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Quaelend suesse Glut

Quaelend suesse Glut

Titel: Quaelend suesse Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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keine Ahnung und wisse nicht, wovon sie rede, doch die meisten Frauen achten sie sehr und hören auf sie.“
    „Wie kommt es dann, dass ich mir gestern im Palast einen Musterballen anschauen konnte?“
    „Ah …!“ Sulemans hageres Gesicht hellte sich auf, und er nickte. „Ein einziger Ballen hat tatsächlich diese Werkstätte verlassen. Er wurde als Geschenk in den Palast geschickt, in der Hoffnung, man würde ihn als würdig erachten, etwas Passendes für die Krönungszeremonie daraus zu schneidern. Doch leider kam er zu spät. Die offiziellen Roben waren bereits fertiggestellt.“
    „Hmm … und ist Abizah inzwischen der Meinung, die Zeit zum Verkauf der wirklich beeindruckenden Kunstschätze sei nun langsam gekommen?“, fragte Rafiq mit milder Ironie.
    „Wir haben nahezu Vollmond“, gab Suleman todernst zurück.
    „Hmm … meine Mutter erwähnte, dass es bereits einen anderen Interessenten für die Kollektion gibt. Wie hat er herausgefunden, was hier in dieser Abgeschiedenheit gefertigt wird?“
    Der alte Mann hob die Schultern, breitete die Hände aus und wiegte den fast kahlen Schädel hin und her. „Zufall? Schicksal? Wer kann so etwas schon genau sagen? Vor einiger Zeit gerieten Touristen, genauer gesagt ein Geschäftsmann mit seiner Frau, zufällig nach Marrash und hielten an, um sich zu erfrischen und sich eine Pause zu gönnen. Die Frauen luden die Reisenden ein, sich ihre Stoffe anzuschauen, und wie sich schnell herausstellte, war der Mann zufällig Geschäftsführer einer großen Importfirma. Sobald er in seine Heimat zurückkehrte, schickte er einen Repräsentanten der Firma her.“
    Rafiq nickte. „Und der hat den Frauen ein Angebot unterbreitet?“
    Sulemans schmächtige Brust schwoll sichtbar vor Stolz. „Ein sehr gutes sogar! Einige sagten, wir hätten es sofort akzeptieren sollen, andere meinten, wir hätten nun schon so lange gewartet, dass wir nicht gleich nach dem ersten Schaf greifen müssten, das durch den Stall laufe.“
    Rafiq grinste versteckt, als er das alte qusayanische Sprichwort hörte. Die Frauen hatten recht. Warum versuchen, das schnellste Tier zu ergattern, wenn sein nachfolgender Gefährte möglicherweise mehr Fleisch und Fett auf den Rippen hatte, träger und leichter einzufangen war.
    Er spürte, wie sein Geschäftssinn gleich einem starken Motor ansprang und seinen Pulsschlag in die Höhe trieb. In erster Linie war es sein Bauchgefühl gewesen, das ihn reich gemacht hatte. Hier und heute bot sich ihm eine einmalige Chance, die er sich auf keinen Fall entgehen lassen wollte. Und er durfte auch nicht vergessen, sich bei seiner Mutter für den nachdrücklichen Wink zu bedanken!
    „Können Sie mir Auskunft über die Höhe des Angebots geben?“, fragte er Suleman.
    Der nickte und nannte ihm eine Summe, die so niedrig war, dass sie der angebotenen Ware absolut nicht gerecht wurde, obwohl Suleman, wie Rafiq vermutete, sie bereits ein wenig geschönt hatte, in der Hoffnung, das Gegenangebot damit noch zu erhöhen. Doch selbst wenn er sich mehr als großzügig zeigte, würde es angesichts der Qualität und Einzigartigkeit der Stoffe, ganz abgesehen von dem Recht, sie exklusiv zu vermarkten, noch nicht angemessen sein.
    „Das ist nicht annähernd genug“, sprach er seine Gedanken laut aus. „Sie sollten mindestens das Doppelte verlangen.“
    Neben ihm sog Sera scharf den Atem ein, als habe sie gerade für sich im Kopf ausgerechnet, was der gesamte Warenbestand kosten würde, und sei entsetzt über die Verdopplung der fiktiven Summe, die Rafiq so lässig anbot.
    Doch ihre Überraschung war nichts gegen den Schock, den Rafiqs Worte offenbar bei Suleman ausgelöst hatten. Das Gesicht des alten Mannes war angespannt und totenblass. „War das ein Angebot, Eure Hoheit?“
    „Würde es denn akzeptiert, Suleman?“
    Der riss sich sichtlich zusammen, verbeugte sich tief und versuchte, seine Aufregung nicht zu zeigen. „Ich könnte es dem Entscheidungsgremium vortragen.“
    „Dem Ältestenrat?“
    „Nicht in diesem Fall, Eure Hoheit. Die Entscheidungsgewalt über den Verkauf der Stoffe liegt ausschließlich in weiblichen Händen. Das mag sich etwas … unkonventionell anhören …“
    „Das ist tatsächlich ziemlich ungewöhnlich“, bestätigte Rafiq überrascht.
    „Es liegt daran, wie alles begann …“, murmelte Suleman versonnen, als würden seine Gedanken zurück in die Vergangenheit schweifen. „Eine der Frauen, eine Witwe, erbte vor Jahren eine kleine Summe von

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