Quintessenz
Alternative. Zelik hatte gesehen, was das Dominion Betazed angetan hatte, und er würde eher sterben als dabei zuzusehen, wie das einer anderen Föderationswelt geschah.
Oder eher, er würde töten, um das zu verhindern.
Zu seiner Rechten sagte Deng: »Sir, die Jem’Hadar haben die Umgebungsgranaten deaktiviert!«
Zelik bemerkte die Panik in der Stimme des jungen Soldaten, nickte aber nur und sagte: »Okay.«
»Okay? Sir, wir haben uns darauf verlassen, dass diese Granaten …«
Plötzlich explodierte die Hälfte der Bäume. Zelik grinste wölfisch, als er die Todesschreie Dutzender Jem’Hadar hörte und rief: »Waffen raus – feuert auf sie … jetzt !«
Die Soldaten eröffneten das Feuer auf die brennenden Bäume, was noch mehr des ach so befriedigenden Wehgeschreis sterbender Jem’Hadar hervorrief. Zelik lebte für diesen Klang.
Deng sah ihn mit vor Erschütterung offenem Mund an. »Wie …?«
»Ich habe die Granaten in den Bäumen darauf programmiert, inaktiv und getarnt zu bleiben, bis die Granaten im Boden deaktiviert werden.«
»Und dann aktivieren sie sich und detonieren?« Deng lächelte. »Sie sind unglaublich, Sir.«
»Seien Sie nicht albern. Ich bin nur ein Soldat, der seine Pflicht tut – vergessen Sie das nicht. Und feuern Sie weiter.«
Zelik fiel in den Rhythmus der Schüsse aus seinem Phasergewehr und beobachtete, wie die gelben Strahlen herausschossen und in die schuppige Haut der Jem’Hadar schnitten. Etwas in seinem Hinterkopf flüsterte ihm zu: Pak-Cho Deng war auf der Andromeda gestorben. Lächerlich. Deng war direkt neben ihm und tötete Jem’Hadar.
Zelik Leybenzon lächelte zufrieden, während er einen weiteren Jem’Hadar ausschaltete und dachte: Das ist der Ort, an dem ich sein sollte …
Ensign Natasha Stolovitzky bewegte sich von ihrer Position aus vorwärts, um neben Captain Picard zu stehen. Sie war überrascht gewesen, dass der Captain ein Außenteam anführte. Ihr war klar, dass Qs Anwesenheit bedeutete, dass hinter dieser ganzen Mission mehr steckte, als man auf den ersten Blick sehen konnte. Natasha hatte die Berichte seines Erscheinens studiert und freute sich nicht darauf, wie die Mission sich wahrscheinlich weiterentwickeln würde.
Dennoch würde sie für Lieutenant Leybenzon ihr Bestes geben. Außerdem erzählte er die besten Geschichten …
Plötzlich spürte Stolovitzky, wie sich ihr Magen nach außen stülpte und sie schrie …
… den Namen ihres Bruders: »Sebastian! Wo bist du?«
»Hier drüben!«
Natasha ging der Stimme ihres Bruder nach, bis zu der großen Trauerweide hinter dem Haus.
»Was tust du da?«
»Ich habe einen Gecko gefunden!«
Sie verdrehte die Augen. Sebastian hatte eine Begeisterung für Amphibien und Echsen, seit sie beide Kinder waren. »Es gibt gleich Abendessen!«
Es gab nur eine Sache, die Sebastian loseisen konnte, die Aussicht auf Essen. »Ich komme!«
Sie gingen gemeinsam hinein und saßen am Tisch, wo der Lammeintopf und das Sechs-Käse-Risotto auf sie warteten. Natasha hatte herumexperimentiert und den Replikator darauf programmiert, das Risotto mit Mozzarella, Wensleydale, irischem Cheddar, Gouda, Trwoqa -Käse aus Canopus und ihrem persönlichen Favoriten, einem Lemto aus Ferenginar zuzubereiten.
Während sie aßen, fragte Sebastian: »Wie geht’s mit dem Roman voran?«
Natasha schüttelte sich. »Frag nicht. Ich habe mich mit Nyzik wieder in eine Ecke geschrieben. Mir fällt einfach kein einziger guter Grund ein, warum er auf die Mission gehen sollte.«
Sebastian schüttelte den Kopf, während er den Eintopf hinunterschlang. »Ich habe dir gesagt, dass es dich in Schwierigkeiten bringen wird, deinen Protagonisten zu einer Person ohne Moral zu machen.«
»Ja, ja.« Natasha seufzte. »Ich wusste, dass Belletristik ein Fehler war. Ich sollte mit Thea darüber sprechen, ob ich ein weiteres Reisebuch schreiben kann.«
Sebastian schaufelte das Risotto auf seine Gabel und aß es. Sofort spuckte er es wieder aus. »Du hast wieder diesen Ferengi-Käse reingemacht, oder?«
»Ähm, also …«
»Du weißt ganz genau, dass ich das Zeug nicht ausstehen kann. Also wirklich, Natasha! Ich hole mir jetzt etwas Anständiges aus dem Replikator.«
Während sie über ihren Bruder lachte, hatte Natasha das komische Gefühl, dass sie keinen Fuß mehr in dieses Haus gesetzt hatte, seit sie vor sieben Jahren der Sternenflotte beigetreten war. Aber das war doch lächerlich – Natasha hatte sich der Sternenflotte nie angeschlossen.
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