Querschläger
man sich vorstellen kann, und er fehlt mir schon jetzt ganz wahnsinnig.
Steven Höhmann, Freund von
Lukas Wertheim (t 18)
Nach dem Abitur wollte sie ins Ausland gehen. Australien oder Neuseeland, für ein Jahr, vielleicht auch länger. Davon sprach sie die ganze Zeit … Nun werden meine Frau und ich wohl alleine hinfliegen und ihre Asche über dem Great Barrier Reef ausstreuen. Das hätte ihr ganz sicher gefallen.
Louis Perez, Vater von Sonja Perez (t 18)
Sie war ein bisschen wie Paris Hilton. Irgendwie total bescheuert, aber andererseits auch total angesagt. Allerdings konnte sie ziemlich ätzend sein, wenn sie dich auf dem Kieker hatte. Wenn sie einen nicht mochte, hatte man nichts zu lachen.
Marina Neiser, ehemalige Klassenkameradin
von Angela Lukosch (t 18)
Es ist schlicht und ergreifend eine Katastrophe, dass er tot ist.
Peter-Jan Schmidtke, Sohn von
Erwin Schmidtke (t64)
Sie hat bestimmt große Angst gehabt. Das ist es, was mir am meisten zu schaffen macht.
Tillmann Oppendorf, Vater von
Karla Oppendorf (t 15)
Das ist Wahnsinn, so was. Wenn so ein gewaltbereiter Jugendlicher plötzlich ausrastet … Da stecken Sie nicht drin. Aber hinterher heißt es immer, irgendjemand hätte das kommen sehen müssen. Einen Scheißdreck hätte man!
Norbert Gückel, Lebensgefährte
von Inge Naumann (t 52)
Wir können nur beten, dass der Herrgott ihm vergibt.
Karel Hrubesch, Onkel von
Nikolas Hrubesch (t 18)
Donnerstag, 20. September 2007
1
Winnie Heller schüttelte ihr Kopfkissen auf und zog sorgfältig das Laken glatt, weil sie es hasste, nach Hause zu kommen und ein ungemachtes Bett vorzufinden. Es war sieben Uhr in der Frühe, und sie verspürte eine große Ungeduld, die vor allem daher rührte, dass sie warten musste. Darauf, dass Bredeney und Werneuchen sie mit näheren Informationen über die Opfer ihres zweiten Schützen versorgten. Darauf, dass Höppners Leute mehr über Nikolas Hrubeschs Gewohnheiten und Kontakte herausfanden, irgendetwas, aus dem sich vielleicht schließen ließ, wer die Person war, die sich selbst »Devil« nannte. Darauf, dass Verhoeven anrief und ihr mitteilte, wann und wo sie weitermachen würden.
Sie sah zur Tür ihres Freisitzes hinüber, die schon wieder mit feinen Regentropfen gesprenkelt war, und überlegte, welche Art von Jacke sie zu ihren Jeans und dem dunkelblauen V-Pulli, den sie von all ihren Oberteilen am liebsten mochte, anziehen sollte. Es schien recht windig zu sein, aber da die Temperaturen noch immer eher lau waren, würde sie in ihrem Parka vermutlich vor Hitze umkommen. Andererseits war ihr noch allzu gut in Erinnerung, wie sehr sie bei ihrer Tatortbegehung gefroren hatte, und eine Erkältung war wirklich das Letzte, was sie sich im Augenblick leisten konnte. Sie seufzte und schob sich ein letztes Stück Tiefkühlpizza in den Mund. Zugegeben, Pizza Funghi Cipolla war nicht gerade das, was man sich gemeinhin unter einem idealen Frühstück vorstellte, aber die Aufbackbrötchen waren alle, und sie hatte gestern Abend einfach nicht mehr die Energie aufgebracht, zu einem von diesen Rund-um-die-Uhr-Supermärkten zu fahren, um einzukaufen. Und immerhin waren einige der auf der Packung verzeichneten Pizzakomponenten ja durchaus frühstückskonform. Käse zum Beispiel. Oder Weizenmehl. Winnie Heller kippte den letzten Schluck Kaffee hinunter und schenkte sich umgehend frischen nach. Dabei fiel ihr Blick auf das Telefon, das die ganze Nacht über ruhig geblieben war.
»Na, was meint ihr, Jungs?«, fragte sie, indem sie aufstand und ein paar Fingerspitzen voll Trockenfütter in ihr Aquarium rieseln ließ. »Hat der sture Madenzüchter endlich aufgegeben? Ja? Aber das wäre vermutlich zu schön, um wahr zu sein, und … Bitte? Was meinst du, mein Dicker? … Nein, da hast du natürlich völlig recht, ähnlich sähe ihm das ganz und gar nicht. Aber schließlich befinden wir uns derzeit alle in einer Art Ausnahmezustand, versteht ihr? Und man kommt überhaupt nicht nach, wenn’s darum geht, all diese Informationen zu verarbeiten, die praktisch rund um die Uhr auf einen niederprasseln.« Sie zog sich einen Hocker heran und beobachtete ihre Hausgenossen beim Frühstück. Dabei entdeckte sie auf der Ablage neben dem Bassin das Töpfchen mit Spezialfutter, das sie für ihren ersten – und gänzlich ungeplanten – Zwergfadenfisch-Nachwuchs im vergangenen Herbst angeschafft hatte. Winnie Heller überprüfte das Haltbarkeitsdatum, das zwar eine Karenz von sechs Monaten aufwies, aber da
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