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Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt

Titel: Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Patrick, für dich ist alles gefährlich!
Wenn es nach dir ginge, säße ich in deinem Salon, Tag für Tag, würde ein
albernes Stickmuster nach dem anderen anfertigen und darauf warten, daß du von
irgendeinem großartigen Abenteuer heimkehrst.«
    Patrick schwang ein Bein über den
Sattel, ließ sich auf den Boden gleiten und blieb vor Charlotte stehen. »Wäre
das so schrecklich?« fragte er ernst.
    Ein Stich durchzuckte Charlottes
Herz, aber er war nicht schmerzhafter Natur, sondern unendlich süß. Wie sehr
sie diesen Mann liebte, und wie sehr sie wünschte, es nicht zu tun! »Ja,
Patrick«, antwortete sie in sanftem Ton. »Für mich wäre es wie eine
Gefangenschaft.«
    Er seufzte, ihr Gatte, und nahm ihr
das schwerere der beiden Babys ab. »Ich werde wohl nie begreifen, warum dir
Sicherheit so wenig bedeutet«, gestand er kopfschüttelnd.
    Charlotte streckte die Hand aus und
ließ ihre Fingerspitzen ganz sachte über seine Hemdknöpfe gleiten, entzückt von
dem Erschauern, das durch seinen Körper ging. »Wenn du mich wirklich schützen
willst, Patrick«, neckte sie ihn, »solltest du vielleicht lieber aufhören, mich
nachts zu lieben. Denn manchmal ist mir, als ob ich sterben müßte, so schön
ist es.«
    Sie machte eine Pause und beugte
sich noch näher zu ihm vor, weil sie spürte, daß ihre Worte ihn erregten und
daß es nichts gab, was er dagegen tun konnte. »Ich schwöre dir, Captain, daß
mein Herz anfängt zu rasen, mein Atem stockt und meine Vernunft wie weggeblasen
ist, wenn du mich liebst. Und das, mein Lieber, halte ich für gefährlich!«
    »Hör auf«, warnte er stirnrunzelnd,
und von seinem Nacken zu seinen Wangen stieg eine heiße Röte auf.
    Charlotte lachte, und Patrick
fluchte, als er den feuchten Fleck bemerkte, der sich unter dem nackten Kind
auf seinem Hemd ausbreitete. Sie lachte noch, als er ihr nach einem weiteren
groben Fluch den Säugling zurückgab und zu einem Wasserloch lief, um sich zu
reinigen.
    Als er zu ihr zurückkehrte, war sein
Oberkörper nackt und Brust und Hemd gewaschen. Das Hemd hing über einem nahen
Ast.
    Charlotte schaute Patrick an, ließ
ihren Blick über seine nackte Brust gleiten und wurde von angenehmen
Erinnerungen an die Nacht zuvor erfaßt. Sie erschauerte ganz unbewußt, und ein
köstliches Prickeln überzog ihre Haut. Verlegen wandte sie den Blick von ihrem
Mann ab.
    Den ganzen Morgen lang arbeitete
Patrick so unermüdlich wie die anderen und half mit beim Aufbau der neuen
Hütten, auf einer Anhöhe über dem Platz, auf dem sich das alte Dorf befunden
hatte. Gegen Mittag jedoch, nach einem weiteren beunruhigten Blick zum
Horizont, befahl er seinen Mündeln plötzlich, schnellstens zum Haus
zurückzukehren. Sie sollten auf dem Heimweg unbedingt den Strand meiden, warnte
er, und sich am vereinbarten Ort verbergen, sobald sie zu Hause angekommen
waren.
    Als die Mädchen sich widerstrebend
auf den Weg machten, holte Patrick sein von der Sonne getrocknetes Hemd, hob
Charlotte auf den Rücken seines Wallachs und schwang sich hinter ihr in den
Sattel.
    »Was ist, Patrick? Warum hast du es
plötzlich so eilig?« fragte sie alarmiert, als sie die überscharfe, gespannte
Wachsamkeit spürte, die von ihm ausging.
    Der temperamentvolle Wallach
tänzelte nervös, als Patrick ohne die Frage seiner Frau beantwortet zu haben,
das Wort an die Dorfbewohner richtete. Charlotte verstand nicht, was er sagte,
da er in ihrer eigenen Sprache mit ihnen redete, aber zu ihrem Erstaunen sah
sie, daß seine Worte die Leute veranlaßten, alles stehen und liegen zu lassen.
Rasch sammelten sie die Babys ein, die Kleinkinder und die wehklagenden alten
Frauen, und waren innerhalb weniger Minuten im Dschungel verschwunden.
    »Wir bekommen Besuch«, sagte Patrick
endlich zu Charlotte, nahm ein kleines Fernrohr aus der Satteltasche und
stellte es auf die entfernte blaugrüne Linie ein, wo Himmel und Meer aufeinandertrafen.
    Charlottes Herz setzte einen Schlag
aus, doch obwohl sie sich im Sattel aufrichtete und sich den Hals verrenkte,
erkannte sie nichts außer einem winzigen dunklen Fleck am Horizont.
    »Das ist doch großartig — oder?«
bemerkte sie unsicher. »Daß Besucher kommen, meine ich ... Dann sitzen wir hier
nicht mehr fest, und vielleicht kann Gideon jetzt nach Australien fahren und
mit seinen Bekehrungen beginnen.«
    »Gideon?« wiederholte Patrick und
zog eine Augenbraue hoch, bevor er Charlotte das Fernrohr reichte.
    Sie erwiderte nichts und verengte
nur die Augen, um durch

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