. Du willst einer Gottheit dienen, die Kreaturen der Finsternis erschafft. Das kann nicht dein Ernst sein!“
    „Sie mögen Furcht einflößend aussehen und animalisch sein, doch gebärden sich Menschen und Vampire nicht unkontrollierter als Tiere? Wölfe beugen sich einer natürlichen Ordnung, während wir um Macht und Reichtum kämpfen.“
    Schomul bemerkte, dass sie die Aufmerksamkeit ihrer Bewacher auf sich zogen und ließ von seinem Freund ab. „Du bist geblendet. Wir kämpfen für unsere Freiheit.“
    Fedlor legte eine Hand auf Schomuls Oberschenkel. „Bitte, versuche mich zu verstehen. Rappaschumah bedeutet Freiheit für mich. Dort finde ich Freunde und eine Welt, in der ich

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