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Quest

Quest

Titel: Quest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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bilden sich Einzeller, Mehrzeller, schlie ss lich eine an die Verhältnisse auf dem Planeten angepa ss te, im ganzen Universum einzigartige Vielfalt von Arten, die so nur hier entstehen konnte.
    Auf diese Weise verbreitet sich das Leben im All. Nur so lä ss t sich die Beobachtung erklären, da ss es wesentlich mehr belebte Planeten gibt, als es selbst nach den optimistischsten Annahmen für die statistischen Grundlagen molekularer Evolution geben dürfte. Das Universum birst geradezu vor Leben. Es gleicht mehr einem Dschungel ab einer Wüste. Die Sterne scheinen danach zu hungern, Leben bestrahlen zu dürfen.
    Doch wie hat alles angefangen? Auch wenn es von Kometen und Magnetstürmen durch das All getragen wird und sich über unauslotbare Abgründe hinweg von Stern zu Stern fortpflanzt, mu ss das Leben ursprünglich doch auf einem Planeten entstanden sein. Tatsächlich zeigt eine nüchterne Rechnung, der man das bekannte Alter des Universums und die einigerma ss en abschätzbare Zahl von potentiell lebensfreundlichen Planeten zugrundelegt, da ss die Wahrscheinlichkeit für die spontane Entstehung von Leben knapp eins beträgt. Mit anderen Worten, nach allem, was wir wissen, kann es nur so sein, da ss alles Leben im Universum sich ursprünglich auf einem Planeten entwickelt und von dort aus nach und nach über das All ausgebreitet hat.
    Und hier betreten wir das Reich der Legenden. Jede Kultur, sei sie menschlich oder nichtmenschlich, kennt eine Sage, in der von einem - und nur einem - Ursprung allen Lebens die Rede ist.
    Solange diese Kultur nur ihren eigenen Planeten bewohnt, vermutet sie diesen Ursprung an einem sagenhaften Ort auf eben dieser Welt. Doch wird dieser Ort niemals gefunden, und so wandelt sich der Mythos, sobald die Schwelle zum Weltraum überschritten wird. Irgendwo im Universum, sagt die Legende fortan, auf irgendeinem der zahllosen Planeten, auf denen die Schöpfung experimentiert hat, mu ss vor unvorstellbar langer Zeit alles seinen Anfang genommen haben, mu ss das Leben ursprünglich entstanden sein. Niemand hat diesen Planeten je gefunden, aber die Überlieferungen aller Völker werden nicht müde, davon zu erzählen - von dem Ort, an dem einst die Dunkelheit endete und das Leben begann. Es ist ein sagenhafter Ort. Unvorstellbare Schätze, hei ss t es, warten dort auf den Entdecker. Manche Sagen wollen wissen, da ss auf dieser Welt die Unsterblichkeit zu finden sei.
    Eine Legende schlie ss lich - die älteste von allen - behauptet, auf diesem Planeten sei es möglich, Gott zu begegnen…
     
    In diesen Stunden schien Eftalan Quests physische Präsenz auf fast unheimliche Weise zuzunehmen. Er lag in seinem Sessel, eine massige Gestalt ohnehin, aber in der Dunkelheit, die er dann bevorzugte, wie ein Gebirge von Mann wirkend, wie ungeheures Urgestein, mit grimmiger Entschlossenheit erduldend, was sie ihm zufügen mu ss te.
    Die Bewegung, mit der er den Vortrag unterbrochen hatte, war unerwartet gekommen. Vileena spürte, da ss er sie erwartungsvoll ansah, auch wenn sie seine Augen in ihren Höhlen nicht ausmachen konnte. Seine Hand bebte. Sie lag im fahlen Lichtkegel der winzigen Kommunikatorlampe, den Finger auf der Unterbrechertaste, und sah aus, als gehöre sie nicht zu ihm.
    »Verstehst du?« fragte er.
    Im Klang seiner Stimme war etwas, das sie an ein gequältes Tier denken lie ss . In der unerwarteten Stille - sogar das unterschwellige, allgegenwärtige Flüstern der Schiffsmaschinen war leiser als sonst, weil sie seit Tagen antriebslos im Raum schwebten - schienen ihre Ohren empfänglich für die kleinsten Nuancen geworden zu sein.
    Sie sah den Schwei ss auf seinem Schädel schimmern wie einen frischen Anstrich. Anstatt zu antworten, griff sie nach seiner anderen Hand und fühlte den Puls. Der wütende, kraftvolle Schlag vom Anfang war einem gehetzten, jagenden Trommeln gewichen. Sie drosselte die lautlos arbeitende Apparatur, die sorgfältig dosierte Medikamente in Quests Körper pumpte.
    Quest drückte eine andere Taste, setzte die Aufzeichnung zurück. Er liebte es, sich in diesen qualvollen Stunden mit Vorträgen abzulenken, aber dieser schien eine besondere Bedeutung für ihn zu haben.
    …die Überlieferungen aller Völker werden nicht müde, davon zu erzählen - von dem Ort, an dem die Dunkelheit einst endete und das Leben begann. Die Stimme des Sprechers lie ss einen vergessen, da ss man sich in einem abgeschlossenen Raum befand; die Dunkelheit ringsum schien bei diesen Worten die

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