Quellen Der Lust
schnappen, stand ihr ein breites Lächeln im Gesicht.
„Nun, gefallen dir meine Einkäufe?“
„Ich glaube, ich werde dich nie mehr alleine einkaufen gehen lassen“, sagte er mit vor Verlangen heiserer Stimme.
Er keuchte, als sie seine Hose öffnete und sein zu stattlicher Größe angewachsenes Glied in die Hand nahm. Und dann ihre feuchte, geschwollene Haut über ihn rieb. Mit einem dankbaren Stöhnen zog er ihren Kopf nach unten, um sie stürmisch und tief zu küssen. Es dauerte nicht lange, bis sie sich aufs Bett begaben und sich ausgiebig auf die Reitstunde konzentrierten. Wobei sie weiterhin ihn ritt.
Später, viel später stützte sie sich auf einen Ellbogen, um ihm sanft mit den Fingern übers Gesicht zu streichen.
„Ich glaube nicht, dass du dir allzu viele Hoffnungen auf gemeinsame Einkaufstouren machen solltest. Nur sehr wenige Hutmacher sind tolerant genug, um dieses Benehmen in ihren Geschäften durchgehen zu lassen.“
Er lachte. „Das habe ich mir schon fast gedacht.“ Er sah auf die Hüte, die sie anprobiert hatte, und dachte an die Rollen, in die sie nacheinander geschlüpft war.
„Welches ist dein Lieblingshut?“
Langsam stand sie auf. Sie sammelte die um sie verstreut liegenden Hüte ein, wobei sie hier eine Blume glättete und dort über eine Feder strich.
„Ich mag sie alle“, sagte sie gedankenverloren und zog eine Feder über seinen Bauch. Er schnellte hoch, griff nach ihrer Hand und suchte ihren Blick.
„Aber welche ist die wahre Mariah?“, fragte er sanft.
Ihre blauen Augen verdunkelten sich, und sie dachte einen Augenblick über seine Frage nach.
„Keine der Frauen, die du eben gesehen hast, glaube ich. Mein wahres Ich sitzt jetzt vor dir. Ohne irgendwelchen Schnickschnack. Einfach nur ich. Hutloser Kopf und nackter Körper.“ Er spürte, dass sie den letzten Schutzwall vor ihrem Herzen einriss. Und es verschlug ihm den Atem.
„Ich liebe dich, Jack St. Lawrence. Das ist die wahre Mariah.“
Im Bruchteil einer Sekunde kniete er vor ihr, hielt ihr Gesicht zwischen seinen Händen, ließ ihre Worte in sein tiefstes Inneres eindringen, und kapitulierte nach einem kurzen inneren Kampf vor dem eigensinnigen, alles vereinnahmenden Glücksgefühl, das sich in seinem Herzen ausbreitete. Er konnte es nicht zulassen, dass die intelligente, bezaubernde, dickköpfige, leidenschaftliche und liebevolle Mariah mit einem anderen vor den Altar trat und somit aus seinem Leben verschwand. Er selbst würde vor dem Altar stehen müssen. Er selbst würde sie heiraten müssen. Ein Leben ohne sie konnte er sich nicht mehr vorstellen.
„Das ist ein so wertvolles Geschenk, dass ich es kaum annehmen kann, Mariah Eller“, erwiderte er und verbannte jeglichen Gedanken an die Konsequenzen. „Doch ich werde es schätzen, solange ich lebe. Und ich bete dafür, dass ich es eines Tages wert sein werde.“
Das Foyer des Claridge’s war in der Tat menschenleer, als Jack an diesem Abend durch die Tür kam, doch die Bar war es nicht. Ein zweites Paar Augen hatte ihn erblickt, sobald er das Hotel betrat.
Lord Marchant hatte seinen bevorzugten Spielclub nach einer ärgerlichen Pechsträhne früher als sonst verlassen. Bertie hatte ihn gebeten, einige angetrunkene Preußen zurück zu ihrem Hotel zu begleiten, und diese hatten darauf bestanden, dass er noch etwas mit ihnen trinke. Es kam ihm angemessen vor, zu akzeptieren, denn schließlich gaben sie gerade sein verdammtes Geld aus.
Einer der Preußen, der schon viel zu tief ins Glas geschaut hatte, begann, eine allem Anschein nach sehr rührselige Geschichte über eine heldenhafte Schlacht zu erzählen – leider auf Deutsch. Marchant gab sich gerade alle Mühe, seinen Brandy trotz dem unverständlichen Gequassel des Kerls zu genießen, als er ein bekanntes Gesicht im Foyer erblickte.
St. Lawrence. Seine Stimmung besserte sich schlagartig. Der eiserne Jack war zwar auch nicht gerade die amüsanteste Gesellschaft, aber eine erhebliche Verbesserung im Vergleich zu den schwermütigen Preußen. Er stand auf, um Jack entgegen zu gehen, blieb aber am Eingang der Bar stehen, als er eine Frauenstimme Jacks Namen sagen hörte. Unwillkürlich trat er zur Seite, blinzelte und setzte sein Monokel auf, um sie besser erkennen zu können.
Eine vage Erinnerung und eine blitzschnelle Folgerung brachten Marchants Hirn in die Gänge.
Die Witwe? Wieso hatte St. Lawrence sie hierhergebracht? Nach London? Ihm blieb der Mund offenstehen, als die neueste Eroberung des
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