Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
Vom Netzwerk:
fragte Thor. „Wie sieht er aus?“
    „Es gibt hier draußen alle möglichen Feinde“, sagte Reece. „Wir sind jetzt in den Wildlanden. Es gibt hier Nationen von wilden Völkern, und alle Arten von Rassen böser Kreaturen.“
    „Aber was ist der Zweck unserer Patrouille?“, fragte O’Connor. „Was können wir denn hier überhaupt bewirken? Selbst wenn wir einen oder zwei töten, wird das die Million aufhalten, die dahinter kommt?“
    „Wir sind nicht hier, um eine Kerbe zu schlagen“, antwortete Reece. „Wir sind hier, um unsere Anwesenheit zu verkünden, im Namen unseres Königs. Sie wissen zu lassen, dass sie dem Canyon nicht zu nahe kommen sollen.“
    „Ich denke, es wäre sinnvoller, darauf zu warten, dass sie eine Überquerung versuchen, und sich dann um sie zu kümmern“, sagte O’Connor.
    „Nein“, sagte Reece. „Es ist besser, sie davon zu entmutigen, es überhaupt zu probieren. Darum diese Patrouillen. Zumindest sagt das mein großer Bruder.“
    Thors Herz klopfte, als sie tiefer in den Wald vordrangen.
    „Wie weit sollen wir denn gehen?“, fragte Elden mit zitternder Stimme, zum ersten Mal sprechend.
    „Hast du vergessen, was Kolk gesagt hat? Wir sollen das rote Banner holen und zurückbringen“, sagte Reece. „Das dient als Beweis, dass wir weit genug für unsere Patrouille gegangen sind.“
    „Ich habe weit und breit noch kein rotes Banner gesehen“, sagte O’Connor. „In Wirklichkeit kann ich kaum irgendwas sehen. Wie sollen wir zurück finden?“
    Niemand antwortete. Thor dachte genau dasselbe. Wie soll es möglich sein, in der tiefschwarzen Nacht ein Banner zu finden? Er fragte sich langsam, ob das alles nur ein Trick war, eine Übung, nur ein weiteres der psychologischen Spiele, die die Legion mit den Jungen spielte. Er dachte wieder an Erecs Worte, seine vielen Feinde am Hof. Er hatte ein ungutes Gefühl bei dieser Patrouille. Wurden sie in eine Falle geschickt?
    Plötzlich ertönte ein furchtbares Gekreische, gefolgt von einer Bewegung in den Ästen—und etwas Großes lief vor ihnen über den Pfad. Thor zog sein Schwert, gleichzeitig mit den anderen. Der Klang von Schwertern, die aus ihren Scheiden gezogen wurden, von Metall auf Metall, erfüllte die Luft, während sie alle da standen, ihre Schwerter vor sich hielten und nervös in alle Richtungen blickten.
    „Was war das?“, rief Elden aus; seine Stimme krächzte vor Angst.
    Das Tier lief ein zweites Mal über ihren Pfad, raste von einer Seite des Waldes auf die andere, und diesmal konnten sie einen guten Blick darauf werfen.
    Thors Schultern entspannten sich, als er es erkannte.
    „Nur ein Reh“, sagte er, enorm erleichtert. „Das seltsamste Reh, das ich je gesehen habe—aber immerhin nur ein Reh“.
    Reece lachte, ein beruhigendes Geräusch; ein Lachen, das zu reif klang für sein Alter. Als Thor es hörte, wurde ihm klar, dass es das Lachen eines künftigen Königs war. Er war ein gutes Gefühl, seinen Freund an seiner Seite zu haben. Und dann fing er selbst zu lachen an. All diese Angst, völlig umsonst.
    „Ich wusste gar nicht, dass deine Stimme so krächzt, wenn dich die Angst übermannt“, verspottete Reece Elden und lachte erneut.
    „Wenn ich dich sehen könnte, würde ich dich niederknüppeln“, sagte Elden.
    „Ich kann dich gut genug sehen“, sagte Reece. „Komm und versuchs doch.“
    Elden warf ihm einen finsteren Blick zu, wagte es aber nicht, auf ihn loszugehen. Stattdessen steckte er das Schwert zurück in die Scheide, zugleich mit den anderen. Thor bewunderte Reece dafür, dass er Elden so zusetzte; Elden machte sich über jeden anderen lustig—er hatte es verdient, eine kleine Retourkutsche zu bekommen. Er bewunderte, dass Reece keine Angst davor hatte: immerhin war Elden immer noch zweimal so groß wie er.
    Thor fühlte, wie ein Teil der Anspannung endlich aus seinem Körper wich. Sie hatten ihre erste Begegnung überlebt, das Eis war gebrochen, und sie waren immer noch am Leben. Er lehnte sich zurück und lachte erneut, aus schierer Freude, am Leben zu sein.
    „Lach nur weiter, kleiner Fremdling“, sagte Elden. „Wir werden sehen, wer zuletzt lacht.“
    Ich lache nicht dich aus, wie Reece das tut , dachte Thor. Ich bin bloß erleichtert, am Leben zu sein.
    Aber er machte sich nicht die Mühe, es laut auszusprechen; er wusste, dass nichts, was er sagen konnte, Eldens Hass auf ihn ändern würde.
    „Seht nur!“, schrie O’Connor. „Da drüben!“
    Thor kniff die Augen zusammen, doch er

Weitere Kostenlose Bücher