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Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Titel: Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Rätsel auf, die sie lösen
wollte, so viele intime Brücken waren noch zu überqueren und so viele innere
Landschaften zu erforschen ...
    »Ja, ich will es«, sagte sie
schließlich und war erfreut, als sie Patrick seufzen hörte. Es klang, als hätte
er unter gewaltigem Druck gestanden.
    »So sei es denn«, erwiderte Gideon
schroff. Dann räusperte er sich und begann: »Wir haben uns hier versammelt, um
im Angesicht Gottes ...«
    Der Rest der Zeremonie verflog wie
in einem Rausch für Charlotte, während der Sturm draußen an Intensität zunahm.
Im gleichen Augenblick, als Gideon Charlotte und Patrick zu Mann und Frau
erklärte, stürzte in einem anderen Teil des Hauses krachend etwas durch ein
Fenster und die Holzplatte, die es schützte, und untermalte die
Trauungszeremonie mit einem gewaltigen Crescendo.
    Charlotte hatte nicht damit
gerechnet, daß Patrick sich die Zeit nehmen würde, sie zu küssen, nachdem er es
so eilig gehabt hatte, die Trauung hinter sich zu bringen. Sie war deshalb
sehr überrascht, als er sie in die Arme zog, von ihren nackten Füßen hob und
ihren Mund mit seinen Lippen bedeckte. Bevor er sie wieder hinabließ, eroberte
er sie mit einem leidenschaftlichen Kuß, der gleichzeitig ein Versprechen war,
daß ihre nächste intime Vereinigung alles bisher Dagewesene übertreffen würde.
    Charlotte zitterte vor Verlangen,
sich diesem Manne hinzugeben, und ärgerte sich, daß es so war und nicht
geändert werden konnte. Wieviel einfacher wäre es gewesen, Gideon zu lieben,
wieviel vernünftiger und friedlicher! Aber nein — sie mußte einen Mann
lieben, ja anbeten sogar, der sie schon einmal in einen Harem gesteckt hatte
und ganz offen zugab, daß er sich niemals an ein Heim oder eine Frau binden
würde ...
    Patrick unterbrach ihre Überlegungen
mit einem knappen Befehl. »Jacoba, bring die Frauen in den Weinkeller.« Er
hielt inne, um Charlotte mit einem strengen Blick zu messen, dann schaute er
warnend in Noras Richtung. »Ihr werdet dort bleiben, ihr alle, bis der
Sturm vorüber ist!«
    .Selbst Charlotte, so widerspenstig
sie auch sonst war, hätte es angesichts von Patricks Ton niemals gewagt, sich
ihm zu widersetzen. Es war ihm ernst gemeint, jedes Wort, und es würde einer
ganzen Armee von Engeln bedürfen, um die Frau zu retten, die dumm genug war,
ihm den Gehorsam zu verweigern.
    Charlotte bedeutete Nora und den
anderen, sich ihr anzuschließen, und folgte Jacoba über eine steile
Steintreppe in einen düsteren Raum, der sie an Khalifs Verlies unter dem Palast
erinnerte. Und diese Erinnerungen brachten höchst unerfreuliche Gedanken mit
sich, so ganz andere, als eine junge Braut sie für ihren Hochzeitstag erwartet
hätte.
    »Sie waren wunderschön«, sagte
Deborah bewundernd, als Kerzen angezündet worden waren und alle sich mehr oder
weniger in dem ungemütlichen Keller eingerichtet hatten.
    Nora schluchzte noch immer von Zeit
zu Zeit, ihr Gesichtsausdruck spiegelte ihren Zorn wider und die Demütigung,
die sie erlitten hatte. Der Affe, um dessentwillen sie ihr Leben aufs Spiel
gesetzt hatte, stürzte kreischend aus der Dunkelheit auf ihren Schoß und rollte
sich dort zusammen wie ein kleines, verängstigtes Kind.
    »Ich hoffe, daß Patrick Trevarren
für den Rest seines Lebens Zahnschmerzen hat«, sagte Nora grollend. »Er hat
mich nicht nur angeschrien, bis ich dachte, das Dach würde einstürzen, sondern
er hat mir auch noch aufgetragen, bis Dienstag den ersten Akt von Julius
Cäsar abzuschreiben! Als ich ihn fragte, was er mit mir vorhatte, falls ich
mich weigerte, meinte er, es wäre klüger von mir, es nicht herausfinden zu
wollen!«
    Stella seufzte, doch die praktischer
veranlagte Jayne strich ihr kastanienrotes Haar zurück und sagte: »Hör auf,
dich zu beklagen, Nora. Du hast deine Strafe verdient. Verdammt, du hättest bei
diesem Sturm von einem Baum erschlagen werden können!«
    Jacoba schaute die beiden Mädchen
stirnrunzelnd an. »Jayne, ich wäre dir dankbar, wenn du nicht fluchen würdest!
Und was dich betrifft, Nora, so kannst du froh sein, daß der Captain sich um
dich kümmert. Bei deinem flatterhaften Wesen wärst du längst ruiniert, wenn er
nicht gewesen wäre. Aber wie dem auch sei — ich habe genug andere Probleme mit
diesem Haus, das jeden Augenblick über unseren Köpfen einstürzen kann, ohne daß
ihr euch wie Schulmädchen aufführt!«
    »Werden wir jetzt alle sterben?«
fragte Deborah mit leiser zitternder Stimme und wirkte in diesem Moment noch
viel

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