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Quest

Quest

Titel: Quest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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den Weg fort, so rasch es ging. Aber er hatte allerhand nachzudenken in den Stunden, die kamen.
    Die Zeit verging, wie sie immer vergangen war. Sie folgten dem Pfad, Schritt um Schritt, Tag um Tag. Wenn es abends so dunkel war, da ss man nichts mehr erkennen konnte, schlugen sie das Nachtlager auf, um morgens, sobald es hell wurde, wieder weiterzuziehen. Das Holz, das sie während des ersten, wärmeren Teils der Pilgerfahrt gesammelt hatten, war bereits aufgebraucht, weil sie zu früh angefangen hatten, abends Lagerfeuer zu entzünden. So schlüpften sie nur im Schein einer Lampe, die den beiden Suchern gehörte, in ihre Schlafsäcke - Bailan in seinen schlichten Fellsack, die beiden Fremdweltler in kompliziert aussehende Schlafsäcke aus einem seidig glänzenden Material - und schliefen wie die Toten. Die Jibnats grasten indes im Dunkeln den mageren Wuchs ringsum ab, so weit es ihre Anleinung erlaubte, und morgens standen sie schon wieder da, aus geblähten Nüstern schnaubend, als könnten sie es nicht erwarten, weiterzutrotten. Wenn man nicht gewu ss t hätte, da ss sie nur wenig Schlaf brauchten, hätte man meinen können, sie schliefen überhaupt nicht.
    Als sie den Schrein des zweiten Gründers passierten, hing Tennant nur noch bleich und leidend im Sattel. Dawill dagegen mu ss te in einem fort seine Notdurft verrichten, nach jeder Biegung des Tals beinahe. Die jäh aufragenden Klippen schienen ihn mehr denn je zu faszinieren.
    Endlich kam der Schrein des ersten Gründers in Sicht. Bailan konnt e nicht verhindern, da ss sich ein breites Grinsen in seinem Gesicht ausbreitete, zum Glück wandte er den beiden Suchern den Rücken zu, so da ss sie es nicht bemerkten. Unmittelbar nach dem Schrein war der höchste Punkt des Pilgerpfades überschritten, und an diesem Punkt bekamen die Reisenden das Pashkanarium auch zum ersten Mal zu Gesicht. Und das, fand Bailan, war immer der Höhepunkt des Weges und aller Mühen wert. Schritte. Knirschen. Das Schaben der Jibnat-Hufe auf dem Geröll. Keuchen. Pfeifende Atemgeräusche. Und dann, ohne Vorwarnung…
    Bailan trat beiseite, die Jibnats mit den Zügeln bremsend, und beobachtete die Gesichter der beiden Männer. Wie sie sich ruckartig in den Sätteln aufrichteten. Wie ihre Kiefer herabsanken, ihre Augen hervorquollen, wie ihre Lungen das Atmen verga ss en.
    Jeder Mensch in dieser Galaxis wu ss te, was das Pashkanarium war, und wu ss te, da ss es gro ss war. Aber niemand hatte auch nur annähernd eine Vorstellung davon, wie gro ss . Der blo ss e Anblick traf jeden wie ein Schlag mit dem Hammer.
    Das Pashkanarium war ein Tempel, errichtet über einem Tempel, der wiederum über einen Tempel erbaut worden war und immer so weiter, Dutzende von Schichten, errichtet in Tausenden von Jahren, jede grö ss er als das gesamte bisherige Bauwerk, es umschlie ss end wie eine kreisrunde Burg mit konkav gewölbtem Dach. Allein das Dach des äu ss ersten Tempels, das zu überqueren zu Fu ss Stunden gedauert hätte, war ein Wunder für sich. Doch unter dieser Hülle lag der nächste Tempel, genauso gebaut, nur kleiner, und der Raum zwischen diesem und dem umschlie ss enden Tempel war ausgefüllt mit Archiven, in denen das Wissen der Menschheit lagerte. Das war es, was die Mitglieder der Bruderschaft taten: überall in der Galaxis Daten, Informationen, Wissen sammeln, um es zu archivieren und für kommende Generationen zu erhalten. Wer immer ernsthafte Forschung betrieb, war eingeladen zu kommen und zu bleiben, so lange er wollte. Das Pashkanarium war die grö ss te Bibliothek des Universums, der Hort allen Wissens, das Gedächtnis der Menschheit. Was hier nicht zu finden war, war unbekannt. Und eines Tages würden die Brüder darangehen und die nächste Schicht des Tempels errichten, die nächste Schale, die wieder Platz bieten würde für das Wissen weiterer Jahrtausende.
    Doch all das sah man nicht, wenn man den Pa ss überquerte.
    Was man sah, waren Mauern, die zum Himmel zu reichen schienen. Was man sah, waren unfa ss bar hohe Tore, so gro ss , da ss man zwischen ihren Portalen eine Stadt hätte errichten können.
    Was man sah, war, wie die schroffen Formationen mächtiger Bergzüge jäh an den Wänden eines Bauwerks endeten, das sie überragte und wie Attrappen aussehen lie ss . Wolken regneten ab an den Zinnen dieser himmelsstürmenden Mauern, die ein Dach trugen, das bis zum Horizont zu reichen schien. Was man sah, war ein Bauwerk von solchen Ausma ss en, da ss man sich fragte, wie

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