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Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei)

Titel: Queste der Helden (Band 1 im Ring der Zauberei) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
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Tasche.
    „Was stand drin, Frauenheld?“, rief Calven ihm zu.
    Thor eilte zu Reece hinüber; er wusste, dass er ihm trauen konnte.
    „Die Legion hat heute keine Übungen, stimmts?“, fragte Thor.
    Reece schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht. Heute ist ein Feiertag.“
    „Wo liegt Waldklipp?“, fragte Thor.
    Reece lächelte. „Ah, Gwens Lieblingsort“, sagte er. „Nimm die östliche Straße, die aus dem Hof führt, und halte dich rechts. Steig den Hügel hinauf, und es beginnt hinter der zweiten Anhöhe.“
    Thor sah Reece an.
    „Bitte, ich möchte nicht, dass irgendjemand Bescheid weiß.“
    Reece lächelte.
    „Das sieht sie bestimmt auch so. Wenn meine Mutter das herausfindet, würde sie euch beide umbringen. Sie würde meine Schwester in ihrem Zimmer einsperren und dich ans Südende des Königreichs verbannen.“
    Thor schluckte bei dem Gedanken schwer.
    „Wirklich?“, fragte er.
    Reece nickte zurück.
    „Sie kann dich nicht leiden. Ich weiß nicht, warum, aber ihre Meinung steht fest. Geh schnell, und sage es keiner Menschenseele. Und keine Sorge“, sagte er und packte seine Hand. „Das werde ich auch nicht.“
    *
    Thor ging schnellen Schrittes durch den frühen Morgen, Krohn neben sich, und tat sein Bestes, nicht gesehen zu werden. Er folgte Reeces Wegbeschreibung so gut er konnte, wiederholte sie im Kopf, während er am Rande des königlichen Hofes vorbei eilte, einen kleinen Hügel hinauf und dem Rand eines dichten Waldes entlang. Zu seiner Linken fiel der Boden steil ab, womit ihm ein schmaler Pfad am Rand eines steilen Grates blieb, mit einer Klippe zu seiner Linken und dem Wald zu seiner Rechten. Waldklipp. Sie hatte gesagt, dass er sie hier treffen sollte. Meinte sie es ernst? Oder spielte sie nur mit ihm?
    Hatte dieser schnöselige Adelige Alton recht? War Thor für sie nur eine Vergnügung? Würde sie seiner bald müde sein? Er hoffte mehr als alles andere, dass das nicht der Fall sein würde. Er wollte glauben, dass ihre Gefühle für ihn echt waren; und doch fand er es schwer, sich vorzustellen, wie das der Fall sein könnte. Sie kannte ihn kaum. Und sie stammte aus der königlichen Familie. Welches Interesse konnte sie schon an ihm haben? Ganz zu schweigen davon, dass sie ein Jahr oder zwei älter war als er, und sich noch nie ein älteres Mädchen für ihn interessiert hatte; überhaupt hatte sich noch nie irgendein Mädchen für ihn interessiert. Nicht, dass es in seinem kleinen Dorf eine große Auswahl an Mädchen gegeben hätte.
    Thor hatte noch nie so viel über Mädchen nachgedacht. Er war nicht mit Schwestern aufgewachsen, und die Auswahl an Mädchen in seinem Dorf war klein. Keiner der Jungen in seinem Alter hatte sich großartig darum Gedanken gemacht. Die meisten Jungen schienen um ihr achtzehntes Jahr herum zu heiraten, in arrangierten Ehen—in Wahrheit mehr wie geschäftliche Vereinbarungen. Jene von hohem Rang, die bis zu ihrem fünfundzwanzigsten Jahr nicht verheiratet waren, erreichten ihren Kür-Tag: sie waren verpflichtet, entweder eine Braut zu küren oder auszuziehen, um eine zu finden. Doch das traf auf Thor nicht zu. Er war arm, und Leute von seinem Stand wurden üblicherweise nur auf eine Art wegverheiratet, die den Familien nutzte. Es war wie Viehhandel.
    Doch als Thor Gwendolyn zum ersten Mal sah, hatte das alles geändert. Zum ersten Mal war er von etwas berührt, einem Gefühl so tief und stark und eindringlich, das es ihm kaum erlaubte, an etwas anderes zu denken. Beide Male, da er sie gesehen hatte, war dieses Gefühl nur tiefer geworden. Er verstand es kaum, doch es schmerzte ihn, von ihr fern zu sein.
    Thor verdoppelte seinen Schritt am Grat entlang, suchte die Gegend nach ihr ab, fragte sich, wo genau sie auf ihn warten würde—oder ob sie überhaupt auf ihn warten würde. Die erste Sonne stieg höher und die ersten Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Stirn. Ihm war immer noch schlecht und mulmig von den Nachwirkungen der letzten Nacht. Als die Sonne noch höher stieg und seine Suche nach ihr sich als zwecklos erwies, fragte er sich langsam, ob sie ihn wirklich überhaupt treffen würde. Er fragte sich auch langsam, in wie viel Gefahr er sie brachte: wenn ihre Mutter, die Königin, wirklich so stark gegen ihn eingestellt war, würde sie ihn wirklich aus dem Königreich ausweisen? Aus der Legion? Weg von allem, was er kannte und liebte? Was würde er dann tun?
    Als er darüber nachdachte, beschloss er, dass es das trotzdem alles wert war, für

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