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Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
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erwischen.“
    „Meine Mutter?“, fragte Reece und drehte sich um. „Warum das?“
    „Das ist genau die Frage, die ich mir selbst stelle“, sagte Erec.
    Thor fühlte sich schrecklich. Die Königin? Zur Feindin? Was hatte er ihr getan? Er konnte es nicht begreifen. Wie konnte er überhaupt wichtig genug sein, dass sie ihn bemerkte? Er wusste kaum, was um ihn herum passierte.
    Plötzlich dämmerte ihm etwas.
    „Ist sie der Grund, warum ich hierher geschickt wurde? Zum Canyon?“, fragte er.
    Erec drehte sich ab und blickte mit ernstem Gesicht geradeaus.
    „Das kann sein“, sagte er nachdenklich. „Das kann gut sein.“
    Thor wunderte sich über den Umfang und Tiefgang, mit dem er sich Feinde geschaffen hatte. Er war in einen Hof gestolpert, über den er rein gar nichts wusste. Er wollte einfach nur dazugehören. Er war einfach nur seiner Leidenschaft und seinem Traum gefolgt und hatte getan, was er konnte, um das zu erreichen. Er hatte nicht gedacht, dass er Neid oder Eifersucht erzeugen würde, indem er dies tat. Er ließ es sich wieder und wieder durch den Kopf gehen, wie ein Rätsel, doch er konnte ihm nicht auf den Grund gehen.
    Während Thor darüber nachgrübelte, erreichten sie den Gipfel einer Anhöhe, und als der Anblick sich vor ihnen ausbreitete, verschwanden alle Gedanken an andere Dinge. Thor war atemlos—und nicht nur wegen des starken, böigen Windes.
    Vor ihnen erstreckte sich der Canyon, soweit das Auge reichte. Es war das erste Mal, das Thor ihn sah, und der Anblick erschreckte ihn so gründlich, dass er wie angewurzelt dastand und sich nicht rühren konnte. Es war das Gewaltigste und Majestätischste, das er je gesehen hatte. Die riesige Kluft in der Erde schien sich endlos zu erstrecken und wurde nur von einer einzelnen schmalen Brücke überquert, die mit Soldaten bestückt war. Die Brücke schien sich zum Ende der Erde selbst zu erstrecken.
    Der Canyon erstrahlte in den Grün- und Blautönen der untergehenden zweiten Sonne, und das Licht tanzte und funkelte auf seinen Wänden. Sobald er seine Beine wieder spüren konnte, begann Thor seine Wanderung mit den anderen näher und näher an die Brücke heran, und schon konnte er hinunterblicken, weit in die Tiefen des Canyon: sie schienen in die Eingeweide der Erde hineinzustürzen. Thor konnte den Boden nicht einmal sehen und wusste nicht, ob es daran lag, dass es keinen Boden gab, oder daran, dass er von Nebel bedeckt war. Der Fels, der die Klippen formte, wirkte eine Million Jahre alt, mit Mustern bedeckt, die über die Jahrhunderte hinweg von Stürmen hinterlassen worden sein mussten. Es war der ursprünglichste Ort, den er je gesehen hatte. Er hatte keine Ahnung gehabt, dass sein Planet so gewaltig war, so pulsierend, so lebendig.
    Es war, als wäre er am Beginn der Schöpfung angelangt.
    Thor hörte, wie auch die anderen um ihn herum die Luft einsogen.
    Der Gedanke daran, dass sie zu viert diesen Canyon patrouillieren sollten, schien lachhaft. Allein sein Anblick machte sie zu Winzlingen.
    Als sie der Brücke entgegengingen, gingen die Soldaten auf beiden Seiten in Stellung, standen stramm, machten Platz für die neue Patrouille. Thor fühlte, wie sein Puls schneller wurde.
    „Ich weiß nicht, wie wir das hier nur zu viert auch nur ansatzweise patrouillieren können?“, sagte O’Connor.
    Elden kicherte abschätzig.
    „Es gibt außer uns noch zahlreiche Patrouillen. Wir sind nur ein kleines Rädchen im Getriebe.“
    Während sie die Brücke überquerten, war das einzige Geräusch, das zu hören war, der peitschende Wind, die Schritte ihrer Stiefel und Erecs Pferd. Die Hufe erzeugten einen hohlen und beruhigenden Laut, das einzig Echte, an das Thor sich in dieser unwirklichen Umgebung klammern konnte.
    Keiner der Soldaten, die sich in Erecs Anwesenheit aufrichteten, sprach ein Wort, während sie Wache standen. Sie kamen an wohl hunderten von ihnen vorbei.
    Während sie gingen, bemerkte Thor an beiden Seiten der Brüstung entlang alle paar Fuß lang Pfähle, auf denen die Köpfe von einfallenden Barbaren aufgespießt worden waren. Manche noch frisch, von denen noch Blut tropfte.
    Thor sah weg. Das machte es allzu wirklich. Er wollte nicht wissen, ob er dafür bereit war. Er versuchte, sich die vielen Gefechte nicht vorzustellen, die diese Köpfe hervorgebracht hatten; die Leben, die verloren wurden; und was ihn auf der anderen Seite erwartete. Er fragte sich, ob sie es zurückschaffen würden. Was war der Zweck dieser gesamten

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