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Quelle des Unheils

Quelle des Unheils

Titel: Quelle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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Cam rannte die Stufen hinauf, um ihn sich zu holen, während Alex unten auf sie wartete und sich hinter einem der Fahrzeuge versteckte.
    »Hey!« Ein Fahrer schoss aus dem benachbarten Wagen und schnipste einen glühenden Zigarettenstummel auf den Boden. Hinter seinem Ohr klemmte noch eine Kippe in Reserve. »Das ist Eigentum des Krankenhauses. Finger weg, Süße.« Rauch kam aus seinem Mund, als er Cam anschrie. Alex brüllte zurück: »Und auf dem Schild da steht »Rauchen verboten. Explosionsgefahr«^ teilte sie ihm mit und zeigte auf die Wand des Gebäudes.
    Der Mann starrte sie überrascht an. »Was ist das denn hier ? Die Nacht der lebenden Toten 7 .«, knurrte er. »Halloween ist erst übermorgen, Kleine.«
    »Da haben Sie sich wohl vertan«, sagte Cam plötzlich und heftete ihre Augen auf die Zigarette hinter seinem Kopf. »Ich hab gesagt, du sollst dich verziehen. Soll ich die Polizei rufen? Glaub mir, du spielst mit dem Feuer!«
    »Himmel, Cam. Er hat's erfasst.« Alex lachte. »Nicht in dem Ton, Süße.«
    »Sie kann nichts dafür«, erklärte Cam, deren Augen sich mit brennenden Tränen füllten. »Wir sind Zwillinge.«
    »Lass gut sein, Cami. Der Typ hat doch den IQ eines Tischventilators.«
    »Jetzt reicht's aber«, knurrte der Mann wütend. »Guten Abend, mein Name ist Alex und ich werde Sie heute bedienen«, sagte Alex, während Cams Blick Wirkung zeigte und die Zigarette hinter dem Ohr des Fahrers zu brennen begann. »Wie wünschen Sie Ihr Ohr? Gut durchgebraten, medium oder roh?«
    Beth wartete an den Aufzügen auf sie. »Fünfter Stock, Zimmer fünfhundertelf«, teilte sie ihnen mit. »Ich begreife es ja immer noch nicht. Ihr hattet eine Eingebung, dass der kleine Junge, Nelson oder wie auch immer er heißt, eure Hilfe braucht, oder was?«
    »Wie sehen wir aus?«, wechselte Alex das Thema.
    »Wie eine Praktikantin, die eine geistesgestörte Mumie durch die Gänge rollert.«
    »Schon gut«, sagte Alex. »Wir treffen uns nachher hier unten wieder.«
    »Ich hab mein Handy dabei«, bekräftigte Cam. »Vergiss nicht anzurufen, falls ...«
    »Ich weiß, ich weiß«, seufzte Beth schicksalsergeben. »Falls Madison, Shnorer oder Cade hier auftauchen.«

Kapitel 18 - DIE DREI VERDÄCHTIGEN
     
    Er war schon da.
    Sie bemerkten ihn nicht sofort. Das Erste, was ihnen ins Auge fiel, als Cam Alex in ihrem Rollstuhl in das Zimmer Nummer fünfhundertelf schob, waren so viele Blumen in Vasen und Töpfen, dass man damit einen ganzen Garten hätte bestücken können.
    Eine kleine, rundliche Frau, deren Augenringe beinahe dieselbe Farbe hatten wie ihr grau meliertes schwarzes Haar, war mitten in diesem bunten Dschungel versteckt. Sie saß neben einem Krankenhausbett, hielt die schlaffe Hand eines kleinen Jungen und redete leise zu ihm.
    Schläuche und Drähte verbanden den Körper des Kindes, seine Arme, Brust und den bandagierten Kopf mit den Kontrollgeräten, die an der Wand hinter ihm standen und teilweise von einer Vase mit leuchtend orangefarbenen Blumen und riesigem tropischem Farnkraut verdeckt wurden. »Sind Sie Mrs Tung?«, fragte Cam sanft. In diesem Moment bemerkte Alex, dass er im Zimmer war. Cade.
    Es war halb verdeckt von einem riesigen Ficus, der neben dem Krankenbett stand und der mit einer großen roten Schleife verziert war. Cade lehnte am Fenster und hatte seinen Kopf gegen die Scheibe gedrückt.
    Als er Cams Stimme hörte, wandte er sich um. Alex senkte den Kopf und tat so, als schliefe sie, in der Hoffnung, dass er sie nicht erkennen würde, dass keine blaue Haarsträhne aus ihrem Verband lugte.
    »Alex?«, fragte er sofort. Doch er blickte Cam an.
    Cam erschrak. »Was machst du denn hier?«
    »Du zuerst«, sagte er. »Du bist gar nicht Alex. Du bist ihre Schwester, stimmt's? Ihre Zwillingsschwester.«
    »Camryn«, gestand Cam. »Ich ... ich arbeite hier.« Wie zum Beweis strich sie über ihren rosa Kittel.
    »Als was denn ?«
    Die Mutter des Kindes blickte zwischen ihnen hin und her, von Cam zu Cade, und versuchte zu verstehen, worüber sie sich wohl unterhielten. Offensichtlich waren ihre Englischkenntnisse nicht besonders gut.
    »Ich mache ein Praktikum«, sagte Cam ruhig. »Ich wollte gerade diese Patientin auf ihr Zimmer bringen.« Sie warf einen Blick auf Alex, die ihren bandagierten Kopf auf die Brust hatte sinken lassen. »Aber ich habe mich wohl mit der Zimmernummer vertan.«
    »Macht ja nichts«, sagte Cade. Dann wandte er sich an Mrs Tung, sprach sehr langsam und machte erläuternde

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