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Quelle des Unheils

Quelle des Unheils

Titel: Quelle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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Neugierig betrachtete Ileana den alten Karsh. Schärfe klang in seiner rauen Stimme, ein bitterer Zorn, den sie nur selten vernommen hatte. Wovon redete er, an welche lang vergangene Zeit erinnerte er sich? Welch schreckliche Drecksarbeit hatte Thantos jemand anderem aufgetragen?
    »Lord Karsh«, sagte Ileana sanft. Er wirkte so schwach, so zerbrechlich. Ohne nachzudenken ließ sie sich auf den Boden nieder und kniete vor ihm - ungeachtet des seidenen Kleides, das sie trug ... Aber für eigennützige Gedanken war jetzt kein Platz - zum ersten Mal in ihrem Leben, wie sie bemerkte.
    »Was stimmt Euch so ... traurig, Lord Karsh?«, fragte Ileana mit solch zarter Zuneigung, dass es das Herz des alten Mannes rührte.
    »Ihr habt Recht«, erwiderte er. »Ich bin viel zu alt.« Er nahm ihre Hand, zog Ileana empor und erhob sich dann langsam selbst. »Ich kann es nicht mit Lord Thantos aufnehmen. So wollen wir hoffen, dass ich noch immer Lady Rhianna bezaubern kann. Sie wird außer sich sein vor Zorn ...«
    »Ihr werdet mich die Kunst der Verwandlung lehren!«, rief Ileana aus.
    »Jawohl, meine tapfere Drachentöterin.« Karsh rieb seine trockenen, pergamentenen Handflächen gegeneinander. »Holt die nötigen Kristalle und Kräuter herbei. Lasst uns unverzüglich beginnen ...«

Kapitel 17 - DIE MUMIE
     
    »Hoffentlich ist das kein schlechtes Omen«, sagte Amanda und übergab Cam im Gang vor den Schließfächern ihre Praktikanten-Uniform. »Guck mal.« Auf der Innenseite des rosa Kittels war ein Stempel: EIGENTUM DES MBK. »Mount-Bay-Krankenhaus. Ich hab einfach total vergessen, das wieder abzugeben.«
    »Deshalb waren also letzte Woche die Bullen hier«, neckte Sukari sie. »Hah! Und ich dachte, dass sie Eddie Robins festnehmen wollten.«
    »Wenn diese Aktion in die Hose geht, kommen sie vielleicht wieder, um Cam zu verhaften«, grummelte Beth, die einen Augenblick lang vergaß, dass sie Verschwiegenheit geschworen hatte.
    »Aktion? Was denn für eine Aktion?« Beths Schnitzer ließ Bree sofort ein Gerücht wittern.
    Alex trat dazwischen, während Beth versuchte, sich rauszureden: »Aktion? Wer hat denn irgendwas von Aktion gesagt? War ich das?«
    »Na vielen Dank, Beth.« Alex setzte einen empörten Gesichtsausdruck auf. »Jetzt wissen alle, was Cam Halloween anziehen will.«
    Brees Augen verengten sich misstrauisch. »Das glaub ich nicht«, sagte sie schließlich. »Als ob Cam zu ihrer eigenen Geburtstagsparty in einem Kittel auftauchen würde! Niemals.«
    »Alex sollte mein schwerkranker Patient sein«, beharrte Cam und bemühte sich, ernst zu bleiben. »Stimmt doch, oder, Als?« Alex nahm eine Tasche aus ihrem Schließfach und zog endlose Mullbinden daraus hervor. »Tja, die Idee können wir dann wohl begraben«, sagte sie. »Da müssen wir uns was Besseres einfallen lassen, Schwesterherz.« Sie grinsten sich an.
     
    Es war Mittwoch. Emily traf sich mit den Frauen ihres Buchklubs. Dave nutzte die Gelegenheit, um zu Hause ein bisschen für die Kanzlei zu arbeiten. Dylan hatte sich nach der Schule mit seiner Clique am Eisring verabredet. Und Cam und Alex wollten angeblich mit Beths Familie essen. Es war also alles genau ausgetüftelt. Mrs Fish würde sie von der Schule abholen und sie am Mount Bay Krankenhaus absetzen, wo, wie Beth ihrer Mutter erklärt hatte, sie an einer Halloween-Party für die Patienten teilnehmen sollten. »Aber als was gehst du denn?«, fragte Beths Mom ihre Tochter, als das Trio auf den Rücksitz des Jeeps der Familie kletterte -Cam in ihrem Praktikantinnen-Kittel, Alex, deren Kopf und Arme in Verbandsmaterial eingewickelt war, als sei sie eine Mumie, und Beth in den Klamotten, dem Rucksack und den Sportschuhen, die sie auch schon zur Schule getragen hatte. »Als Besserverdiener-Kid«, murmelte Alex durch den Verband hindurch.
    »Ach, so wie Cade, oder was?«, schoss Beth zurück. Alex zuckte zusammen.
    Cam gab Beth einen Stoß mit dem Ellenbogen. »Lass gut sein. Du weißt doch, dass sie nicht mehr mit ihm redet.«
    »Das schon, aber ich weiß nicht warum.« Beth klang beleidigt. »Oder warum ich euch warnen soll, wenn ich ihn irgendwo im Krankenhaus sehe.«
    Sie hatten Beth erklärt, welch entscheidende Rolle sie bei der ganzen Sache spielen würde. Zumindest Cam war dieser Meinung.
    »Was, wenn das eine Falle ist?«, hatte Cam Alex in der vorletzten Nacht gefragt. »Was, wenn Thantos' Bote uns nur allein erwischen will, im Krankenhaus, wo wir niemanden so richtig kennen ?«
    »Wir werden schon

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