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Push up

Push up

Titel: Push up Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Lösel
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Murren
hin. Die hatte er wohl verdient.
    Was, in aller Welt aber, veranlasste
diese zauberhafte junge Frau dazu, ein solches Theater zu
veranstalten?
    „Mir liegt nichts daran“,
sagte Lea kalt und sah Tom an, „wieso sollte es das?“
Tom
drehte sich der Magen um, als er den Schmerz in ihren wunderschönen
Augen sah.
    Was hatte man ihr angetan?
Lea war
eine atemberaubende Schönheit. Sie konnte doch nicht wahrhaftig
so wenig Selbstvertrauen besitzen, dass man sie mit solch
lächerlichen Nichtigkeiten verletzen konnte.
    Bevor Tom sein Gehirn in Bewegung
setzen konnte, drückte Lea sich an ihm vorbei.
    „Aber es einem von euch
schwanzgesteuerten Idioten erklären zu wollen, wäre ohnehin
nur Perlen vor die Säue geworfen.“
Tom japste hörbar
nach Luft.
    „Lea ...“
„Und
jetzt lass mich, ich muss gehen.“
    Mit diesen Worten verließ sie die
kleine Künstlerkabine, als wäre der Leibhaftige hinter ihr
her … und drückte Tom die Wurzel allen Übels –
sprich den Push up – achtlos in die Hand.

Mein
kleiner Freund?

    Tom stand noch immer da wie Lots Weib, als ein ziemlich
verschwitzter, und nicht minder aufgedrehter, John Crocket
hereinstürmte.
    „ Hast
du die Kleine gesehen?“
    Tom sah seinem langjährigen Freund sprachlos
hinterher, wie dieser mit wenigen Schritten die kleine Kabine
durchmaß, hier und da ein paar Klamotten von Tisch und Stuhl
aufhob, bevor sein Blick wieder zurück auf Tom fiel … und
den feuerroten Push up, über den sein Daumen noch immer abwesend
streichelte.
    „ Was
zur Hölle tust du da?“
    Johns Grinsen war so süffisant, dass Tom
augenblicklich zu sich kam und beinahe den BH fallen ließ.
    Er räusperte sich kurz.
    „ Ob
ich wen gesehen habe?“, fragte er mit belegter Stimmen …
nur um Zeit zu schinden und das verräterische Dessous in den
Taschen seiner Jeans verschwinden zu lassen.
    Es funktionierte.
    „ Na,
die Kleine … Lea“, antwortete John und warf einen Blick
hinter die Tür.
    „ Und
du denkst, sie hat sich unter deinen verschwitzten Shirts versteckt?“
    John fuhr herum und sah Tom an, als sei dem ein zweiter
Kopf gewachsen.
    „ Red
keinen Müll“, grinste er, „natürlich nicht.
Aber sie muss doch hier irgendwo sein, oder? Sie kann doch nicht so
schnell verschwunden sein.“
„Was … ähm …
hat sie denn gesagt, wo sie auf dich warten wird?“
Es war
sozusagen ein Schuss ins
Blaue. Immerhin kannte Tom seinen Freund bereits schon seit der
Highschool. Er wusste, was für ein Schwerenöter John
Crocket war … und dass er nichts anbrennen ließ.
    John kniff die Lippen zusammen.
    „ Nun
ja“, gab er zu, „eigentlich hat sie gesagt, dass sie
keine Zeit hat.“
Tom starrte seinen Freund an.
    „ Echt
jetzt?“, kicherte er, „Lea hat dir einen Korb
gegeben?“
„Hmpf“, machte John, „sieht so
aus.“
Während er sein T-Shirt auszog, hatte Tom
Gelegenheit, den Oberkörper seines Freundes zum tausendsten Mal
zu bestaunen. Dagegen war Kevin Sorbo ja fast ein Waisenknabe.
    John nestelte am Verschluss seiner Jeans, um sie dann
mit einem einzigen Ruck herunter zu ziehen.
    Darunter war er nackt.
    „ Trägst
du keine Unterwäsche?“, entfuhr es Tom, dem es jetzt
vergönnt war, Johns knackigen Hintern zu bewundern.
    „ Allzeit
bereit, Tom!“, lachte John und drehte sich um.
    „ Oh
ja“, nuschelte Tom, „das kann ich sehen.“
    Musste er sich etwa Sorgen machen, dass sein Freund an
Priapismus litt?
    „ Solltest
du übrigens auch mal versuchen“, schlug John nicht ganz
ernsthaft vor und lenkte Tom von seinen Überlegungen ab, „du
hast deinen kleinen Freund doch schon lange genug nicht mehr zum
Spielen in Frau Nachbarins Garten geschickt.“
    Tom kannte die Sprüche seines Freundes schon in-
und auswendig. Ebenso wie seinen Freund selbst. Daher wusste er, was
jetzt unweigerlich kommen musste … und prompt auch kam.
    „ Eigentlich
ist das so, seit der Sache mit Kitty, oder?“
Tom fühlte
einen Würgereiz in seiner Kehle aufsteigen.
    Besagte Kitty war es nämlich seinerzeit, die schuld
an der ganzen Sache mit seinem angeblichen Schwulsein war. Sie hatte
das Gerücht verbreitet, nachdem Tom sie, sozusagen
unverrichteter Dinge, nach Hause geschickt hatte. Und das nur, weil
sie ihn dermaßen plump besprungen hatte, dass er keinen mehr
hoch gekriegt hatte.
    Um jeglichen weiteren gut gemeinten Rat Johns im Keim zu
ersticken, griff er sich mannhaft in den Schritt und rückte
seine männlichen Attribute zurecht.
    „ Kleiner
Freund?“
    John kniff grinsend

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