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Quelle des Unheils

Quelle des Unheils

Titel: Quelle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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habe ich irgendwie gefühlt«, sagte er und nahm ihre Hand. »Mein Dad hat viel zu viel auf ihr abgeladen. Auf Karen. Sie war erst dreizehn und er wollte wohl, dass sie einspringt, Moms Stelle einnimmt. Sie sollte die kleine Gastgeberin sein und seine Haushälterin und natürlich eine Art Ersatzmutter für mich. Außerdem hat er damals angefangen, ständig zu verreisen.«
    »Das tut mir Leid. Aber dennoch ...« Alex drückte seine Hand. »Ich meine, was hat das alles denn mit dem Diebstahl und mit Eddie zu tun ?«
    »Ich habe das Geld genommen«, sagte Cade. »Ich hab's gestohlen - von meinem Dad. Er lässt immer eine Menge einfach so im Haus rumliegen ...«
    »Aber warum denn?«, fragte Alex. »Hat es irgendwas mit diesem anderen Mädchen zu tun, das mit im Auto war? Saß sie am Steuer?«
    »Jennifer? Nein, sie ist nur ... ich meine, sie war Karens Mitbewohnerin im College. Jennifer Shepherd. Sie waren befreundet. Aber Karen ist gefahren. Ich wünschte, es wäre nicht so. Aber es war Karen.« Alex nickte und schloss die Augen.
    Sie schien auf etwas zu lauschen, das Cade nicht hören konnte. Nach einem kurzen Augenblick sagte sie wie in Trance: »Aber diese Jennifer, die Mitbewohnerin, hatte irgendwas damit zu tun, stimmt's? Mit dem Diebstahl.«
    Sie hörte einen Streit. Zwei Mädchen, die sich anschrien - wahrscheinlich ging es um den Jungen, dachte Alex.
    Wir müssen ihn ins Krankenhaus bringen!
    Lass ihn liegen, Karen. Komm schon, wir müssen hier weg.
    Nein, das können wir nicht machen. Hilf mir doch, Jennifer.
    Hast du dein Handy dabei? Ruf einen Krankenwagen. Beeile dich.
    Willst du den Bullen erzählen, dass du so schnell gefahren bist? Bin ich das ?
    Jetzt komm schon, Karen. Du bist ja völlig durchgedreht. Ich fahre dich jetzt nach Hause. Einer der Scheinwerfer ist gesplittert. Wahrscheinlich ist auch Blut am Auto. Wenn dein Dad da ist, sagen wir einfach, dass du ein Reh erwischt hast oder so was... Nein. Wir können ihn nicht einfach so hier liegen lassen. Er ist verletzt. Er ist doch nur ein Kind und er ist ernsthaft verletzt. Reiß dich zusammen, Karen! Ich komme später wieder. Ich kümmere mich um ihn, in Ordnung? Ich kümmere mich um alles. Und jetzt erst mal weg hier!
    »Jennifer«, sagte Alex und öffnete unter Aufbietung ihrer ganzen Kraft die Augen. Ihr war schwindelig. In ihren Ohren klingelte es leise. »Jennifer Shepherd. Sie ... erpresst deine Schwester.«
    Cade nickte bejahend. »Ich bringe ihr jeden Monat Geld. Bargeld. Keine Schecks. Sie hat wieder mit dem College angefangen. Prescott Newton Junior, ganz in der Nähe von Boston. Karen hat abgebrochen. Sie ist zu nichts mehr in der Lage. Sie ist total durch den Wind.«
    Jennifer Shepherd, Prescott Newton, speicherte Alex ab. »Karen hat mir alles erzählt«, fuhr Cade fort. »Ich wusste nicht, was ich machen soll. Also bin ich zum Krankenhaus gefahren. Und ich habe ihn gesehen. Ich habe ihn wiedererkannt. Er ist Vietnamese. Seine Mom ist Köchin für unsere Nachbarn. Nguyen kam sie an den Wochenenden immer besuchen. Ich habe ihm erlaubt, unseren Swimmingpool zu benutzen. Wahrscheinlich war er schwimmen und rannte dann über die Straße zurück zu den Bannisters, wo seine Mom arbeitet. Über die Schotterstraße, die durch den Wald geht. Da fährt so gut wie nie ein Auto ...«
    »Hast du Nguyens Mutter auch Geld gegeben?«, fragte Alex. »Für die Krankenhausrechnung. Ihre Versicherung hätte das alles nicht übernommen.«
    »Und manchmal auch für Blumen.« Cade zuckte mit den Schultern. »Mrs Tung liebt Blumen. Und wir wechseln uns damit ab, mit Nu zu sprechen, seine Mom und ich und Karen ...«
    »Deine Schwester war auch hier?«
    »Ja. Schon oft. Und auch wenn das nur schwer zu glauben sein mag: Sie findet es genauso scheiße wie du, dass Eddie die Schuld an den Diebstählen zugeschoben wurde. Ich auch«, gestand er. »Aber es ist vorbei. Karen und ich gehen zur Polizei. Ich hatte nur gehofft, dass sich Nus Zustand wieder verbessert. Das würde vieles erleichtern. Karen geht es wirklich mies. Sie wirkt nur dann halbwegs okay, wenn sie seine Hand hält und zu ihm spricht. Manchmal glaubt man fast, dass er sie versteht und dass er irgendwie ... sich echt bemüht, wieder gesund zu werden.«
    »Man weiß ja nie.« Alex lächelte ihn an. »Das könnte viel ausmachen.«
    Im Erdgeschoss trat Cam aus dem Fahrstuhl. Beth erwartete sie schon. Ungeduldig.
    »Kaum zu fassen, oder?« Sie sprang von ihrem Stuhl auf und wiederholte noch einmal atemlos,

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