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Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
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konnte kaum erkennen, worauf er in der schwärzer werdenden Nacht deutete. Dann sah er es: das Banner der Legion, das von einem der Äste hing.
    Sie alle begannen, darauf zuzulaufen.
     Elden überholte sie alle, stieß sie unsanft zur Seite.
    „Diese Flagge gehört mir!“, schrie er.
    „Ich hab sie zuerst gesehen!“, schrie O’Connor.
    „Aber ich werde sie als Erstes holen, und ich werde derjenige sein, der sie zurückbringt!“, schrie Elden.
    Thor brodelte; er konnte Eldens Verhalten kaum glauben. Er erinnerte sich, was Kolk gesagt hatte—dass derjenige, der das Banner brachte, eine Belohnung erhalten würde—und da wurde ihm klar, warum Elden vorpreschte. Doch das war keine Entschuldigung. Sie sollten doch ein Team sein, eine Gruppe—nicht jeder sich selbst der Nächste. Eldens wahres Gesicht kam zum Vorschein—keiner der anderen rannte voraus und versuchte, die anderen zu übertrumpfen. Es brachte Thor dazu, Elden nur noch mehr zu hassen.
    Elden preschte vorbei, nachdem er O’Connor einen Ellbogen verpasst hatte, und bevor die anderen reagieren konnten, hatte er mehrere Fuß Vorsprung und packte sich das Banner.
    In dem Moment kam ein riesiges Fangnetz aus dem Nichts hervor, erhob sich vom Boden, sprang in die Luft, fing Elden ein und hob ihn hoch hinauf. Er baumelte vor ihren Augen hin und her, nur wenige Fuß entfernt, wie ein Tier, das in einer Falle gefangen war.
    „Helft mir! Helft mir!“, schrie er panisch.
    Sie alle wurden langsamer, als sie näher an ihn heran kamen; Reece fing zu lachen an.
    „Nun, wer ist jetzt der Angsthase?“, rief Reece amüsiert aus.
    „Oh du kleiner Mistkäfer!“, schrie er. „Ich bring dich um, wenn ich hier runterkomme!“
    „Ach wirklich?“, schoss Reece zurück. „Und wann wird das sein?“
    „Lasst mich runter!“, schrie Elden und warf sich im Netz hin und her. „Ich befehle es euch!“
    „Ach, du befiehlst es uns, wie?“, sagte Reece und lachte schallend.
    Reece drehte sich zu Thor um.
    „Was denkst du?“, fragte Reece.
    „Ich denke, dass er uns allen eine Entschuldigung schuldet“, sagte O’Connor. „Besonders Thor.“
    „Finde ich auch“, sagte Reece. „Ich mach dir einen Vorschlag“, sagte er zu Elden. „Entschuldige dich—und meine es ernst—und ich werde mir überlegen, dich runterzuschneiden.“
    „Mich entschuldigen?“, wiederholte Elden entsetzt. „Nicht in einer Million Sonnen.“
    Reece wandte sich zu Thor.
    „Vielleicht sollten wir diesen Klotz einfach über Nacht hier lassen. Er wäre gutes Futter für die Tiere. Was meinst du?“
    Thor grinste breit.
    „Ich denke, das ist eine feine Idee“, sagte O’Connor.
    „Wartet!“, schrie Elden aus.
    O’Connor griff hoch und schnappte sich das Banner aus Eldens baumelden Fingern.
    „Schätze, du hast uns doch nicht zum Banner geschlagen“, sagte O’Connor.
    Die drei drehten sich um und gingen langsam davon.
    „Halt, wartet!“, plärrte Elden. „Ihr könnt mich nicht einfach hier lassen! Das würdet ihr doch nicht tun!“
    Die drei gingen weiter.
    „Es tut mir leid!“, fing Elden zu schluchzen an. „Bitte! Es tut mir leid!“
    Thor blieb stehen, doch Reece und O’Connor gingen weiter. Schließlich drehte Reece sich um.
    „Was machst du denn?“, fragte Reece Thor.
    „Wir können ihn nicht einfach hierlassen“, sagte Thor. So sehr er Elden auch nicht ausstehen konnte, fand er es doch nicht richtig, ihn dort zurückzulassen.
    „Warum nicht?“, fragte Reece. „Er hat es sich selbst eingebrockt.“
    „Wenn es umgekehrt wäre“, sagte O’Connor, „weißt du ganz genau, dass er dich mit Freuden zurücklassen würde. Warum stört es dich also?“
    „Das ist mir klar“, sagte Thor. „Aber das heißt noch lange nicht, dass wir uns so verhalten sollten wie er.“
    Reece stemmte die Hände in die Hüften und seufzte tief, beugte sich vor und flüsterte Thor zu.
    „Ich hätte ihn doch nicht die ganze Nacht hier gelassen. Vielleicht nur die halbe. Aber du hast schon recht. Er ist für so was nicht geschaffen. Er würde sich wahrscheinlich anpinkeln und einen Herzanfall haben. Du bist zu nett. Das ist ein Problem“, sagte Reece und legte Thor eine Hand auf die Schulter. „Aber deswegen habe ich dich auch als Freund ausgesucht.“
    „Und ich auch“, sagte O’Connor, und legte eine Hand auf Thors andere Schulter.
    Thor kehrte um, marschierte auf das Netz zu, streckte sich hoch und schnitt es herunter.
    Elden krachte zu Boden. Er raffte sich hoch, warf das Netz

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