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Quälend süsse Glut

Quälend süsse Glut

Titel: Quälend süsse Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TRISH MOREY
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gönnen.
    Sie waren besser als gedacht vorangekommen, und wenn sie sich hier nicht zu lange aufhielten, war es durchaus drin, noch vor dem Einbruch der Nacht Marrash zu erreichen. Das ließe ihnen dann genügend Zeit, sich morgen der Besichtigung der Werkstätten und den geschäftlichen Verhandlungen zu widmen. Wenn alles glattlief, konnten sie bereits morgen Abend zurück in Shafar sein.
    Sera kletterte etwas steif aus dem Jeep, froh darüber, ihre schmerzenden Beine bewegen zu können. Und noch viel glücklicher, endlich Rafiqs beunruhigender Nähe zu entkommen. Wenigstens für einen Moment!
    Ihre pochenden Schläfen und der steife Nacken waren untrügliche Zeichen für eine angehende Migräne. Doch momentan empfand sie sogar die stechende Sonne als eine Wohltat, verglichen mit der aufgeheizten Atmosphäre auf dem Rücksitz des Jeeps! Sie wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, wann Rafiq den nächsten Angriff auf sie startete. Aber das erschien ihr inzwischen noch erträglicher als sein brütendes Schweigen während der letzten halben Stunde.
    Die Fahrer waren emsig damit beschäftigt, alle möglichen Sachen aus dem Kofferraum zu laden. Sie sorgten für Erfrischung und Stärkung, checkten ihre Wagen, und ihr launiges Geplauder schallte wie eine beruhigende Melodie durch die warme Luft.
    Rafiq hatte sich ihnen zugesellt, um zu helfen. Ihre verlegenen Proteste, dass sie doch eigentlich ihn bedienen müssten, ignorierte er geflissentlich.
    Sera seufzte verhalten. Offensichtlich lag ihm inzwischen ebenso daran, jede unnötige Nähe zwischen ihnen zu meiden, wie es umgekehrt der Fall war. Also schlenderte sie zu der einladend wirkenden Wasserstelle hinüber, die etwas abseits lag, und erlaubte sich noch einen abgrundtiefen Seufzer. Hier konnte sie wenigstens niemand hören. Endlich hatte sie ein paar Minuten für sich selbst.
    Die Oase war nicht besonders groß. Kaum mehr, als ein paar Palmen, die sich um eine sprudelnde Quelle gruppierten, deren Wasser in einen großzügigen, künstlich angelegten See floss. Daneben gab es einen aus groben Steinen gefertigten Unterstand, um die Reisenden vor möglichen Sandstürmen zu schützen, die von Zeit zu Zeit über die Wüste hinwegfegten.
    Ein kleines, fruchtbares Paradies, mitten im Nirgendwo. Winzige Vögel schwirrten um sie herum, farbenprächtige Schmetterlinge saßen auf dunkelgrünen Blättern und wirkten wie lebendige exotische Blüten.
    Sera spürte, dass sie sich langsam entspannte. Mit einem wohligen Seufzer ließ sie sich am Rande des Teichs nieder, der kristallklar und äußerst verführerisch aussah. Spontan schob sie die Ärmel ihrer Robe hoch, um das kühle Wasser über die Handgelenke fließen zu lassen. Was für ein wunderbares, erfrischendes Gefühl! Es war vermessen, sich zu wünschen, dass es ewig andauern könnte. Trotzdem wollte sie jede einzelne Sekunde auskosten.
    Eine Staubwolke, die immer näher kam, erweckte Rafiqs Aufmerksamkeit. Er beschattete die Augen mit der Hand, doch noch war kein Motorengeräusch zu hören. Dass es sich um einen Wagen handelte, der auf die Oase zusteuerte, daran hegte er keinen Zweifel. Unwillkürlich schaute er sich nach Sera um.
    Er sah sie am Rande der Wasserstelle sitzen, den schwarzen Schleier hatte sie abgelegt, sodass ihr nachtschwarzes glänzendes Haar bis weit auf den Rücken hinunterfloss. Wie magisch angezogen, ging Rafiq auf sie zu. Elf Jahre nachdem sie einen anderen geheiratet hatte, reichte allein dieser Anblick, um ihm immer noch den Atem zu verschlagen. Er machte noch ein paar Schritte, ehe er den Wagen nahen hörte, und wurde sich erst jetzt bewusst, was er da tat.
    Offensichtlich hatte auch Sera das Motorengeräusch vernommen. Sie schaute über die Schulter zurück und begegnete seinem Blick. Rafiq sah, wie sich ihre schönen Augen verdunkelten und sie leicht das Kinn hob. Sekundenlang schien die heiße Wüstenluft zwischen ihnen vor Elektrizität zu knistern.
    Dann hörte man aufgeregte Stimmen herüberschallen. Abrupt wandte Rafiq sich um und ging davon, dankbar für die Ablenkung. Was war nur mit ihm los? Er benahm sich wie ein alberner Teenager und nicht wie ein erwachsener Mann mit klaren Vorstellungen über das, was er wollte, und vor allem über das, was er nicht wollte!
    Der Fahrer des neu hinzugekommenen Wagens stand inzwischen wild gestikulierend vor der qualmenden Motorhaube seines Geländewagens und stieß unflätige Verwünschungen aus, während aus der hinteren Beifahrertür eine junge

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