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Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Titel: Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt Kostenlos Bücher Online Lesen
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atemlos vom Aufstieg.
»Deine Ernte ist zerstört, die meisten der Nebengebäude liegen in Trümmern,
ebenso wie die Dörfer der Eingeborenen, und Gott allein mag wissen, was als
nächste schreckliche Bedrohung auf uns zukommt ...«
    »Hast du vergessen, daß ich
geheiratet habe?« unterbrach Patrick ihn, froh über die Ablenkung, weil die
Richtung, die seine Gedanken eingeschlagen hatten, ihm nicht angenehm war. »Und
daß gestern meine Hochzeitsnacht war?«
    »Ja, das hatte ich tatsächlich
vergessen«, gab Cochran zu und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dann
errötete er bis unter die Haarwurzeln, räusperte sich und wandte sich ab, um
mit besorgten Blicken aufs Meer hinauszuschauen. »Wann, glaubst du, wird er
sich blicken lassen — Raheem, meine ich? Oder wer immer auch sonst der Schuft
sein mag, der dort draußen lauert?«
    Patrick fegte Palmzweige und anderen
Abfall vom Lauf der größten und mächtigsten der vier Kanonen. »Nach Einbruch
der Nacht vermutlich«, erwiderte er. »Ein Unglück kommt selten allein,
Cochran. Das solltest du auch wissen. Wenn man sich gerade mühsam von einem
Schlag aufrappelt, kann man meistens schon mit dem nächsten rechnen.«
    Cochran spuckte aus. »Nun ja, die
Jungs sind jedenfalls auf alles vorbereitet, Captain, dafür habe ich gesorgt.«
Er brach ab und räusperte sich unbehaglich. »Was ist mit den Frauen? Meinst du
nicht, es wäre besser, wenn wir sie irgendwo verstecken würden? Denn falls es
wirklich Raheem ist, der mir dieses ungute Gefühl verursacht — und ich sage
dir, beim Gedanken an ihn bekomme ich eine Gänsehaut, und meine Nackenhaare
sträuben sich — dann ist er nur aus einem Grund hier, nämlich weil er sich
Charlotte endlich holen will!«
    Ein jäher, wilder Zorn erfaßte
Patrick, aber er brachte ihn unverzüglich wieder unter Kontrolle. Wenn er je
seine sieben Sinne beisammen brauchte, dann jetzt. So nickte er nur in
grimmiger Zustimmung und dachte an Khalifs Warnung, daß der Pirat nicht eher
ruhen würde, bis er das bekam, was er als sein Eigentum ansah.
    »Es ist Raheem«, sagte er mit
ruhiger Überzeugung, seufzte und rollte die Schulter, um etwas von der Spannung
zu lockern, die sie verkrampfte. »Und ja — du hast natürlich recht, wir müssen
die Frauen an einen Ort bringen, wo er sie nicht finden kann. Ob sie allerdings
dort bleiben werden, ist eine Frage, die nur Gott beantworten kann«, fügte er
mit einem resignierten Seufzen hinzu.
    »Ich glaube nicht, daß sie eine
weitere solche Strafpredigt riskieren würden, wie Miss Nora sie gestern abend
über sich ergehen lassen mußte«, bemerkte Cochran und ließ es so klingen, als
ob er tatsächlich an einen solchen Unsinn glaubte.
    »Hast du keine Augen im Kopf,
Cochran?« fuhr Patrick ihn ärgerlich an. »Nicht eine einzige dieser Rangen
würde auch nur eine Sekunde zögern, meinen Anweisungen zuwiderzuhandeln, falls
sie das Bedürfnis dazu verspürten! Manchmal wäre es mir wirklich lieber, zu den
Männern zu gehören, die imstande sind, eine Frau übers Knie zu legen, falls es
nötig ist. Leider bringe ich es nicht übers Herz, meine eigenen Ratschläge, die
ich anderen geben würde, zu beherzigen.«
    Cochran lächelte und klopfte Patrick
auf die Schulter. »Beurteile dich nicht zu streng, Captain. Die Zeiten haben
sich geändert. Ein kluger Mann schlägt heute keine Frauen mehr, weil er weiß,
daß es ihre Bestimmung ist, geliebt und nicht verletzt zu werden.«
    Patrick biß die Zähne zusammen. Im
Augenblick mochte es ihm noch gestattet sein, sich nicht den Kopf über seinen
Haushalt zu zerbrechen. Aber was würde geschehen, wenn er eines Tages von
einer Seereise heimkehrte und herausfand, daß Charlotte das Bett mit einem
anderen Mann als ihm geteilt hatte ... daß ein Fremder zwischen ihren schönen
weichen Schenkeln gelegen und ihren zärtlichen Trost für sich in Anspruch genommen
hatte?
    Patricks Angst vor seiner eigenen
Reaktion in einer derartigen Situation war fast noch größer als die Angst vor
Charlottes Verrat selbst.
    »Hast du heute morgen schon meine
Frau gesehen?« fragte er nach einem kurzen, brütenden Schweigen, dann wandte er
sich ab und begann Cochran voran den Hügel hinabzusteigen.
    Cochran lächelte. »Aye, Sir. Mrs.
Trevarren ist mit den anderen ins Dorf gegangen, um den Leuten beim
Wiederaufbau ihrer Hütten zu helfen.«
    »Dann sieh zu, daß du sie
schnellstens hierher zurückholst!« knurrte Patrick, dem bewußt war, wie einfach
es für Raheem oder seine

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