Quade 02 - Goldene Sonne die dich verbrennt
Charlotte nach ihrer
Robe.
»Warum errötest du, Charlotte?«
fragte Patrick lächelnd. »Hat es etwas mit dem zu tun, was ich mit dir gemacht
habe?«
Sie schaute ihn an und war wütend,
weil sie seine Behauptung nicht entkräften konnte. Denn das wäre nach all
ihrem Gestöhne und Geschluchze und Gewimmere um mehr als einfach lächerlich
gewesen. »Deine Arroganz kleidet dich nicht, Patrick Trevarren«, sagte sie.
Sie kniete und wollte sich gerade
erheben, als Patrick unter ihren Kaftan griff und sie dort berührte, wo er sich
eben noch solche Freiheiten herausgenommen hatte. Während er mit einem Finger
in sie eindrang, ließ er seine Handfläche über die winzige Knospe gleiten, die
er vorher so meisterhaft beherrscht hatte.
Charlotte stöhnte und ließ den Kopf
zurücksinken. Wieder lachte Patrick. »O Göttin«, murmelte er, ohne seine
lustvolle Zauberei zu unterbrechen. »Deine Leidenschaft macht dich noch viel
schöner.«
Er setzte seine aufreizenden
Liebkosungen noch eine kurze Weile fort, dann zog er die Hand zurück und legte
sie unter Charlottes Kinn. »Denk an mich, wenn du heute nacht auf deinem Diwan
liegst«, sagte er und küßte ihre Augenlider, ihren Mund und die zarten Spitzen
ihrer Brüste.
Charlotte war noch immer leicht
benommen, doch vor allem wild enttäuscht, daß er sie ein zweites Mal erregt und
dann nicht befriedigt hatte. Sie war erstaunt, als er ganz unvermittelt in die
Hände klatschte, um einen Dienstboten herbeizurufen, und sie auf die Beine zog.
»Warum, Patrick?« flüsterte sie.
»Warum hast du das eben getan?«
Er lächelte und berührte mit dem
Zeigefinger ihre Nase, als ein Dienstbote eintrat. »Das habe ich dir schon
gesagt«, antwortete er mit leiser Stimme. »Ich möchte, daß du an mich denkst,
heute nacht und jede Nacht, bis ich zurückkomme, um dich zu holen.«
Patrick sprach in Arabisch mit dem
Dienstboten, dann drückte er sanft Charlottes Ellbogen.
»Benimm dich, während ich fort bin«,
befahl er streng.
Charlotte holte tief Atem, um nicht
in Tränen auszubrechen. »Ich kann dir nichts versprechen«, entgegnete sie,
bevor sie dem Diener hocherhobenen Kopfes hinausfolgte.
Sie waren nur wenige Schritte weit
gekommen, als ein zweiter Mann auftauchte, in enganliegende schwarze Reithosen
und ein kostbares Seidenhemd gekleidet. Er sah Kalif verblüffend ähnlich, doch
er war kleiner und hatte ein schmaleres Gesicht.
»Wen haben wir denn da?« fragte er
mit offensichtlichem Entzücken und trat zwischen Charlotte und den Diener. »Hat
mein Bruder ein weiteres Juwel gefunden, das seinen Diwan zieren wird?«
Charlotte wich zurück, als er die
Hände nach ihr ausstreckte. »Ich weiß nicht, wer Sie sind«, sagte sie kühl,
»aber ich würde Ihnen nicht raten, mich anzufassen.«
»Ich bin Ahmed«, entgegnete der Mann
zuvorkommend, aber seine dunklen Augen funkelten vor Spott. »Der Sultan möge
Allah ihn segnen — ist mein Halbbruder.«
Charlotte sah, wie der Diener
davonschlich und wünschte, er wäre bei ihr geblieben. »Lassen Sie mich bitte
vorbei. Ich soll unverzüglich zum Harem gehen. Sonst ... sonst bekomme ich
Ärger mit der Sultanin.«
Ahmed verschränkte die Arme, rührte
sich jedoch nicht vom Fleck. »Ja« sagte er. » Dieses verhutzelte alte
Mutterschaf wird Rashad Ihren hübschen kleinen Po entblößen lassen und Sie vor
dem versammelten Harem auspeitschen, als warnendes Beispiel für die anderen.
Aber ich versichere Ihnen, daß die Erinnerung an die Freuden, die ich Ihnen
verschaffen werde, den Schmerz wert ist.«
Charlotte wurde von Angst und Zorn
erfaßt und wich wütend vor Ahmed zurück. Seine Worte hatten sie so beleidigt
und verblüfft, daß sie zu keiner Erwiderung fähig war.
»Genug, Ahmed. Laß die Frau in
Ruhe.«
Ahmed versteifte sich beim Klang der
anderen Stimme, während Charlotte sich zusammennehmen mußte, um nicht vor
Erleichterung an die nächste Wand zu sinken.
Khalif trat aus den Schatten an der
Seite seines Bruders und musterte Charlotte mit einem Ausdruck von
Verwunderung. Er sprach nicht mit ihr, nur mit dem Diener, der ihn vermutlich
geholt hatte, und dieser forderte Charlotte mit einer Geste auf, ihm zu folgen.
Sie gehorchte, aber Ahmed ergriff
ihren Arm.
»Laß sie mich wenigstens heute nacht
haben, Khalif«, bat er. »Du hast so viele Frauen, du wirst sie nicht vermissen.«
Khalif löste die Finger seines
Bruders sanft von Charlottes Arm. »Gehen Sie«, sagte er ruhig zu ihr.
Charlotte eilte hastig dem Diener
nach,
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