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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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erschrockene und beinahe nackte Tellenberg zur anderen, sodass der Stein zwischen ihnen hindurchsauste. Der Angriff demonstrierte eine zwar primitive Werkzeugbeherrschung, die aber nichtsdestotrotz vorhanden war. Der tatsächliche Grad der Entscheidungsfindung im Gehirn dieses Aliens blieb hingegen eine Frage, die erst bei späteren Studien zu klären sein würde, da keiner der Männer in diesem Augenblick in analytischer Stimmung war. N'kosi warf rasend schnell alle Bedenken hinsichtlich des Einsatzes fortschrittlicher Technologien gegenüber eingeborenen Primitiven über Bord und feuerte. Für einen Wissenschaftler war er ein hervorragender Schütze. Sein wilder Schuss sprengte ein schönes, rundes Loch in die Außenwand des Korridors.
    Aus seinem Rücken heraus feuerte Valnadireb seine Waffe ab und schoss ein explosives Geschoss in die Mitte des praktisch nicht existenten Halses des nahenden Wesens. Da der Thranx seine Waffe in vier Händen halten konnte, hatte er den Vorteil einer ruhigeren Abschussposition, der seinen menschlichen Kollegen fehlte. Der stachelige, vierbeinige Schrecken stieß ein lautes Geräusch aus, das irgendwo zwischen einem Rülpser und einem Meckern einzuordnen war, und brach nicht einmal einen Meter vor Tellenbergs Füßen zusammen. Aus dem Leichnam, dem nach Valnadirebs Schuss der Kopf fehlte, sprühte grünlich rotes Blut über die Unterschenkel und Füße des hochgewachsenen Wissenschaftlers.
    Inzwischen war auch Haviti neben dem Thranx aufgetaucht. Sie war halb angezogen und bewaffnet. Hätte irgendjemand mit Tellenberg darauf gewettet, dass er sie unter diesen Umständen anstarrte, so hätte der die Wette angenommen - und das Geld gewonnen. Wenn einem ein gewalttätiges und brutal geköpftes, primitives Alien-Wesen Körperflüssigkeiten über den gesamten eigenen Unterkörper goss, dann sank jegliche beginnende Libido augenblicklich auf weniger als null. Erschüttert stand Tellenberg von der Stelle auf, an der er sich hingehockt hatte, und begann, in dem fruchtlosen Versuch, sich zu säubern, schwach über seine Beine zu streichen.
    Ein Knallen und Splittern, begleitet von widerhallendem Waffenfeuer, war weiterhin aus der Nähe der Eingangskuppel des Lagers zu hören. Haviti machte ein finsteres Gesicht und drückte sich an den drei Männern vorbei.
    »Wir sollten uns das mal ansehen.«
    N'kosi und Valnadireb folgten ihr. Tellenberg wollte sich ihnen anschließen, doch dann fiel ihm etwas ein und er hastete in sein Quartier, um die eigene Waffe zu holen. Er musste schon rennen, um die anderen danach wieder einzuholen. Da es seiner Meinung nach wichtiger war, sich zu bewaffnen, hatte er sich nicht die Zeit genommen, sich auch noch anzukleiden, denn er ging korrekterweise davon aus, dass seine relative Nacktheit weder seinen Kollegen noch den einheimischen Eindringlingen etwas ausmachen würde.
    In der kuppelbewehrten Kammer herrschte das nackte Chaos. Ausrüstungs- und Möbelteile lagen überall herum; größtenteils noch intakt, einige aber auch zersplittert und zerbrochen. Als die Wissenschaftler dort eintrafen, kamen Boylan und Araza gerade hinter einem Arbeitstisch hervor, den sie umgedreht und zu einem behelfsmäßigen Bollwerk umfunktioniert hatten. Genug Alien-Körperteile, um vier oder fünf der mit Stacheln und Klauen ausgerüsteten Invasoren zusammenzusetzen, lagen auf dem Boden herum oder waren an den Wänden verteilt. Ein schwacher, süßlicher Geruch durchdrang die Luft, als hätte man Milch zu lange in der Sonne stehen lassen. Boylan schien unverletzt zu sein, und Araza beachtete die parallel verlaufenden, blutigen Kratzer nicht einmal, die an seiner rechten Seite von der Armbeuge bis hinunter zur Hüfte reichten.
    Boylan begrüßte sie nicht, sondern deutete einfach nur mit dem Impulsgewehr, das er in den Händen hielt, verzweifelt auf den offenen Eingang. »Schnell! Die anderen haben sich zurückgezogen, aber sie könnten sich auch nur neu formieren und dann einen weiteren Angriff starten. In diesem Fall müssen wir sie stören, bevor sie sich neu organisiert haben!«
    Das ist lächerlich, dachte Tellenberg, als er zusammen mit den anderen dem Captain folgte. Ich sollte die mikroskopische Struktur von im Wasser lebenden Proteinen analysieren und aufzeichnen, anstatt in meiner Unterwäsche herumzulaufen und mit einer Waffe auf streitsüchtige Einheimische zu zeigen. Was als normaler und angenehmer Abend begonnen hatte, wurde mehr und mehr zu einer halb komisch, halb

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