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Quelle des Unheils

Quelle des Unheils

Titel: Quelle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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Boten gesehen?«, fragte er eindringlich.
    »Ich habe seine Gegenwart gespürt. Und natürlich eilte ich, um die Kinder zu suchen. Ich rannte zurück in den Raum, in dem ich sie verlassen hatte. Doch sie waren verschwunden. Verschwunden! Könnt Ihr Euch mein Entsetzen vorstellen? Thantos' böser Lakai durchstreift die Klinik. Und ich ... leidend, krank vor Sorge, fragte mich noch während meiner Suche, ob der Bote sie nicht am Ende schon gefunden hatte. Verflucht, Karsh!« Sie schleuderte die Perücke quer durch das Zimmer. »Werde ich den Rest meiner Tage in Eurer bleichen, faltigen Haut gefangen sein?«
    »Es werden nicht viele Tage sein, wenn Ihr Euch nicht beruhigt. Wie sah er aus?«, beharrte Karsh. »Habt Ihr ihn erkannt? Alt, jung, groß, dick, Mann, Frau? War es überhaupt ein Mensch? Berichtet!«
    »Ich habe nachgedacht«, erwiderte Ileana quälend beiläufig. Sie ließ sich in Karshs Lieblingssessel fallen und legte ihre Beine auf sein heiß geliebtes altes Kissen.
    Sie streifte seine schwarzen Samtschuhe ab, die ihr viel zu groß waren. »Was wäre, wenn Thantos, der - wie wir ja alle wissen -ein Meister der Verwandlung ist, wirklich beschließen würde, die Mädchen persönlich zu verfolgen ? Ich weiß, dass ihr das für unwahrscheinlich haltet. Aber dennoch ... hätte er nicht mit Leichtigkeit eine andere Gestalt annehmen, sich selbst in den Boten verwandeln können? Die Kälte, die ich verspürte, war verblüffend stark - ebenso wie der Gestank des Bösen, der sie begleitete.«
    »Möglich wäre es. Aber ich erwähnte bereits, dass es Thantos' Gewohnheit ist, andere für sich arbeiten zu lassen, er erteilt lieber Befehle«, erwiderte Karsh aufgeregt und wütend. Da war es wieder, bemerkte Ileana, dieser merkwürdige Wechsel ins Karshs Verhalten, wenn sie andeutete, dass Thantos vielleicht selbst der Bote war.
    Ruckartig setzte Ileana sich auf. »Großer und ehrwürdiger Mächtiger, was wollt Ihr mir damit sagen?«, fragte sie liebenswürdig. »Welch schreckliches Geheimnis verbergt Ihr vor mir? Was ist es, das Ihr wisst und mir nicht mitteilt ?« Nun war es Karsh, der auf und ab ging. »Nichts weiter«, erwiderte er barsch. »Lord Thantos schreckt gewöhnlich vor der Verantwortung zurück. Er zieht es vor, andere für die Aufgaben einzuspannen, die er als unter seiner Würde ansieht. Eine sehr schlechte Angewohnheit. Sagt mir, habt Ihr die Zwillinge denn gefunden, Ileana?«
    »Natürlich. Als ich sie zuletzt sah, standen sie im Eingangsbereich des Krankenhauses und beschwatzten gerade ihre sommersprossige Freundin. Deren Mutter sollte sie doch bitte nach Boston fahren.«
    »Zu welchem Zweck?«, erkundigte sich Karsh. »Ich konnte nicht lange genug bleiben, um es herauszufinden. Ich musste den Boten suchen. Doch ich verlor seine Spur in einer anderen Abteilung, genauer in der Notaufnahme. So viele andere Gerüche dort übertönten den seinen. Alkohol, Jod, Desinfektionsmittel...«
    »Was wollen sie denn wohl in Boston?«, grübelte Karsh. »Einkaufen wahrscheinlich. Marble Bay kann sich ja nicht gerade mit Boston messen. Es sei denn, man vergleicht es mit Coventry Island.«
    Karsh war in Gedanken versunken. Schließlich lächelte er. »Ihr scheint Euch bereits gut erholt zu haben, Ileana. Seid wieder fast die Alte. Ich denke, es ist an der Zeit...«
    »Wofür?« Ileana sah ihn neugierig an.
    »Vorbereitungen zu treffen ...«
    »Karsh ... Lord Karsh ... Ist das Euer Ernst?«
    Er nickte zustimmend. »Ihr habt Euch eine weitere Lehrstunde in der Kunst der Verwandlung verdient. Eine, die Ihr vielleicht schon bald im wirklichen Leben erproben könnt.«

Kapitel 20 FAHRERFLUCHT
    Am Freitag in der Schule, als sie wie gewöhnlich mit Beth und den anderen gerade beim Mittagessen saßen, flüsterte Cam Alex zu: »Wir können die letzte Stunde nicht einfach blaumachen. Und ich fahre nicht mit dem Bus nach Boston. Nicht am Tag vor meiner Halloween-Party.«
    »Aber die Gelegenheit ist optimal. Ich hab Emily schon erzählt, dass wir nach der Schule noch ein paar letzte Sachen für die Party einkaufen müssen. Ich hab nur nicht erwähnt, wo und wie lange es vielleicht dauert. Oder ...« Alex grinste Beth an. »Wie wir da hinkommen.«
    »Soll das etwa dein gewinnendes Lächeln sein, oder so was?«, grummelte Beth. »Sagt dir das was: >Vergiss esAuf keinen Fall    »Genau«, sagte Cam. »Und mit: >kein Bus .. .«< »Bisschen verwöhnt, wie?«, meinte Alex. »Außerdem ist es ja nicht so, als

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