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Qual (German Edition)

Qual (German Edition)

Titel: Qual (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King , Richard Bachman
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Geld doch da: um sich den ganzen Scheiß zu gönnen!
    »Aber … was, wenn heute überhaupt kein Spiel ist?«
    »Blaze, was glaubst du, warum ich genau heute als Tag für unseren Ausflug ausgesucht habe?«
    Blaze begann zu lachen. Dann lagen sie sich wieder in den Armen, genau wie in Portland. Sie schlugen sich gegenseitig auf den Rücken und lachten sich ins Gesicht. Blaze vergaß diesen Augenblick niemals wieder. Er hob John hoch und wirbelte ihn zweimal durch die Luft. Leute drehten sich zu ihnen um, die meisten mit einem Lächeln über den großen Tölpel und seinen kleinen mageren Freund.
    Sie zogen los und besorgten sich ein Taxi, und als der Fahrer sie an der Lansdowne Street absetzte, gab John ihm einen Dollar Trinkgeld. Es war Viertel vor eins, und die zu dieser Tageszeit eher spärlichen Zuschauermengen trafen nach und nach ein. Das Spiel selbst war ein Knaller. Boston schlug die Birds haushoch. Boston schickte in diesem Jahr eher eine schlechte Mannschaft auf den Platz, aber an diesem Nachmittag im August spielten sie wie Champions.
    Nach dem Spiel schlenderten die Jungs durch die Innenstadt, sahen sich alles an und versuchten, den Bullen möglichst aus dem Weg zu gehen. Die Schatten wurden länger, und schließlich begann Blazes Magen zu knurren. John hatte sich während des Spiels ein paar Hotdogs reingezogen, aber Blaze war von dem Spektakel der Spieler auf dem Platz – echten Menschen mit Schweißperlen im Nacken – viel zu fasziniert und begeistert gewesen, um etwas essen zu können. Auch die schiere Masse der Zuschauer beeindruckte ihn, Tausende Menschen und alle zusammen an einem Ort. Aber jetzt hatte er Hunger.
    Sie betraten ein schummriges Lokal namens Lindy’s Steak House, in dem es nach Bier und verkohltem Fleisch roch.
Eine ganze Reihe Pärchen saßen in rot gepolsterten Leder-Sitzecken. Links befand sich eine lange Theke, zwar zerkratzt und angeschlagen, aber noch immer irgendwie glänzend. Etwa im Meterabstand gab es Schalen mit gesalzenen Nüssen und Brezeln. Hinter der Theke hingen Fotos von Baseballspielern, einige davon mit Autogramm, und ein großes Gemälde einer nackten Frau. Der Mann, der über die Theke herrschte, war ausgesprochen groß und kräftig. Er beugte sich zu ihnen vor.
    »Was kriegt ihr, Jungs?«
    »Äh«, sagte John. Zum ersten Mal an diesem Tag wirkte er überrumpelt.
    »Steak!«, sagte Blaze. »Zwei große Steaks. Und dazu noch Milch.«
    Der kräftige Mann grinste, zeigte dabei ein prächtiges Gebiss. Er sah aus, als könnte er mit diesen Zähnen ein Telefonbuch zerfetzen. »Habt ihr Geld?«
    Blaze knallte einen Zwanziger auf die Theke.
    Der große Mann nahm den Schein mit Andy Jackson darauf und hielt ihn ins Licht. Er klemmte ihn zwischen die Finger. Dann ließ er ihn verschwinden. »Okay«, sagte er.
    »Wie jetzt? Kriegen wir nichts raus?«, fragte John.
    Der große Mann antwortete: »Nein, aber ihr werdet es nicht bereuen.«
    Er drehte sich um, öffnete einen Kühlschrank und nahm zwei der größten, rotesten Steaks heraus, die Blaze in seinem ganzen Leben gesehen hatte. Am Ende der Theke gab es einen Gasgrill, und als der große Mann die Steaks beinahe verächtlich auf den Rost warf, loderten sofort Flammen auf.
    »Hick’s Special, gleich fertig«, sagte er.
    Er zapfte ein paar Bier, füllte Schalen mit Nüssen auf, bereitete Salate zu und stellte diese kühl. Als die Salate fertig waren, wendete er die Steaks und kehrte zu John und Blaze zurück. Seine vom Spülwasser geröteten Pranken stützte er vor ihnen auf die Theke und sagte: »Ihr zwei Jungs seht den Herrn am anderen Ende der Theke, der ganz allein dasitzt?«
    Blaze und John drehten den Kopf. Der Herr am Ende der Theke trug einen schicken blauen Anzug und nippte verdrießlich an seinem Bier.
    »Das ist Daniel J. Monahan. Detective Daniel J. Monahan von der Bostoner Polizei. Ich nehme nicht an, dass ihr mit ihm über zwei Landeier, wie ihr welche seid, reden wollt, die einen Zwanziger für solche super Steaks übrig haben, oder?«
    John Cheltzman sah plötzlich aus, als sei ihm schlecht. Er schwankte leicht auf seinem Barhocker. Blaze streckte eine Hand aus, um ihn zu stützen. Rüstete sich innerlich für eine Antwort. »Wir haben das Geld fair erworben«, sagte er.
    »Ach, ja? Wen habt ihr denn fair überfallen? Oder habt ihr jemanden ganz fair zusammengeschlagen?«
    »Wir haben das Geld fair erworben. Wir haben es gefunden. Und wenn Sie das für Johnny und mich jetzt kaputt machen, dann verpasse ich

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