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Quellen Der Lust

Quellen Der Lust

Titel: Quellen Der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Krahn
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aufgefallen, dass Sie eine Menge Dinge nicht glauben, die Sie sagen.“
    Während er noch über diesen Kommentar nachsann, nahm sie ihm den Hut ab und drückte ihm stattdessen Block und Stift in die Hand.
    „Was soll denn das?“ Er hielt die beiden Gegenstände mit spitzen Fingern hoch, als handele es sich um unbekannte Objekte einer fremden Zivilisation.
    „Setzen Sie sich.“ Sie deutete auf den einzigen gepolsterten Stuhl. „Und schreiben Sie mit.“
    „Wie bitte? Ich bin nicht Ihr Privatsekretär“, sagte er abwehrend. „Und ich weigere mich, Ihnen bei Ihren abwegigen Plänen behilflich zu sein. Das hat nichts mit mir zu tun.“
    „Und ob es das hat.“ Sie zog Hut und Jacke aus, zog den dick gepolsterten Stuhl näher an den Kamin und forderte ihn mit einer Handbewegung auf, sich zu setzen. „Sobald ich einen Mann finde, der meinen Anforderungen entspricht, werden Sie ihn davon überzeugen müssen, einzuwilligen und mich zu heiraten.“
    „Ich glaube nicht, dass das notwendig ist.“ Er schaute an ihr vorbei zum Stuhl hinüber, und sein Magen verkrampfte sich. „Davon werden Sie ihn sicherlich alleine überzeugen können.“
    „Das sollte man eigentlich meinen, nicht?“ Sie schob ihn hinüber zum Stuhl und nahm ihm geschickt den Mantel ab. „Aber Männer können so verdammt eigensinnig sein. Setzen Sie sich .“
    Angespannt nahm er auf der vordersten Stuhlkante Platz und sah ihr dabei zu, wie sie seinen Mantel an einem Haken neben der Tür aufhängte. Ihre Bewegungen waren fließend und unbefangen, fast … hypnotisierend.
    Er schüttelte sich, um aus seinem traumähnlichen Zustand zu erwachen.
    „Womit soll ich anfangen?“ Gedankenversunken legte sie sich den Finger auf den Mund. „Groß muss er sein. Definitiv. Ungefähr so groß wie Sie. Männlich und mit einwandfreier Haltung.“ Sie lächelte und ließ ihren Blick über ihn wandern.
    „Was zum Teufel machen Sie da?“
    „Ich erstelle eine Liste der Bedingungen, die mein Mann erfüllen muss. Muskeln. Ich mag es, wenn ein Mann muskulös ist. Nicht wie ein hammerschwingender Schmied oder ein bulliger Feldarbeiter. Ich denke mehr an Ruderer, geschickte Bogenschützen oder gut trainierte Reiter.“ Er zuckte zusammen, als sie nach seinem Arm griff – „Ich darf doch, oder?“ – und diesen von oben bis unten betastete. „Ungefähr so angenehm hart wie Ihre Muskeln, wenn ich genauer darüber nachdenke.“
    Als sie seinen Arm wieder losließ, wurde ihm klar, dass die Beschreibung „hart“ in diesem Augenblick auch auf ein anderes seiner Körperteile mehr als zutraf.
    „Gute Zähne darf ich natürlich nicht vergessen“, sagte sie lachend. „Es gibt nichts Schlimmeres, als einen Mann mit schlechten oder fehlenden Zähnen küssen zu müssen.“ Sie setzte noch einmal ihre Gebiss-Grimasse auf und entlockte ihm ein unterdrücktes Lachen. Er konnte nicht umhin, ihrem leuchtenden Blick zu begegnen und sah, wie sie sich auf ihre so unglaublich verführerische Unterlippe biss. „Und Sie wissen ja, wie gerne ich küsse.“
    Sie irrt sich, dachte er. Es gab wohl nicht einen Mann in England, der ihr widerstehen könnte, wenn sie es sich in den Kopf gesetzt hatte, unwiderstehlich zu sein. Wie jetzt in diesem Augenblick.
    „Was Haare anbelangt, bin ich nicht sonderlich wählerisch. Die Farbe ist mir egal, solange noch genug vorhanden sind.“ Als sie an ihm vorbeikam, griff sie mit den Fingern in sein dunkles, welliges Haar. Seine Kopfhaut kribbelte, und jedes Haar an seinem Körper schien sich aufzurichten. „Und solange es weich ist. Ich liebe den Kontrast zwischen weichem Haar und harten Muskeln. Und ich liebe es, die Haare eines Mannes um meine Finger zu wickeln, wenn ich …“ Sie seufzte dramatisch. „Haben Sie das alles notiert?“
    Sie kam näher, um über seine Schulter zu sehen, und blickte auf das leere Blatt.
    „Oh. Aber es ist ja auch kein Wunder, dass es Ihnen schwerfällt, zu schreiben.“ Ihre Stimme klang nun eine Oktave tiefer. „Sie haben Ihre Handschuhe noch an.“
    Sie trat vor ihn, ergriff seine Hände, biss in das Ziegenleder an einer Fingerkuppe und zog mit ihren Zähnen daran. Block und Stift fielen zu Boden, und sein ganzer Körper erstarrte. Nacheinander biss sie in seine behandschuhten Fingerkuppen und zog ihm den Handschuh aufreizend langsam aus. Als sie an der anderen Hand angelangt war, war er so angespannt wie die Saite eines Instruments und zitterte vor Erregung. Dann griff sie nach seiner nackten Hand und

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