Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt
gestattet, den Captain in seinen privaten
Gemächern zu begrüßen, Charlotte. Ein Diener wird Sie abholen, wenn es Zeit
wird, in den Harem zurückzukehren.«
Patrick wandte sich um und kehrte
zur Tür zurück, und Charlotte hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten.
»Gehen Sie lieber hinter mir«,
warnte er flüsternd, »wenn Sie nicht einen langen Vortrag über weibliche
Verhaltensregeln riskieren wollen.«
Charlotte errötete vor Empörung,
fiel jedoch einen Schritt zurück. Irgendwann blieb Patrick vor einer Tür
stehen, öffnete sie und ließ Charlotte vorangehen.
Ein riesiger runder Diwan
beherrschte den Raum, und überall auf dem Boden lagen dicke bunte Sitzkissen. Auf
einem kleinen Tisch in einer Ecke verströmte ein Kohlenbecken einen rauchigen
Duft nach Jasmin. Ein Tablett mit exquisiten Nahrungsmitteln wartete auf der
breiten Bank unter dem einzigen großen Fenster.
Patrick deutete auf eine Ansammlung
von Kissen. »Setzen Sie sich«, sagte er schroff, und da sie eine gewisse
Schwäche in den Knien spürte, gehorchte sie ohne Widerspruch. »Wann reisen wir
ab?« fragte sie.
Er ging zum Fenster und holte das
Tablett. »Darüber reden wir später.«
Obwohl Charlotte sein Verhalten ein
wenig besorgniserregend fand, war ihr Hunger stärker. Sie verzehrte ihren
Anteil an dem Reis und den gebratenen Auberginen und bediente sich auch von den
mit Käse und Spinat gefüllten Pasteten.
Als das Gefühl der Leere in ihrem
Magen endlich nachließ, straffte Charlotte die Schultern und sagte: »Eine der
Frauen im Harem sagte, Sie hätten mich belogen und Sie würden mich nicht
mitnehmen, wenn Sie den Palast verlassen.«
Patrick hob den Kopf und erwiderte
ruhig Charlottes Blick. »Ich habe nicht gelogen«, antwortete er. »Aber ich
frage mich, ob Sie mir das nach heute abend noch glauben werden.«
In Charlottes Magen begann es zu
rumoren, das Essen kam ihr hoch, und sie erblaßte. »Wie meinen Sie das?«
flüsterte sie rauh.
Jetzt schob auch Patrick seinen Teller
fort. »Sie sind hier sicherer, zumindest in den nächsten Wochen. Sobald ich
meine Geschäfte in Spanien und der Türkei abgeschlossen habe ...«
»Was für Geschäfte?« fiel Charlotte
ihm empört ins Wort. »Haben Sie noch eine Jungfrau geraubt, Captain, die Sie in
die Sklaverei verkaufen können — so wie mich an Khalif?«
Patricks Augen wurden schmal, er
sprang auf und starrte betroffen auf Charlotte herab. »Um Himmels willen — das
können Sie doch nicht allen Ernstes glauben!«
»Warum denn nicht?« rief Charlotte
wütend. »Sie haben Ihr Versprechen gebrochen und werden mich hier zurücklassen!
Genau wie Alev es mir prophezeite!«
Er schüttelte ärgerlich den Kopf und
setzte zu einer Erklärung an »Sie sind auf Befehl eines Piraten namens Raheem
entführt worden, und Khalif glaubt, daß Raheem versuchen wird, Sie
wiederzubekommen ...«
»Dann schützen Sie mich!« rief
Charlotte und stellte zu ihrer Bestürzung fest, daß es fast flehend klang.
»Das kann ich nicht«, erwiderte
Patrick traurig. »Jedenfalls nicht ständig. Ich habe Dinge zu erledigen und
Orte aufzusuchen, an die Sie mich nicht begleiten können. Ich müßte Sie sehr
oft allein lassen, und das ist mir zu gefährlich.«
Charlotte spürte, wie ihr die Tränen
kamen. Sie hob die Fäuste, um in hilflosem Zorn auf Patricks Brust
einzuschlagen; aber er ergriff ihre Hände und hielt sie fest.
»Lügner!« schluchzte Charlotte. »Ich
hasse Sie! Wie konnten Sie mir das antun?«
Patrick schüttelte sie sanft. »Ich
würde Ihnen nie etwas zuleide tun«, sagte er rauh.
»Sie lügen!« beharrte Charlotte.
»Warum sollte ich einem Teufel wie Ihnen glauben, einem Sklavenhändler und Piraten
...«
»Deshalb«, erwiderte Patrick brüsk,
zog sie an seine Brust, bog ihren Kopf zurück und küßte sie.
Charlotte wehrte sich, doch bei der
Leidenschaftlichkeit seines Kusses wich die Kraft aus ihren Gliedern, und sie
gab ihren Widerstand auf. Sein Kuß war so heiß und drängend, daß er ihr den
Atem raubte, aber sie hätte bereitwillig auf jeden weiteren Atemzug
verzichtet, solange nur der Kuß nicht endete. Unter dem seidenen Stoff ihrer
Robe drängten sich ihre Brustspitzen gegen Patricks harte Muskeln, und in
ihrem Körper breitete sich eine träge Hitze aus, die bisher nie erlebte Emotionen
zu versprechen schien.
Patrick ließ sie sanft auf die
Kissen sinken, ohne den Kuß zu unterbrechen.
»Deshalb, Charlotte«, wiederholte
er, während seine Hand über ihre Brust glitt und sein
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