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Quarantaene

Quarantaene

Titel: Quarantaene Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sicherheitskräfte zu organisieren. Für derartige Vorfalle waren sie nicht ausgebildet. In der Mehrzahl waren sie eigentlich Nachtwächter, angestellt, um Betrunkene und Jugendliche von Orten fernzuhalten, an denen sie nichts zu suchen hatten. Einige waren Veteranen im Ruhestand, doch die meisten hatte keinerlei militärische Erfahrung. Und ehrlich gesagt, dachte Ray, war hier auch nicht allzu viel für sie zu tun, außer einen mobilen Sperrgürtel um den sehr langsam fahrenden Laster zu bilden und darauf zu achten, dass keiner der wenigen noch verbliebenen Zivilisten im Weg war. Das aber erledigten sie recht ordentlich.
    Kaum fünfzehn Minuten nach den Ereignissen vor dem Tor kam der schwarze Schwertransporter innerhalb der Umzäunung von Blind Lake zum Stehen.
     
    »Es ist ein Lieferfahrzeug«, sagte Elaine zu Chris. »Es wurde dafür konstruiert, seine Fracht abzuladen und wieder zurückzufahren. Sehen Sie? Das Führerhaus trennt sich von der Plattform.«
    Chris sah fast gleichgültig zu. Es war, als sei der Angriff auf das flüchtende Fahrzeug in seine Netzhaut eingebrannt. Draußen in der Dunkelheit war das Feuer fast erloschen, nur die Glut dampfte noch im nassen Schnee. Zwei Menschen waren dort gestorben, und sie waren gestorben, so schien es Chris, um Blind Lake auf die denkbar unverblümteste Weise eine Botschaft zukommen zu lassen: Ihr dürft nicht raus. Eure Gemeinde ist zu einem Käfig geworden.
    Das Führerhaus löste sich und seine Panzerung von dem Frachtcontainer aus Aluminium, der darin steckte, und wendete in die Gegenrichtung. Das Führerhaus bewegte sich weiter, schneller als bei seiner Ankunft, zurück durch das offene Tor und auf die Straße nach Constance. Als es zu den glühenden Überresten des Automobils kam, schob es sie einfach beiseite, schaufelte sie wie Abfall an den Straßenrand.
    Das Tor begann sich wieder zu schließen.
    Alles wie geschmiert, dachte Chris. Abgesehen von den Toten.
    Der Frachtcontainer blieb zurück. Die überlastete Sicherheitstruppe eilte herbei, um ihn abzuschirmen … nicht dass irgendjemand scharf darauf schien, sich ihm zu nähern.
    Chris und Elaine gingen ein Stück zurück, um besser sehen zu können. Die Rückseite des Containers war durch einen simplen Hebel verschlossen. Es entspann sich ein Dialog zwischen Ray Scutter und dem Mann, den Elaine als den Sicherheitschef von Blind Lake identifiziert hatte. Schließlich trat der Sicherheitsmann durch den Sperrgürtel und zog den Hebel entschlossen nach unten. Die Türen des Containers öffneten sich.
    Ein halbes Dutzend seiner Männer leuchteten mit Taschenlampen über den Inhalt. Der Container war bis obenhin mit Pappkartons beladen. Chris konnte einige der Aufschriften erkennen.
    Kellogg’s. Seabury Farm. Lombardi Produce.
    »Lebensmittel!«, sagte Elaine.
    Wir werden also noch eine Weile hierbleiben, dachte Chris.

 
ZWEITER TEIL
     
Polierte Spiegel
aus flüssigem
Quecksilber
     
    Die Zehnfüßer, deren Intelligenz von gänzlich anderer Beschaffenheit war als die der Menschen, waren außerstande, die Erdmenschen als denkende Wesen wahrzunehmen. Womöglich war der Mensch für sie nicht mehr als eine neue Tierart; seine Gebäude und seine Industrie hatten nicht mehr Eindruck auf sie gemacht, als das Gemeinschaftsleben der Ameisen Eindruck auf den Durchschnittsmenschen macht – abgesehen vom Staunen des Letzteren über die Ähnlichkeit zwischen dieser Lebensform und seiner eigenen.
    LESLIE FRANCES STONE,
»The Human Pets of Mars«, 1936

 
Zehn
     
     
    »Chris Carmody? Was haben Sie denn gemacht, sind Sie zu Fuß gekommen? Klopfen Sie sich den Schnee ab und treten Sie ein. Ich bin Charlie Grogan.«
    Charlie Grogan, Chefingenieur in der Eyeball Alley, war ein stattlicher Mann, eher robust als dick, und an der Hand, die er Chris zur Begrüßung entgegenstreckte, war viel Fleisch. Die stark gelichteten Haare waren ergraut. Er wirkte selbstbewusst, aber nicht aggressiv.
    »Ehrlich gesagt, ja«, sagte Chris. »Ich bin tatsächlich zu Fuß gegangen.«
    »Kein Auto?«
    Kein Auto, und er war ohne Winterkleidung nach Blind Lake gekommen. Selbst diese ungefütterte Jacke war nur geliehen. Ständig fiel einem der Schnee oben in den Kragen.
    »Wenn man in einem Gebäude ohne Fenster arbeitet«, sagte Grogan, »gewöhnt man sich dran, Hinweise auf das Wetter draußen zu sammeln. Einen Schneesturm haben wir aber noch nicht, oder?«
    »Es kommt ganz schön was runter.«
    »Aha. Na ja, wissen Sie, im Dezember, da muss

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